Halli Hallo!

Die Vermutung einer depressiven Verstimmung liegt nahe, aber hier ist Vorsicht geboten: wie ich Deinen anderen Fragen entnehmen kann, bist Du noch recht jung und befindest Dich vielleicht in einer hormonellen Umstrukturierungsphase - kurz: Pubertät - kann das sein? Dann sprich doch einmal mit einer Ärtzin oder vielleicht sogar Frauenärztin darüber; beide können einmal Deinen Hormonhaushalt testen und auch prüfen, ob was fehlt. Die Idee einer Schilddrüsenfehlfunktion liegt ja auch nicht weit entfernt, wie schon jemand anderes bemerkt hat. JEDOCH: mit Diagnosen bitte stets vorsichtig umgehen!!! Erstens kennen wir Deine privaten Lebensumstände nicht genau, wissen nicht, welche körperlichen oder seelischen Vorerkrankungen Du hattest, gell? ALSO: bevor Du Dich "verrückt" machst - großes Blutbild machen lassen und/oder zu einer Jugendberatungsstelle gehen - manchmal ist das ganz "normal", in Deinem Alter niedergeschlagen zu sein, Ok? Nur wenn Du Selbstmordphantasien hast, dann bitte bitte UNBEDINGT zu einem Psychologen (muss ja nicht gleich ein Psychiater sein)!!!

Auch vielleicht interessant für Dich zu wissen: solange Du bemerkst, dass es Dir nicht gut bzw. schlechter als im Normalzustand geht, hast Du schon mal gute Karten, um rechtzeitig etwas gegen diesen bescheidenen Zustand zu tun ;-)

Die Tipps mit Johanniskraut und Co. finde ich sehr gut - beachte, dass diese Naturheilmittel eine lange Zeit brauchen, um ihre Wirkung zu zeigen; es kann bis zu dei Monaten dauern!!! Ich empfehle immer, einen Allgemeinarzt aufzususchen, der sich auch auf Homöopathie spezialisiert hat. Frag mal google ;-), wo einer in Deiner Nähe ist!

Falls Du noch Fragen hast, dann her damit!

Lieben Gruß von Dipl. Psychologin Minou Saribaf

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Ob Du mit Deinen jungen 16 Jahren zu einem Psychotherapeuten oder Psychologen gehen solltest oder nicht, hängt davon ab, ob Dich Deine tiefe Traurigkeit so sehr in Deinem Alltagsleben (sprich: Schule und Freunde) beeinflusst, dass Du zu nix mehr fähig bist... Stehst Du morgens auf und gehst zur Schule? Triffst Du Dich regelmäßig mit Deinen Freunden? Ist dein Netzwerk groß genug und gibt Dir Hilfe bei der Trauerbewältigung? Hast Du ein Hobby, dem Du mit Leidenschaft nachgehst? Traurig sein, unkonzentriert in der Schule und Selbstzweifel zu haben - das ist mit 16 Jahren "fast normal"... Denk einmal daran, dass Du Dich wahrscheinlich in der Pubertät befindest und Deine Hormone in Deinem Körper alles durcheinander purzeln lassen; das ist einfach eine ganz anstrengende Zeit, in der man/frau oft nicht weiß, wo man/frau steht :-( Aber genau diese Zeit ist wichtig, um sich im Leben zurechtzufinden, damit Du für Dich heraus finden kannst, wo Du später sein willst :-)

Zum Thema Tod der Großeltern: hast Du das Thema mit Deinen Eltern besprechen können? Wer unterstützt Dich da? --> Es gibt ansonsten Beratungsstellen für Jugendliche, die Dir da weiterhelfen - muss ja nicht immer gleich ein Psychologe sein (obwohl ich selber eine bin) ;-)

Dir zu sagen: "Ändere etwas, denn so, wie es ist und es sich entwickelt hat, tut es Dir nicht gut!" wäre vollkommener Schwachsinn..... DESHALB ein kleiner Tipp von mir / eine Übung, die ich öfter mit meinen Klienten mache:

Stell Dir Deine Traurigkeit / depressive Verstimmung / etc. doch einmal als einen ungebetenen Hausgast vor, der sich in Deinem Leben dick und fett breitgemacht hat. Entweder schliesst Du dabei die Augen oder lässt es wie einen Tagtraum erscheinen. Richtig schön bildlich werden lassen - wie sieht der genau aus? Und dann frag ihn doch mal: "Was willst Du? Warum bist Du da? Wieso tust Du das, was Du tust? Was tust Du für mich? In wlechen Situationen kommst Du? Was willst Du von mir?"

Ich würde mich freuen, von Dir zu hören :-)))

Alles Gute von Minou!

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