Hallo,
es gibt die Theorie, dass der Blues sich aus der traditionellen Musik der amerikanischen Sklaven herleitet. Ein typisches Stilmittel des Blues ist das sog. "call and response" welches auf die "field-holler" zurück zu führen ist. Melodische Eingenheiten des Blues sind die Verwendung der pentatonischen Leitern und ein meist 12-taktiges Schema, welches aus Tonika, Dominante und Subdominante besteht. Zudem sind natürlich auch "blue notes" typisch für den Blues.
Aufbauend auf den stark betonten Rhytmus im Blues, bezieht der Jazz weitreichendere harmonische Zusammenhänge auch aus der europäischen Musik, wobei diese natürlich nicht einfach übernommen, sondern erweitert und ausgebaut wurden. Entsprechend ist der Jazz harmonisch meist viel kompexer aufgebaut als der Blues und verlangt vom Musiker ein gutes Verständnis der Harmonielehre. (Es gab zwar bedeutende Jazzmusiker die keine Noten lesen konnten, trotzdem wussten sie immer, wo sich sich harmonisch im Stück befanden!)
Man muss wohl sagen, dass sich Blues und Jazz nicht streng von einander trennen lassen. Die Übergänge sind fliessend. So gibt es im Repertoire jedes Jazzmusikers Bluesstücke und einige Bluesmusiker spielen immer wieder auch Jazz. Als Bezeichnung für die Form eines Stückes (6/8 Takt; Dominantseptakkorde...) sehen viele Jazzer den Blues auch als eine Art Stil innerhalb der Jazzmusik selbst.
Viele Grüße