PCR und gewünschte Produktmoleküle?
Stehe hier vor einer Biologieaufgabe und komme einfach nicht auf das Ergebnis:
Mit einer Polymerasekettenreaktion (PCR) soll ein doppelsträngiger DNA-Abschnitt vervielfältigt werden.
Wie viele der gewünschten Produktmoleküle (d. h. DNA-Doppelstränge, die von den beiden eingesetzten Primersequenzen begrenzt werden) sind nach dem ersten PCR-Zyklus maximal entstanden, wenn zu Beginn zwei doppelsträngige DNA Ausgangsmoleküle vorlagen?
A. 0
B. 1
C. 2
D. 4
E. 8
Mein Gedankengang, bzw. wie ich die PCR verstanden habe:
Ein Zyklus besteht aus 3 Schritten:
- Die Denaturierung. Ein DNA-Doppelstrang wird durch Hitze (etwa 90 Grad) aufgebrochen. Wir erhalten zwei DNA-Stränge.
- Die Primerhybridisierung. Jetzt kühlen wir die ganze Suppe auf ca. 60 Grad, damit an den Enden der zwei DNA-Stränge die Primer ansetzen können.
- Die Polymerisation. Wir erhöhen wieder die Temperatur, damit der Primer (?) die restlichen ungepaarten DNA-Bausteine auffüllen kann. Ist dies geschehen, haben wir wieder einen vollständigen DNA-Doppelstrang.
Und jetzt geht es wieder mit Schritt 1 weiter, nur eben mit 2 DNA-Doppelsträngen anstatt einem (expon. Wachstum)
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In der Aufgabe sind bereits 2 Doppelstränge zu Beginn gegeben, also hätten wir nach einem Zyklus 4 DNA-Doppelstränge (Antwort D).
Nur ist D. falsch, anscheinend haben wir nach einem Zyklus 0 gewünschte Produktmoleküle. Warum sind denn unsere Produkte nach einem Zyklus nicht erwünscht? Wir haben doch Doppelstränge begrenzt durch die Primer?
Nach weiterer Recherche weiß ich, dass in der Praxis 20-30 Zyklen üblich bzw. nötig sind, aber in der Aufgabe wurde doch ganz speziell nach dem Produkt nach einem Zyklus gefragt.