Fühle mich nicht von Familie, Freunden etc. meines Freundes nicht gewertschätzt und das hemmt mich.

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem, das hier gern schildern möchte. Vielleicht hilft mir das schon. Und ich würde mich über hilfreiche Tipps dazu, wie ich damit umgehen soll, freuen.

Also: Es geht um die Beziehung zu meinem Freund und seiner Familie.

Und ich nehm es vorweg. Ich weiß, dass ich das Problem wahrscheinlich habe und nicht mein Freund.

Also, es geht darum, dass mein Freund sehr erfolgreich ist beruflich. Er hat sein Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen, dass auch noch gut und obwohl er neben bei gearbeitet hat. Dann hat er in 3,5 Jahren seinen Doktor in Physik drangehängt. Das find ich toll, bewundere ihn dafür und freue mich mit ihm!

Alllerdings liegt hier in gewisser Weise auch ein Problem. Ich bin halt nicht so erfolgreich. Ich studiere noch und bin schon lang über der Regelstudienzeit. Ich arbeite zwar dran, fertig zu werden und es jetzt einfach durchzuziehen. (Mache gerade die letzten Prüfungen, danach ein fürs Studium veroflichtendes Praktikum, dass ich schon fest habe und dann die Abschlussarbeit.), aber immerwieder hemmen mich meine Gedanken.

Ich denke mir, dass es jetzt eh nicht mehr so perfekt wird, wie ich es gern gehabt hätte. Und vor allen Dingen, denke ich so oft, dass ich für meinen Freund nicht gut genug bin und sehe in vielen Kommentaren der Familie meines Freundes, seiner Bekannten und Feunde, Kritik an mir. Eben wurde das Gedankenkarusell z.B. durch einen Anruf von einem alten Bekannten von ihm/seinen Eltern ausgelöst. Ich bin drangegangen, da mein Freund nicht da ist. Naja, wieder erwarten (es ist sonst wirklich nicht so und mein Freund und ich sind schon über 6 Jahre zusammen. da kennt man mich.) hat er sogar gefragt, was mein Studium macht. Und dann in einem Nebensatz, die Frage fallen lassen: Ob ich denn bald fertig würde oder wie lang ich denn noch machen würde. Da gehen bei mir natürlich gleich die Alarmglocken los. Und ich werde blöderweise ziemlich wütend.

Oh Gott, ich merke schon, dass das ewig lang wird und zu vielem Wichtigen bin ich noch nicht gekommen. Ich schock schonmal ab, dann kann jeder aufhören mit lesen, wenn er möchte.

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Naja, alles in allem, habe ich jetzt das Gefühl, genau die Erwartungen, der Familie meines Freundes erfüllt zu haben. Ist faul und braucht daher ewig fürs Studium. Ich habe es aufgegebn, zu erklären zu versuchen, was meine Probleme sind und, was dazu geführt hat, dass ich so lang gebraucht habe. Die letzten Klinikaufenthalte habe ich verschwiegen, Das hätte eh nicht interessiert und ist eher Schwäche als Stärke.

Diese Erwartungen erfüllt zu haben, ist für mich das Schlimmste und das Gefühl, dass ich ohne die Wut in meinem Bauch und den entsprechenden Trotz, etwas schneller hätte sein können. Die Wut besonders, wenn ich sie nicht gezeigt habe, hat mich schon sehr gehemmt.

Naja, und jetzt muss ich nochmal für die letzten Prüfungen lernen und ich habe immer so eine Wut im Bauch, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Ich weiß, dass sie und die Gedanken über das Vergangene mich nicht weiterbringen, aber ich bin darin so gefangen. Jemand einen Tipp?

Übrigens scheint außer, dass ich immer wieder spüre, was die Meinung über mich ist, jetzt auf einmal kein Problem mehr da zu sein. Das ist irgendwie gut, aber es ärgert mich auch, da ich gerne Sachen klären würde. Und ich denke, dass für sie alles ok ist, da mein Freund seinen Doktor inzwischen gemacht hat, den Job hat, den er sich wünscht etc.. Fühlt sich halt an als wenn ansonsten alles egal ist und, was mit mir ist egal. Und außerdem, kommt mir, wenn ich wütend bin, der Gedanke, dass ich ohne meine Freund erfolgreicher gewesen wäre. Klar, er ist NICHT Schuld an meiner Krankheit und, dass ich mit den Umständen nicht vernünftig umgehen konnte und wirft mir nichts vor. Aber die Gesamtsituation war doof für mich und keiner scheint das zu sehen. Ich fühle mich als wenn ich es ausgebadet hätte, damit dass mein Studium nicht geklappt hat. Und gleichzeitig krieg ich das noch vorgeworfen. Aber so darf man wahrscheinlich nicht denken.

