Hallo Steffi973,
hier ist eine Zusammenfassung von deinen Fragen und den Punkten, die ich selber gerne vorher gewusst hätte:
Jobangebot/ Anmeldung
Am besten googelst du deinen Ort und guckst nach ob es Stellenangebote gibt. Ich würde dir empfehlen deine Eltern um Hilfe oder Rat zu bitten (wegen deines Alters).
Ich kann mich daran erinnern, dass wir es telefonisch ausgemacht haben, dann der Verantwortliche für meinen Bezirk mit einem Vertrag vorbeikam und alles mit uns durchgegangen ist, wir offene Fragen besprechen konnten.
Geld
Im Schnitt ca. 100€-200€ pro Monat. Kommt drauf an wie es vergütet wird (Menge der Zeitungen und Werbung, Zeit, Wegegeld etc.). Es ist nicht viel Geld, aber man lernt, dass man diese Arbeit vorher nicht geschätzt hat (das ist am meisten Wert).
Ablauf
Die Zeitungen (& Werbung) werden dir vor deine Tür geliefert (meist morgens; manchmal einen Tag früher/ später). Die Zeitungen musst du eventuell mit Werbung bestücken. Das kann schon eine Stunde dauern. Danach kommt das Austragen, was wenn du alleine bist, gerne auch mal 5 Stunden dauern kann. Gut wäre, wenn du es am Wochenende machst, da du da genug Zeit hast. Am Anfang kann es sein, dass du dich überfordert fühlst.
Orientierung/ Straßen finden
Da es mittlerweile Google Maps gibt und dir der Verantwortliche sagen wird welche Straßen es sein werden, sollte das kein Problem werden. Nach 3 - 4 Mal Austragen hat man den Weg verinnerlicht. Zudem kommt noch, dass du deine Wohngegend besser kennen lernst. Du solltest den Job nur annehmen, wenn es wirklich in deiner Gegend ist, sonst lohnt es sich nicht.
Fehler/ Ängste
Fehler sind nicht schlimm und die meisten sind dir nicht böse. Du solltest darauf achten, ob auf den Briefkästen "Keine kostenlose Zeitung" oder häufig auch "Keine Werbung" steht. Es gab bei mir 2 Häuser, bei denen es mir verboten war, eine Zeitung auszuteilen.
Wenn du z.B. eine Zeitung beim Auspacken zerreißt oder sie dir in den Dreck fällt, dann ist das nicht schlimm, da meist mehr Zeitungen geliefert werden, als man braucht.
Ärger kannst du eigentlich nur bekommen, wenn du die Zeitung nicht pünktlich oder gar nicht auslieferst und wenn sie durchgängig in einem schlechten Zustand zugestellt werden (nass, dreckig, zerrissen). (Zu meiner Zeit hieß es, dass stichprobenartig Leute aus der Gegend angerufen werden und nachgefragt wird, ob sie die Zeitung wirklich bekommen haben. Ist eigentlich auch deren gutes Recht sich zu erkundigen)
Transport
Du solltest dich fragen, wie du die Zeitungen transportieren kannst. Ein Fahrrad ist möglich, aber riskant, da es leicht umkippt. Gute Erfahrungen habe ich mit dem unteren Gestell eines Kinderwagens gemacht. Darauf waren Tragetaschen gespannt, in denen die Zeitungen lagen (zuklappbar -> wetterfest). Die Tragetaschen wurden uns auf Nachfrage zur Verfügung gestellt.
Hilfreich ist es, wenn du manche Straßen zusammenlegst als eine Route, bei der du die Zeitungsanzahl auszählst. Du wirst mehrmals von Zuhause losgehen müssen. Umso logischer deine Wege sind, umso weniger musst du laufen und schleppen.
Alternativen
Da Zeitungen recht schwer sind, würde ich dir eher raten Flyer oder Flugblätter auszuteilen. Von denen kannst du nicht nur 20 bis 30 auf die Hand nehmen, sondern gleich 200, was Zeit und Kraft spart. Eine Freundin von mir macht das und bekommt einen guten Stundenlohn (9€).
Meine eigenen Erfahrungen
Ich habe das auch in deinem Alter gemacht, nur nicht allein (+ Bruder, Mutter & Vater). Jeden Samstag haben wir 360 Zeitungen ausgetragen und das über 2 Jahre. Ich habe jeden Monat 25€ verdient (Stundenlohn = ca. 4,17€). Vielleicht wird das heute besser bezahlt. Ich hatte am Anfang die lange Strecke und die Last an Zeitungen unterschätzt, sowie die Druckerschwärze an den Händen. Ich bin bei Regen, Schnee, Glätte, Sturm, Hitze usw. austragen gewesen. Die Menschen sind meist freundlich. Zu Weihnachten habe ich manchmal Schokolade oder 1€ extra bekommen. Einer meinte auch oft zu mir, dass er die Zeitung gleich zum Altpapier gibt und hat diese gleich in die Tonne geworfen (Es wird immer Menschen geben, die es nicht schätzen). Anstrengend waren Hunde, die andauernd gebellt haben; unebene Wege; wenn zu wenig Zeitungen geliefert wurden oder zu spät, Demotivation durch geringen Lohn und manche Briefkästenformen, in die die Zeitung nicht reingepasst hat xD.
Ich würde dir zu den Alternativen raten. Die Zeit hat mich geprägt und ich bin sehr froh, dass ich es gemacht habe. Es ist ein guter erster Nebenjob, wenn die Bezahlung stimmt. Man lernt, dass dazu soviel mehr gehört.
Aber die Meisten sagen: "Es ist ja nur Zeitung austragen."
Ich hoffe ich konnte dir helfen. Die Antwort ist sehr lang geworden, aber besser als unnötige Antworten, die nicht helfen und beleidigen.
Liebe Grüße Aschermittwoch