Hallo ich bin 18 Jahre alt und habe letztes Jahr eine Ausbildung als Industriemechaniker begonnen.
Naja, es sah Anfangs wirklich gut aus und es wurde mir auch viel Versprochen, jedoch war dies nicht der Fall.
Mein erster Arbeitstag war kein schöner. Ich und mein Azubikollege sind in die Werkstatt gekommen und mein Meister hat nicht mit uns gerechnet. Innerhalb paar Minuten saßen wir im Auto und fuhren zur Demontage. Genau 425 Stühle mussten wir in einer Turnhalle demontieren und von Hand aus Tragen. Um ehrlich zu sein sind mir beim Heim fahren die Tränen geflossen. Erster Tag, alles Tat weh und ich hatte mir das ganze als Industriemechaniker ganz anders vorgestellt. Am Abend habe ich jedoch entschlossen mir das ganze weiter anzuschauen immerhin hat man heute ja nicht mit mir gerechnet... naja ich bereue es jetzt sehr. Am nächsten Morgen kam ich in die Werkstatt und erfuhr das mein Azubikollege gekündigt hat, ab jetzt war ich allein.
Das Ganze setzte sich fort. Bis jetzt konnte ich noch nie richtig an einer Dreh oder Fräsmaschine arbeiten. Habe es paar mal an der Drehmaschine bei uns versucht jedoch funktioniert der Vorschub nicht und Werkzeug haben wir für diese auch keins.
Fräsmaschine ist nicht funktionsfähig und unsere Bandsäge und Schere sind zwar geprüft, jedoch haben sie diese nicht bestanden.
Oft gehen wir auf Montage in andere Firmen wo ich als Monteur eingetragen werde und mir gesagt wird das ich nicht sagen soll das ich ein Azubi bin. Auf Montage laden wir zbs Maschinen ein, verlegen Wellbleche im Regen, bauen eine große Treppe auf oder betonieren Zaunfösten ein. Ist sehr vielfältig aber dafür mache ich meine Ausbildung als Industriemechaniker nicht.
Eine ganz normale Montage oder Demontage läuft meistens 1-3 Stunden länger, somit weiß ich auch nie wann ich Heim komme.
Mittlerweile habe ich auch rausgefunden das mein Niederlassungsleiter den ich bis jetzt nur 2 mal gesehen habe als Meister eingetragen ist und gar nicht mein ,,Meister‘‘ in der Werkstatt.
Mehrmals habe ich gefragt ob ich ein Berichtsheft bekomme was mir bis jetzt versprochen wurde. Seitdem schreibe ich alles in ein Notizbuch auf. (Wird auch nicht kontrolliert, interessiert auch keinen)
Aufgaben oder Übungen die im Nachhinein kontrolliert werden hatte ich such noch nie.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich versuche mich hier nicht auszuheulen. Ich bin mittlerweile sehr frustriert und habe Zukunftsängste. Mir geht es aus familiären Gründen psychisch nicht mehr gut und die Ausbildung macht das ganze nicht besser.
Darf ich mit oben genannten Gründen eine fristlose Kündigung begründen?
Und was passiert wenn mein Arbeitgeber diese nicht annehmen will ? Darf er das auch überhaupt ?
Länger halte ich wirklich nicht durch.
Ich möchte eine neue Ausbildung anfangen, da ich wirklich was lernen will.
Danke an denjenigen der sich Zeit für mich genommen hat und sich meinen Text durchgelesen hat.
Bleibt gesund und danke im Voraus
LG