Tut mir leid, aber das ist nicht ganz richtig, was altermann58 geschrieben hat.
Die Auslese im Kindergarten betrifft nämlich nicht so viele japanische Kinder. Die wirkliche Auslese beginnt in der Oberschule, weil man viel lernen muss und extra Nachhilfe braucht, um durch die Aufnahmeprüfungen an die renomierten privaten Unis zu kommen. (Durch die man dann wiederum einen guten Job bekommt, da einige Unternehmen direkt an den privaten Unis ihre Angestellten rekrutieren.) Natürlich gibt es auch Kinder, die ab dem Kindergartenalter in private Institutionen gehen sollen und dafür geprüft werden. Aber wie gesagt, das betrifft nicht die Mehrheit der Japaner.
Darüber hinaus unterscheiden sich die Ganztagsschulen in Japan deutlich von den wenigen, die es in Deutschland gibt. Es gibt nämlich in japanischen Schulen nachmittags auch viele Clubaktivitäten, bei denen sich die Schüler auch einfach vergnügen können. Und die Nachhilfekurse abends sind bei vielen Schülern auch sehr beliebt, weil sie in diesen Stunden mehr nachfragen könnnen und der Unterricht insgesamt freier als in der Schule gestaltet wird.
Es gibt natürlich negatives und positives über das japanische Schulsystem zu sagen. Aber wenn man es mit Deutschland vergleicht, fällt auf, dass in Deutschland sehr früh aussortiert wird (Hauptschule, Realschule, Gymnasium...) und im Zentralstaat Japan lernen erstmal alle das gleiche. Die Schüler können dann entscheiden, wann sie von der Schule abgehen oder ob sie auch noch die Oberschule und die Universität besuchen.
Und wegen dem Urlaub... in Japan gibt es immerhin mehr Feiertage als in Deutschland.
Hier ein Buchtipp zur Einführung in die japanische Gesellschaft: Titel Understanding Japanese society Autor Hendry, Joy Auflage 3rd ed. Verlagsort London [u.a.] Verlag RoutledgeCurzon, UK [u.a.] Erscheinungsjahr 2003