Hi, das ist das 1.Mal hier für mich, aber ich bin echt verzweifelt. Vor 2 Tagen, hat mein Freund mit mir Schluss gemacht wie aus dem Nichts. Ich muss sagen wir haben natürlich auch ups und downs in unserer Beziehung gehabt. Hauptsächlich, weil ich oft eifersüchtig war und mein Vertrauen noch nicht 100% da war und er nicht wusste, was er noch machen soll. Es war teilweise auch berechtigt, aber er hat mich nie betrogen oder sonst was. Er ist ein sehr sympathischer, offener & netter Mensch & würde anderen Komplimente machen ohne zu hinterfragen, dass es wie Flirting rüberkommen könnte. Und das muss man einfach neutral sehen & erkennen, dass wir eben auch beide unterschiedlich aufgewachsen & sozialisiert wurden.

Ich habe aber auch Grenzen überschritten, weil ich an seinem Handy war & meine Verlustängste einfach zu groß waren & hab es zutiefst bereut, das war der letzte große Streit von uns. Er hatte damals auch überlegt, Schluss zu machen, weil ich erst nicht wirklich erklären konnte warum ich an seinem Handy war (kam in der vergangenheit schon mal vor) und er hat es so aufgefasst als wäre es mir egal wie er sich damit fühlt. Doch ich hab mich selbst nicht verstanden, war wütend und sauer mit meinen Ängsten nicht richtig umgehen zu können und ihn durch sowas dummes verlieren zu können. Nach vielen Tränen und längeren Gesprächen haben wir uns jedoch versöhnt und seitdem hab ich alles daran gesetzt es wieder gut zu machen.

Es ist für uns beide die 1.Beziehung. Ich war für ihn allgemein die allererste Frau/Mädchen mit der er was hatte. Ich bin 24, er 22. Wir haben uns mit 20 und 22 kennengelernt und uns so stark ineinander verliebt. Es gab seitdem kein Tag an dem wir uns nicht ich liebe dich gesagt haben. Ich weiß ich bin nicht perfekt, ich bin nicht so aufgeschlossen wie er, eher schüchtern & fühle mich oft unwohl bei Gruppentreffen mit mir eher fremden Personen. Ihm fällt es leicht auf andere zuzugehen, Gespräche zu führen und geselliges zu unternehmen mit neuen Leuten. Aber an all den Sachen will ich arbeiten. Nicht wegen ihm, sondern weil ich selbst schon damit kämpfe & etwas verändern will. Natürlich tu ich das auch indirekt für uns, damit er auch nicht das Gefühl hat er könnte mich nicht überall hinnehmen, weil ich sonst nicht ohne ihn mit anderen alleine sein könnte etc.(das hatte er nämlich geäußert, dass er da Bedenken hat). Ich will es von mir aus. Ich will selbstbewusster, offener & kommunikativer werden.

Er hat am Freitag bei mir übernachtet, weil er am Samstag noch bei mir im Ort arbeiten war (Aushilfe) & ich hab noch für uns gekocht (wohne noch zuhause übrigens), wir haben gegessen & waren bei mir im Zimmer. Ich hab schon gemerkt dass er so nachdenklich & ruhig wirkt und ihn angesprochen, ob alles gut sei und ob er mir was sagen will & er hat es zwischendurch auch verneint darüber reden zu wollen. Aber weil ich mir Sorgen gemacht habe, hab ich weiter nachgefragt. Er hat schließlich angefangen zu reden & meinte er sieht wie sehr ich mir Mühe gebe in letzter Zeit und schätzt das auch, aber er hat seit mehren Wochen (ich weiß nicht wie lange schon) so ein Gefühl. Er konnte es nicht so richtig bennen & deshalb hab ich nachgefragt "bist du unzufrieden mit dir selbst & fühlst du dich verloren?"(so eine Phase hatte er schon mal als er nicht wusste was er machen sollte, bevor er sein Studium fand) und das hat er mehr oder weniger bejaht. Er hat davon gesprochen, dass ihm irgendwie die Freiheit fehlt und er würde gerne wieder mehr spontan sein & weiß nicht, ob er sich ausleben muss und er will sich nicht schlecht fühlen, wenn er sich mal mit jemanden trifft oder was unternimmt, weil ich sonst damit ein Problem haben könnte (ich denke er meinte meine Eifersucht)& will mich nicht verletzen. Ich habe ihm gesagt, dass es alles Dinge sind, die wir gemeinsam lösen können & ich kann im mehr Freiraum geben, nicht jedes Wochenende bei ihm sein und würde ihn alles machen lassen worauf er lust hat. Aber er meinte es würde nicht gehen. Er meinte auch "nenn es selbstfindung". Aber das geht doch auch in einer Beziehung? Ich weiß selbst, dass ich unabhängiger von ihm sein muss, mehr mit eigenen Freunden mache & mehr meinen eigenen Hobbies nachgehen müsste, damit wir beide eigenständigere Personen sind. Ich will es doch nur wenigstens versuchen ihm das alles zu beweisen. Warum sollte ich einen Menschen, den ich so sehr liebe einfach kampflos aufgeben? Er meinte zwar auch, dass es nicht an mir liegt und er liebt mich immer noch, aber ich weiß, dass es mehrere Dinge gab, die er sich von mir anders erhofft hat und ich weiß auch, dass ich das ändern kann. Hat irgendjemand mit sowas Erfahrung gemacht? Muss man sich echt ausleben? Ich glaube nämlich er denkt was zu verpassen, weil er gerade ein junger Student ist. Er ist meine große Liebe, ich habe so lange keinen an mich rangelassen, weil ich wollte dass er der eine ist. Kann man daran arbeiten & die Beziehung retten? Ist es realistisch wenn beide dran arbeiten? Danke für euren Rat.