Hallo!
Ich bin vor kurzer Zeit an einen Punkt angelangt, an dem mir endlich zu 100% klar wurde, dass Selbstverletzung mir nichts bringt. Nun versuche ich, damit endgültig aufzuhören.
Bei mir war das Problem immer, dass ich die Narben als Bestätigung dafür brauche, dass ich es verdient hatte, Hilfe zu bekommen und dass es mir für eine Therapie „schlecht genug“ geht. Dementsprechend bin ich in ein Teufelskreis geraten, da ich immer das Gefühl hatte, mir immer mehr und tiefere Wunden zufügen zu MÜSSEN (obwohl ich es eigentlich nicht wollte), aus dem ich nicht rauskam. Es gab also immer so eine Stimme in mir, die mir sagte, ich MÜSSE mich selbst verletzen. Nun bin ich ENDLICH motiviert, aus diesem Teufelskreis rauszukommen und weiß jetzt, dass ich niemandem etwas beweisen muss mit meinen Selbstverletzungen, insbesondere mir selbst nicht! Allerdings habe ich im Hinterkopf immer noch die Fragen:
Werden Leute denken, dass meine Narben nicht schlimm „genug“ sind, wenn ich sie sichtbar trage? Werden Leute denken, dass andere viel schlimmere Narben haben als ich? Werden sie dann denken, dass es mir nie „schlecht genug“ ging? Ist es wirklich die richtige Entscheidung, jetzt damit aufzuhören (bzw. es mehr zu versuchen, als ich es bisher getan habe)? Und wird es sich lohnen, dagegen anzukämpfen, oder wird es mir nur noch mehr negative Gedanken bringen? Und wie schaffe ich es, meine Narben zu akzeptieren und zu ihnen zu stehen und selbstbewusst mit ihnen umzugehen? Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich „schlimmere“ brauche und daher befinde ich mich im Zwiespalt, weil meine „kranke Seite“ sozusagen mit meiner gesunden Seite kämpft.
Ist es wirklich die richtige Entscheidung, damit aufzuhören?