Ich denke ich verstehe, was du meinst. Immerhin gibt es mehrere Perspektiven, diese, die du meinst ist trans-med. Ich stimme dieser Idee nicht ganz zu, kenne mich aber gut aus da ich für längere Zeiten auf beiden Seiten war. Also, aus deiner Perspektive:
Man empfindet Geschlechtsdysphorie, nicht nur Euphorie und das schon seit mehreren Jahren. Beispiel: Kindheit. Das ist aber nicht immer nötig. Trotzdem "sollten" Anzeichen davon mindestens während der Pubertät erscheinen. Zum Beispiel würden hier "Euphoria-Boners", Name ist selbsterklärend, gegen die Authentizität einer trans Person und eher für einen Fetisch sprechen.
Der Wunsch für die komplette Transition (Hormone, Operation, Dokumente…). Aber hier ist es manchmal auch ein wenig komplizierter, weil nicht jeder in einer "sicheren" Situation ist um diese Sachen zu erfüllen bzw. bei Operationen man beispielsweise noch warten will bis die Technologie mehr fortgeschritten ist.
Der Wunsch für das passing. Eine "authentische" trans Person, aus der trans-med Perspektive, will, und gibt sich Mühe, wenn es die Möglichkeit gibt, als ihr neurologisches Geschlecht zu "passen". Sozusagen, eine trans Frau will und gibt sich Mühe wie eine Frau auszusehen und zu verhalten. Das bedeutet nicht, dass sie sich stereotypisch feminin verkleiden muss, aber Klamotten, die ihre männlichen Merkmale beispielsweise "offensichtlicher" machen, sind typischerweise ein no-go. Dasselbe gilt für trans Männer die zum Beispiel pre-transition (vor Hormone, Operationen ...) Kleider tragen, lange Haare haben, Make-Up tragen … Was an sich nicht falsches ist, ein Mann darf sowas. Aber ist es dadurch eben viel schwerer als männlich zu "passen" wenn man sich weiblich präsentiert. Kurzgesagt, unterschied zwischen feminin/maskulin präsentieren und weiblich/männlich präsentieren. Dazu kann man es auch manchmal an dem Stil selbst ein wenig erkennen, aus welchen Gründen es getan wird (Beispiel: typische femboy Kleidung bei trans Frauen spricht oft eher gegen die Authentizität. Aber nicht immer!)
Und zuletzt, der Wunsch, "stealth" zu sein. Sozusagen, nur den wichtigsten Personen erzählen, dass man trans ist (Arzt, sexueller Partner …) aber es sonst nicht erzählen, weil eine trans Frau ihre Identität als Frau als erstes stellt anstatt von trans. Dazu zählt auch, nicht ständig darüber zu reden, das man "trans" ist und wie schön es ist. Ja, es kann manchmal schön sein aber dennoch ist es hauptsächlich ein schwerer Weg.
Das zählt aber alles nicht immer für "authentische" trans Personen. Manche können gar keine Transition eingehen, oder können garnicht, auch wenn sie es versuchen, als ihr neurologisches Geschlecht äußerlich passen also würde ich als Hauptkriterium für eine "authentische" trans Person damit bewerten, dass sie einen Maß von Geschlechtsdysphorie empfindet.