Hallo,
bravo zu Ihrem Verhalten Ihrem Sohn gegenüber!
Wieso glauben die Erwachsenen immer, Jungs in diesem Alter brauchen keine Zuwendung in Form von Körperkontakt. Lassen Sie sich nicht beirren, gehen Sie weiter auf ihn zu, lassen Sie ihm das Gefühl, dass er auch mit diesen Bedürfnissen bei Ihnen gut aufgehoben ist. Streicheleinheiten haben noch keinen Menschen verweichlicht, das ist ein so dummes Geschwätz, dass mich so wütend macht. Schaun wir uns doch diese Erwachsenen an, die man nicht "verweichlicht" hat. So laufen sie auch durch die Welt. Kein Einfühlungsvermögen in Andere, Ellenbogenmensch.... den Männern (und das sind in unserer Gesellschaft sehr sehr viele), denen man diese Streicheleinheiten entzogen hat, um sie nicht zu verweichlichen, das sind die Männer, über die sich die Frauen beschweren, dass sie Egoisten sind, nur kopflastig durch die Welt laufen, immer meinen stark sein zu müssen, nicht merken, wenn Jemand neben ihnen steht, der mal in den Arm genommen werden möchte/sollte......
Ich bin kein Männerfeind, wenn man mir das unterstellen will, auch wenn es hier gegen die Aussage eines Mannes geht. Ich bin ein "Feind" von Erwachsenen, die glauben, wir müssen in der Kinder- und Jugendzeit "hart" gemacht werden, um dem Leben gewachsen sein. Und das "hart" machen führt letztendlich dazu, dass unsere Gesellschaft sehr verroht. Ich könnte mich da noch "ewig" drüber auslassen, was unsere Gesellschaft mit ihrer "schwarzen Pädagogik" für Schäden an unseren Kindern anrichtet, die wir als Erwachsene mit unseren Neurosen in jeglicher Form zutage bringen!
Was ist "altersgerecht" umgehen? Wer hat diese "Regeln" aufgestellt, dass man mit zunehmendem Alter keine Streicheleinheiten mehr braucht. Wie sehen die Ehen aus, in denen Streicheleinheiten nicht zur Tagesordnung gehören? Streicheleinheiten: in den Arm nehmen, sich drücken, mal über die Wange fahren, sich nebeneinander vor den Fernseher kuscheln, sich auf diesem Wege zeigen, dass man den anderen wahrnimmt, nicht nur mit Worten ..... Wie soll man das auch in der Ehe leben, wie will man Streicheleinheiten an seine Kinder weitergeben, wenn man selbst "hart" erzogen wurde?
Erwachsene reden so viel dummes Zeug daher was Erziehung betrifft ohne sich zu fragen, was es mit dem Menschen macht, dem man damit begegnet. Es erinnert mich so sehr an die Säuglichszeit meiner Kinder, als man mir versuchte "beizubringen", ein Kind ruhig mal schreien zu lassen, das kräftig die Lungen und zeigt, dass man sich nicht "auf der Nase herumtanzen" lässt. "Heute" wissen viel mehr Menschen (aber auch leider noch viel zu wenige und auch hier gibt es so "Schlaue", die darauf pochen, dies weiter durchzuführen) dass hier Verlassenheitsängste gesetzt werden, die sich wie ein "roter Faden" durchs Leben ziehen.
So, jetzt hab ich mir ein wenig Luft gemacht! Goggeln sie mal ein bisschen im Internet: Alice Miller hat sehr viel hierzu zu sagen ... Lassen Sie sich nicht beirren. Gehen Sie weiter auf Ihren Sohn zu und machen Sie das, was Ihnen Ihr Gefühl sagt. Stehen sie dazu, dass sie Mann genug sind, auch etwas zu tun, was sie nicht zum "Mitläufer" macht von denen, die sich keine Gedanken darüber machen, was sie sagen und sicher auch garnicht merken, was sie mit dieser Einstellung leben und weitergeben!
Ihnen wünsche ich, dass Sie Ihr Herz offenhalten für die Streichelbedürfnisse Ihres Sohnes. Er wird es Ihnen schon signalisieren bzw. sagen, wenn Sie sich zurücknehmen sollen.
Es wäre zu wünschen, dass es viel mehr solcher Väter gäbe. So wie sie schreiben, kennen Sie keine Väter, die ihre Kinder umarmen. Wenn sie das bei deren Kinder so handhaben, dann kann ich nur sagen, dass diese Kinder mit zutiefst leid tun. Vielleicht sollten diese Väter mal die Super-Nanny schauen, die immer wieder darauf hinweist, wie wichtig Körperkontakt ist und das Streicheln.
Ich wünsche Ihrem Sohn weiterhin einen Vater, der liebevoll mit ihm umgeht!!!!!Er kann stolz darauf sein, dass er sie hat!!!!!