Solange eine Verbindung von dem Bedürfniss beherrscht wird, zu kontrollieren und Verpflichtungen aufzubauen, wird die Sicherheit verloren gehen, um die man sich so große Sorgen macht. Die Eifersucht lässt uns mit Eifer suchen, was uns belastet. Eine Verbindung zwischen Menschen lebt durch den Wunsch nach Verbindung und eben nicht durch"Geschenke" und "Angebote" die den Betroffenen wie mit einem Angelhaken einfangen und aus einem Wunsch Verpflichtungen werden lassen. Wenn Dein "Freund" eine in diesem Alter so häufige Abneigung gegen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten hat, wird er auch auf nicht offen ausgesprochene Erwartungen allergisch reagieren und sich versuchen - in der Regel wenig glaubwürdig - herauszuargumentieren. Eine Verbindung bleibt durch die Neugier, Interesse und die Sympathie zwischen Menschen lebendig, die so spontan kommt oder auch sich verweigern, dass unsere rationalen Fähigkeiten kaum einen Einfluss haben. Wer sich darauf beschränkt, seine Sympathie auszudrücken und zu zeigen, und es darauf ankommen lässt, was zurück kommt, hat hier einen sehr viel größeren Spielraum als mit einem noch so prallen Sack voller Verdienste und Erwartungen.
Wer sich seiner Meinung unsicher ist, versteckt sich gerne hinter "Autoritäten". Bei dem Versuch damit unangreifbar zu werden, ist nun das Gegenteil passiert. Wer sich hinter fremden Meinungen versteckt, provoziert damit ungewollt die Suche nach den Orginalansichten der Zitierer und schließlich auch den Ärger über die Erfolglosigkeit damit. Wir werden angreifbarer, wenn wir ganz besonders unangreifbar vorgehen wollen. Was wir befürchten, bekommt oft die entscheidende Fahrt durch die Versuche, es zu verhindern. Das gehört zu den selten gerne gelernten Erfahrungen unseres Lebens.
Angst ist ein nützlicher Impuls, wenn wir danach schauen, was uns Angst macht. Angst vor der Angst hat solange die Tendenz, zu eskalieren, bis wir anfangen, Fragen nach der Realität zu stellen und ihnen nachgehen. Ein Herzklopfen ist zunächst nur ein Zeichen verstärkter Energiebereitschaft und wird von an Angst "gewohnten" Menschen gerne als Zeichen von Gefahr gedeutet, das in unserem Körper ein erhöhte Alarmbereitschaft auslöst, die unser Gefühl von Bedroht-Sein sofort weckt ohne Rücksicht darauf, ob es eine reale Bedrohung wirklich gibt. Der größte "Feind" der Angst ist sich kundig machen und nachschauen und so wird die hier frei herumgeisternde Energie konzentriert auf eine Beschäftigung, die dann auch Sinn macht und uns das Gefühl von Sicherheit Schritt für Schritt wieder zugänglich machen kann. Angst vor der Angst ist wie ein ängslicher Ruf in den "Wald" wo uns als Echo zurückkommt was wir hineingerufen haben. Angst lässt uns mit ihr so beschäftigen, dass sie zum absoluten Zentrum unseres Alltags wird und die ganze Energie beansprucht, die wir für andere und nützlichere Dinge dringend brauchen. Dabei fühlen wir uns immer unzulänglicher und die Angst bekommt auch so ständig neues Futter. Wenn Du jemand warnst, ja nicht zu stoplern, musst Du auf sein baldiges Stoplern nicht lange warten. Die Alternative für Angst heisst Information und Nachschauen und nicht das Stemmen gegen einen Aufruhr, der sich dabei nur verstärkt wie der tropfende Wasserhahn, der spritzt, wenn man ihn zuhält. Angst verträgt sich schlecht mit dem Vertrauen, etwas herausfinden und erkennen zu können, wenn man nur hartnäckig genug danach sucht. Frühere Angst"Patienten" sind oft zu Experten geworden im Umgang mit schwierigen Lebenssituationen, nachdem sie angefangen hatten, Fragen danach zu stellen, wie so eine Angst eigentlich technisch funktioniert. Starke Angst ist oft ein Zeichen einer besonders empfindlichen und differenzierten Wahrnehmung, die immer schon die entscheidende Vorraussetzung für besondere Erkenntnisse war und ist.
Wenn sich jemand entschuldigt, hat er einen schweren Gang hinter sich gebracht. Sich eine Schuld einzugestehen, heisst immer auch sich Vorwürfen zu stellen und vielleicht sogar auszuliefern. Der Weg dorthin kann schon sehr lange dauern und bei Deinem ehemaligen Mitschüler kannst Du von einem entsprechenden Interesse ausgehen, dass er sich auf einen für ihn so schweren Weg gemacht hat. Was spricht dagegen, sich mit ihm auszutauschen und Dir die Chance zu gönnen, etwas erhellende und möglicherweise erleichternde Realität in Deine Schlussfolgerungen über Dich selbst zu bringen, wo Du mit Vermutungen Türen öffnest, durch die noch mehr von der üblen Luft hereinweht, von der Du sicher mehr als genug abbekommen hast.. Wenn Du antwortest, kannst Du Dich als Handelnden erleben und das fühlt sich nicht nur ganz anders an. Es öffnet Dir die Tür zur eigenen Initiative, die Dir in dieser unseeligen Zeit verrammelt war.
Mich überrascht am meisten, dass Dein konsequentes Interesse an Deiner Gesundheit etwas doofes ist. Rauchen schadet und das wissen auch Deine Freunde, die mit der Zigarette Lücken füllen, für die es sicher bessere Alternativen gibt.