Hallo zusammen,

bitte dringend um fachkundigen Rat. Meine Eltern möchten ihr Haus nebst großem Grundstück nun bald meiner Schwester überschreiben (Schenkung) und selber mit einem lebenslangen Nießbrauchrecht dort wohnen und ihren Lebensabend genießen. Meine Schwester hat vor 20 Jahren den Dachboden zu einer Wohnung ausgebaut und lebt seitdem (mietfrei) im Haus. Damals haben meine Eltern meiner Schwester bereits den unausgebauten Dachboden im Rahmen einer Schenkung überlassen, die jedoch auf ihren späteren Erbanspruch angerechnet werden soll.

Da meine Eltern ihr auf diese Weise vorzeitig übertragenes "Erbe" so weit möglich gerecht auf beide Geschwister verteilen wollen, möchten sie, dass meine Schwester mich ausbezahlt. Das Haus hat etwa einen Wert von 300 000 Euro, abzüglich der Ausbaukosten (50 000 Euro), die meine Schwester selber reingesteckt hat und der geschätzten Wertsteigerung dieser kleinen Wohnung von etwa 10 000 Euro über 20 Jahre, bliebe ein Wert von 240 000 Euro, der gerecht zu teilen wäre. Demnach stünde mir eine Auszahlung von 120 000 Euro zu.

Nun hat meine Schwester vorgeschlagen, mir monatlich 350 Euro zu überweisen, da sie derzeit nicht mehr Geld aufbringen könne. Hieße dann ja für mich, dass ich erst nach mehr als 28,5 Jahren den vollen Betrag erhalten hätte. (Ich wäre dann 76 Jahre.) Und Zinsen sind bei dieser Rechnung auch nicht berücksichtigt. Sicherheiten im übrigen auch nicht. Nun meine Frage: Hat jemand Erfahrungen in einem ähnlichen Fall? Ist eine so geringe Ratenzahlung überhaupt akzeptabel? Und wenn ja, wie könnte die gerechterweise aussehen? Müsste man nicht eigentlich festlegen, dass ein Sockelbetrag angezahlt wird und der volle Betrag spätestens ein oder zwei Jahre nach einem Erbfall gezahlt werden sollte? Und ist es angemessen, Zinsen mit einzurechnen?

Sollten wir Geschwister uns in diesem Punkt nicht einigen können, wollen meine Eltern jedem einzelnen die Hälfte des Hauses per Schenkung übertragen. Wäre das vielleicht die bessere Lösung für mich?

Ich bin mir bewusst, dass man im Rahmen eines Erbvertrages hier verschiedene Lösungen finden kann. Ich erhoffe mir aber einige Tipps, wie eine für beide Seiten angemessene und faire Lösung aussehen könnte.

Freue mich sehr über jeden guten Hinweis...

Danke!