Naja, ich würde euch nicht zwingend zustimmen.

Zum einen, es ist richtig, dass Babys, welche keine Wärem und Geborgenheit erhalten sterben können. Wesentlich erscheint mir hier der Prozeß des Bonding. Dennoch gibt es hier auch Risikogruppen, wie extreme Frühgeburten und Kinder von Missbrauchsopfern, etc. So ist deas Erleben und Geben von Geborgenheit un Liebe maßgeblich abhängig von dem Verhalten der Eltern in den ersten drei Lebensmonaten (siehe Bindungstheorie) Diese in frühester Kindheit erlernten psychologischen Muster begleiten unser Liebesempfinden ein Leben lang.

Wie es nun mit der Liebe im Erwachsenenalter aussieht, da würde ich gern die Soziologie zurate ziehen. Liebe ist aus soziologischer Sicht "kein Gefühl, sondern ein symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium​, mit dem intime Beziehungen vermittelt und geregelt werden". (Niklas Luhmann)

Der Mensch benötigt als Kleinkind zwar eine bestimmte Zuneigung und eine gewisse Qualität an Wärme, dennoch kann er auch überleben ohne jemals wirkliche Geborgenheit zu spüren. Beispiele dafür wären Kinder in Extremsituationen, Waisenkinder, Kinderprostituierte etc. Doch als Erwachsener ist es nicht zwingend notwendig zu lieben oder geliebt zu werden. Solange man seine Sxualtität halbwegs ausleben kann, was in der Moderne durchaus auch ohne liebenden Partner möglich ist, und wenn man soziale Kontakte irgendeiner Art (es reichen schon Steine, mit denen man redet) pflegt, kann man durchaus ohne größere Probleme leben. Man ist dann, begiebt man sich in Isolation jedoch nicht mehr in der Lage sich gesellschaftlich zurechtzufinden.

Ein weiteres Beispiel für die Ünnötigkeit von Liebe möchte ich anbringe, dies sind Asexuelle, diese fühlen sich zu keinem Menschen hingezogen, was die Grundlage für die romantische Liebe ab der Pubertät darstellt.

Ebenso wären Authisten zu nennen, welche ihre Gefühle nicht ausdrücken können und somit kaum vernünftig eine zwischenmenschliche Beziehung eingehen können.

Oder Psychopathen/Soziopathen, welche nicht in der Lage sind, mit anderen zu empfinden und somit ebenfalls keine liebe empfinden oder geben können, diese allenfalls spielen können.

Halten wir also fest. es gibt keinen biologischen Grund zu einer Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen, sofern Sozialkontakte, und seien sie eindimensional herrschen. Liebe ist ein Konstrukt der Moderne und als solches Gesellschaftsspezifisch. Ich möchte hier gar nicht auf die Ausprägung der romantischen Liebe eingehen, die die Beständigkeit von Beziehungen in sich instabil macht und sich selbst damit obsolet macht.

Liebe mag zwar für viele Menschen schön sein, aber motwendig ist sie für einen Menschen,welcher das Kleinkindalter verlassen hat, keineswegs.

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