Wie gehe ich einen Branchenwechsel an?

hallo,

ich bin 22 Jahre alt und arbeite als Führungsposition in der Küche als gelernter Koch.

Seit bald einem Jahr bin ich ausgelernt, nach 3 Jähriger Ausbildung. In dieser Zeit hab ich einiges mitgemacht in mehreren Unternehmen. Nun bin ich noch nicht allzu lange in dieser Branche tätig, aber kann trotzdem von reichlicher Erfahrung aus dieser Zeit sprechen. Was mir vor einer Weile schon durch den Kopf ging, ob ich das ewig machen will. Ich mag meinen Job und die Gastronomie macht mir Spaß, jedoch ist es ein Berufsfeld, dass sehr fordernd ist. Es hat nichts mit dem Alter zu tun. In diesem Beruf und Umfeld, ist man körperlich sowie psychisch sehr gefordert und das Risiko für einen Burnout oder andere gesundheitliche Probleme ist sehr hoch. Das merk ich auch jetzt schon. Überstunden, Mehrschichtsystem, Stress, Unterbesetzung - alles Normen mittlerweile. Tagtäglich gleiche ich den Mangel an Personal aus, komme als Erster, gehe als Letzter. Ich bin da wenn es "brennt", opfere meine Freizeit - welche ohnehin schier nicht existent scheint. Klar, man kann ja auch einfach mal "nein sagen". Das ist mir klar, aber alle die in dieser Branche arbeiten vereint ein Gedanke: "Ist doch normal in der Gastro". Und das ist gewissermaßen auch richtig. In den vier Jahren hab ich es nie anders erfahren, weder als Azubi, noch als Jungkoch oder Küchenchef.

Aber seitdem ich nach auf der Suche nach einer neuen Stelle bin, beschäftigt mich eben das Thema, ob ich das überhaupt weitermachen will bzw. viel länger machen möchte. Ich hab mich dann mal ein wenig informiert, was man als gelernter Koch für Möglichkeiten hat und kam auf Konditor. Das Backen reizt mich und macht mir Spaß, aber ist leider mit einer 2 jährigen Ausbildung verknüpft, die sehr gering vergütet wird, sodass selbst mit einem Minijob man am Existenzminimum lebt. Schon während meiner Lehre war es nicht leicht.

Damit komm ich zum nächsten punkt, das Geld. Aktuell verdiene ich halbwegs "okay". Es reicht mehr oder weniger, aber es ist vergleichsweise nicht viel und ich bin bereits am verhandeln um eine Gehaltserhöhung. Als Koch verdient man einfach stellenweise immer noch nur wenig im Vergleich mit anderen Branchen im Durchschnitt. Im Vergleich mit Konditor, würde ich als solcher im Jahr knapp 10.000€ mehr verdienen. Jedoch erst nach 2 jähriger, gering vergüteter Ausbildung.

Geld ist demnach auch ein großer Faktor. Mit meinem aktuellen Job als Küchenchef, kann ich mir kein gutes späteres Leben vorstellen bzw. aufbauen.

Deshalb spiele ich auch mit dem Gedanken, ob ich nicht über einen Branchenwechsel nachdenken sollte. Ich hab mir damals nie viele Gedanken über meine beruflichen Wege gemacht, weiß demnach auch bis heute nicht konkret worin noch meine Stärken liegen.

Nach etwas googeln kam ich aber zum "Stichwort" Branchenwechsel auf kein Ergebnis. Die meisten Ergebnisse beziehen sich nur auf das "wie". Darin wird erzälht, man soll sich fragen was kann man, was will man, etc.

Natürlich gehört das mit zu dem Prozess, aber es wäre hilfreich, wenn man erstmal wüsste, in welche Richtung man gehen kann. Welche Bereiche kommen in Frage. Braucht es eine Ausbildung, eine Umschulung oder kann man direkt als Quereinsteiger ohne Vorerfahrung oder Ausbildung durchstarten.

Selbstverständlich ist mir klar, dass man ohne vorausgebildete Fertigkeiten im Vergleich ein geringeres Gehalt erhalten wird und man sich erst denselben Status und das Können aneignen muss, um auf Augenhöhe mitzureden. Aber es gibt ja auch Branchen in den man dennoch auf diesem Wege etwas erreichen kann und vor allem mehr Aufstiegschanchen hat, als beispielweise ich gerade als Küchenchef. Als solcher habe ich meine höchste Position gewissermaßen schon erreicht. Darauf könnten nur Positionen wie die Selbstständigkeit oder die Führung eines Unternehmens folgen, aber rein von der Hierachie des Berufes, bin ich ganz oben.

Also konkret nochmal auf die Frage bezogen. Wie gehe ich einen Branchenwechsel an, wenn ich diesen in Erwägung ziehe.

Die Gedanken darüber, was ich kann und will, muss ich mir natürlich selber machen. Für mich wäre es aber hilfreich zu wissen, was steht zur Auswahl, um mich auch ein bisschen inspirieren zu lassen.

Gleichzeitig wäre es auch gut zu wissen, wo man sich überhaupt über dieses Thema informieren bzw. beraten lassen könnte, denn blind im Internet zu suchen leitet einen meist in Sackgassen oder hat mit dem eigentlichen Thema nur bedingt zu tun.

Ich danke im voraus für eure hilfreichen Antworten

Job, Berufswahl, Karriere, Weiterbildung, Branchenwechsel
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