Das ist so schwierig. Ich bin auch so eine Person mit Verlustangst. Zu allem Übel ist mein Freund jemand, der Liebe nicht so wirklich in Worten ausdrückt, obwohl Worte ja meistens das sind, was einen am meisten beruhigt. Für eine kurzfristige Lösung während dieses "Urlaubs" könnte ich dir empfehlen einen Liebesbrief bzw. eine Liebesnachricht zu schreiben und wirklich mal ganz ausführlich zu sagen, wie sehr du ihn liebst, dass du ihn vermisst, auch, wenn du dich nicht meldest, dass alles gut ist zwischen euch, du glücklich mit ihm bist und er sich keine Sorgen zu machen braucht usw. solche Dinge (natürlich ernstgemeinte Dinge).
Sag ihm vielleicht auch (oder erst wenn du wieder da bist), dass du weißt, dass er diese Ängste hat und du sie ihm aber nicht nehmen kannst, du kannst ihn nur dabei unterstützen. Sag ihm vllt, wenn er Momente hat, in denen er Angst bekommt, dass er sich diese liebe Nachricht von dir durchliest und sich so beruhigt. Vielleicht könnt ihr auch vereinbaren, wann genau ihr während der Zeit Kontakt haben werdet, zb "am Mittwoch 19 Uhr können wir kurz telefonieren, uns austauschen, was bisher so alles geschehen ist und uns gute nacht wünschen" und die restliche Zeit habt ihr absolut keinen Kontakt. Weil bei solchen ängstlichen Leuten ist es oft so, dass sie halt auch abhängig sind und sich im Dauerwartemodus befinden, wann der Partner schreibt oder so. Sie müssen wissen, dass er für diesen Zeitraum gar nicht schreiben wird und sich so auf sich selbst konzentrieren. Recherchier vllt mal ein bisschen im Internet nach Techniken, um sich bei Ängsten zu beruhigen und sowas und schick ihm das.
Aber das sind natürlich nur kurzfristige Lösungen für die Zeit während du weg bist. Spätestens danach muss er wirklich intensiv mal daran arbeiten. Anders als andere Leute hier kommentieren finde ich gar nicht, dass er einfach erwachsen werden soll und klarkommen soll. Solche Probleme sucht man sich ja nicht aus und kann sie nicht einfach ablegen. Ich finde es toll, dass du nach Lösungen suchst und ihm helfen willst. Letzten Endes muss er natürlich auch den Willen haben, an sich zu arbeiten, aber du kannst ihm Übungen schicken, wie er an seinem Selbstwert, an Urvertrauen und vorallem, daran, loszulassen arbeiten kann. Aber drück auch den Wunsch aus, dass du möchtest, dass er in der Hinsicht an sich arbeitet. Für mich war es so, erst musste ich lernen, mich selbst toll zu finden. Dann musste ich lernen, Vertrauen in die Beziehung zu haben. Aus Überzeugung zu denken: "Mein Partner liebt mich und bleibt bei mir". Denn diese Verlassensängste können zb aus der Kindheit kommen, dass er dort angefangen hat, zu verinnerlichen, dass er verlassen wird. Und gleichzeitig muss man lernen, Vertrauen in das Leben zu bekommen: "Wenn mein Partner mich verlässt, dann bin ich zwar traurig, aber mein Leben geht weiter und alles wird am Ende gut sein". Er muss lernen, mit sich selbst glücklich zu sein. Aber am Anfang dieser Reise zur Verbesserung sag ich mal, ist mündliche Versicherung vom Partner, denke ich, schon hilfreich. Er darf sich halt nicht darauf ausruhen.
Empfehle ihm mal das Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden" von Stephanie Stahl.
Sorry, falls das Gesagte nicht so richtig auf ihn zutrifft, ich hab hier eher aus meiner Erfahrung gesprochen, aber Menschen mit Verlustängsten sind sich eigentlich schon oft ähnlich in diesen Dingen mit Selbstwert, Vertrauen, usw.
Alles Gute für Euch.