Hallo Alex,
bedaure, einige deiner/Ihrer Wunschvorstellungen sind nicht erfüllbar, aber viele sind es!
Maklerpools/Anbindungen
Die Anbindung an einige (2-3) Maklerpools schadet nicht, denn Sie erhalten Informationen (Newsletter, Homepage etc.). Die Qualität ist sehr unterschiedlich und meistens gilt, dass guter Service Geld kostet.
Die Größe des Pools ist nebensächlich aber die Bedingungen sind entscheidend, denn nur weil Sie Kundenschutz erhalten, gilt noch lange kein Courtageschutz etc. Details hierzu werden Sie nicht im Netz finden, da 99% der Vermittler den Unterschied nicht kennen und die Pools hier schlicht lügen! Auch seitens der Verbände wie BVK, AFW etc. gibt es hier leider keine Unterstützung: "Wes' Brot ich ess..."
Tipp: Der Bauchladen ist als Makler unsinnig, sich mit Kollegen die Arbeit zu teilen und spezialisieren bringt allen mehr Geld und bedeutet für den Einzelnen weniger Stress.
Kollegen/Ansprechpartner/Haftung
Beim Pool sind Sie eine Nummer. Auch Maklerbetreuer ermöglichen Ihnen Sonderleistungen nur bei guten Umsätzen.
Arbeiten Sie mit Kollegen, denn die können Ihnen aus der Praxis Tipps geben was die Themen Haftung, Produktauswahl usw. anbelangt. Ankreuzprotokollle sind Haftungsfallen und Haftung ist der elementarste Unterschied zur AO. Meiner Meinung nach ist sämtliche zur Verfügung gestellt Dokumentation sche*ße, um es mal klar zu formulieren. Hier trennt sich Spreu vom Weizen.
Software
Über die Pools erhalten Sie Zugang zu den Extranets der Gesellschaften, sowie teilweise Vergleichssoftware (oft die Firma Softfair). Diese beinhaltet aber nur die Pool-Gesellschaften, d. h. ein unabhängiger Vergleich (z. B. mit einer HUK oder Debeka) ist nicht möglich.
Für LV & KV benötigen Sie dringenst gute Software, welche Sie nur kostenpflichtig erhalten. Manche Pools übernehmen die Kosten, wenn die Umsätze stimmen.
Für Privat-Sach ist die Vergleichssoftware meistens ausreichend. Gewerbe-Sach ist ein Sonderthema.
ACHTUNG: Die AV Modellrechnungen sind allesamt manipuliert (Stichwort Kosten nicht eingerechnet; überzogene Kickback Rückvergütung etc.), völig egal ob es aus der Software oder via Vergleichsprogramm. Hier benötigen Sie dringend Informationen, sonst wiederholen Sie die teuren Fehler der Kollegen.
Gesellschaftsauswahl
Sie müssen entscheiden mit wem Sie arbeiten wollen und mit wem nicht. Einige Gesellschaften wie z. B. eine Debeka arbeiten nicht mit freien Vermittlern, hier benötigen Sie eine Ventillösung oder müssen verzichten.
Kein Pool bietet alle Gesellschaften, aber das braucht auch kein Makler. Der Gesetzgeber verlangt eine hinlängliche Beratung als "suitable advice" und nicht - wie leider oft falsch behauptet - den gesamten Markt mit dem sog. "best advice".
Direkte Anbindungen werden Sie der Einfachheit wahrscheinlich nur mit jenen Gesellschaften unterhalten, mit welchen Sie die meisten Umsätze machen. Exoten werden dann idR über Ventil oder Pool eingedeckt.
Auch zum Thema Honorarberatung müssen Sie sich positionieren. Noch geht es ohne, ich empfehle aber sich damit zu befassen, da z. B. Kfz-Versicherungen sonst überhaupt nicht lukrativ zu beraten sind.
Courtage/Provision
Sie erhalten je nach Gesellschaft mal vorschüssig, mal ein paar Monate später. Alle wollen aber bei einem Storno binnen zwei Wochen Geld zurück.
Sie sollten überlegen sich Kollegen an zu schließen, denn durch Umsatzbündelung gibt es höhere Courtagen, was den Overhead wett macht. Ersparen Sie sich unnötige
Mehrarbeit, einmal im Monat Abrechnungen zu prüfen ist schlimm genug, häufigere Abrechnungsturni erhöhen nur den Aufwand aber nicht Ihre Einnahmen.
Fotbildungen/Qualifikation
Kostenfreie Schulungen erhalten Sie über Pools und Maklerbetreuer, wobei die höherwertigen an Umsätze gekoppelt sind oder Geld kosten. Dazu gibt es Webinare verschiedenster Dienstleister. Haufenweise Fachzeitschriften & Newsletter nach Gustus sind unverzichtbar, wenn die Beratung oberhalb des Strukki-Levels erfolgen soll. Gerade hochwertige Zeitungen wie den WDVM o. Ä. kosten Geld.
Externe Fortbildung können Sie über Träger wie die DMA, DVA o.Ä. absolvieren. Dem Augenschein nach sind Sie aber gut qualifiziert.
Sie benötigen die Erlaubnis nach §34d GewO, sowie für Finanzierungen §34c Gewo und für Kapitalanlagen §34f GewO. Die Mindestanforderungen erfüllen Sie überall mit dem Fachwirt, einwandfreier Leumund voraus gesetzt.
Besonderheiten beim Wechsel von der AO ins Maklertum
+ Wettbewerbsverbot in Ihrem Vertrag
+ Kundenschutz und Kontaktsperre bzgl. UWG, WettRiLi, usw.
+ Abfindungscourtage/Folgecourtage
+ Legitime Korrespondenzverweigerung Ihrer heutigen Versicherung
Habe zufälligerweise dazu eben einen Artikel geschrieben: http://www.versicherungskritiker.de/2013/11/wie-die-basler-baloise-versicherungen.html
Empfehlung
Sprechen Sie mit Kollegen, Sie könnten es alleine schaffen aber in der Regel ist eine Übergangsphase günstiger, sowie ungefährlicher als alles selbst zu erarbeiten.