Wenn ich - als sehr großer ASP-Fan - noch meinen Senf dazugeben darf:

Ich sehe es als eine typische menschliche Schwäche. Das lyrische Ich würde ich hier zur Verallgemeinerung nicht mal als Person betrachten, sondern sogar als einen Zustand, ein Gefühl (wie ja Waldläufer schon schön gesagt hat, evtl. die Liebe) deuten. Der Mensch hat Sehnsucht und wünscht sich etwas (Ideale, Idole, Fortschritt etc). Er "beschwört" dieses etwas quasi herauf (Ein Politiker wird gewählt, eine Band favourisiert, eine Erfindung gemacht), aber wendet sich irgendwann wieder dagegen, wenn ihm etwas daran nicht passt (Änderung der politischen Ausrichtung, Musikstiländerung, Erfindung gerät außer Kontrolle) und will es wieder loswerden.

Bis es jemand anders wieder hervorkramt - so wie eben politische Systeme, Modeerscheinungen, Liebe zum Beispiel immer aufs Neue von irgendeinem Menschen sozusagen aus ihrer "Ruhe" heraufbeschworen werden, um wieder überholt zu werden. Kurz, ein Kreislauf aus Sehnsucht - Verehrung - Abwendung - Verdammung, gleichermaßen gültig für alles, wofür der Mensch eine Schwäche haben könnte.

Mein Gedankengang dazu, hoffe er hilft dir auch etwas weiter :) Wenn du übrigens solche Texte magst, empfehle ich mal freiweg die Musik von "Janus" ;)

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