Meine Familie hat sich da übrigens größtenteils rausgehalten, Ich hab auch wenig erzählt, dann zwar mal gesagt bekommen, dass es für mich ganz schön doof is, aber sonst halt alles allein ausgemacht. Ich habe aber auch nicht nach Hilfe gefragt.

Uff, dass ist meine Geschichte. Kann mir nicht vorstellen, dass es einer liest, aber danke, dass ich das schreiben durfte.

Es geht mir schon besser.

LG, altflo

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Fühle mich nicht von Familie, Freunden etc. meines Freundes nicht gewertschätzt und das hemmt mich.

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem, das hier gern schildern möchte. Vielleicht hilft mir das schon. Und ich würde mich über hilfreiche Tipps dazu, wie ich damit umgehen soll, freuen.

Also: Es geht um die Beziehung zu meinem Freund und seiner Familie.

Und ich nehm es vorweg. Ich weiß, dass ich das Problem wahrscheinlich habe und nicht mein Freund.

Also, es geht darum, dass mein Freund sehr erfolgreich ist beruflich. Er hat sein Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen, dass auch noch gut und obwohl er neben bei gearbeitet hat. Dann hat er in 3,5 Jahren seinen Doktor in Physik drangehängt. Das find ich toll, bewundere ihn dafür und freue mich mit ihm!

Alllerdings liegt hier in gewisser Weise auch ein Problem. Ich bin halt nicht so erfolgreich. Ich studiere noch und bin schon lang über der Regelstudienzeit. Ich arbeite zwar dran, fertig zu werden und es jetzt einfach durchzuziehen. (Mache gerade die letzten Prüfungen, danach ein fürs Studium veroflichtendes Praktikum, dass ich schon fest habe und dann die Abschlussarbeit.), aber immerwieder hemmen mich meine Gedanken.

Ich denke mir, dass es jetzt eh nicht mehr so perfekt wird, wie ich es gern gehabt hätte. Und vor allen Dingen, denke ich so oft, dass ich für meinen Freund nicht gut genug bin und sehe in vielen Kommentaren der Familie meines Freundes, seiner Bekannten und Feunde, Kritik an mir. Eben wurde das Gedankenkarusell z.B. durch einen Anruf von einem alten Bekannten von ihm/seinen Eltern ausgelöst. Ich bin drangegangen, da mein Freund nicht da ist. Naja, wieder erwarten (es ist sonst wirklich nicht so und mein Freund und ich sind schon über 6 Jahre zusammen. da kennt man mich.) hat er sogar gefragt, was mein Studium macht. Und dann in einem Nebensatz, die Frage fallen lassen: Ob ich denn bald fertig würde oder wie lang ich denn noch machen würde. Da gehen bei mir natürlich gleich die Alarmglocken los. Und ich werde blöderweise ziemlich wütend.

Oh Gott, ich merke schon, dass das ewig lang wird und zu vielem Wichtigen bin ich noch nicht gekommen. Ich schock schonmal ab, dann kann jeder aufhören mit lesen, wenn er möchte.

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Sorry, an alles, dass es so lang wird.

Ich versuche, es jetzt alle so kurz wie möglich zu fassen.

Naja, der Umzug und die Entfernung zu seinen Eltern, haben erstmal gut getan. Auch wenn sie meiner Meinung nach bei Besuchen, oft einige Grenzen überschritten haben. Ich verstehe noch, dass es für sie schön ist, bei Besuchen, in der Wohnung ihres Sohne zu übernachten. Allerdings haben wir dann zu viert auf 25 Quadratmetern leben müssen, den Tagesablauf haben sie bestimmt, allenfalls wurde er noch so abgepasst, dass mein Freund, seine Sachen für den Doktor machen konnte, die anstanden. Was ich in der Wohnung wollte war egal. Hier kam auch wieder der Zwang, der noch lang nicht weg war als Problem hinzu. Ich ahtte immer Angst, Keime zu verteilen und wenn Besuch da ist, hat man sowas halt nicht unter Kontrolle. Ich war also immer sehr angespannt bei ihren Besuchen, aber hab lange versucht, klar zu kommen und ihnen nahe zu bringen, was ihn mir vorgeht und was sie vielleicht lassen sollten, weil es für mich Stress bedeutet. (Z.B. hatte ich tierisch Angst vor Rohem Fleisch und seine Mutter meinte, bei uns kochen zu müssen. Das war von uns nicht gewünscht und ist damit halt unbesorgter umgegangen als ich das machen würde.) Aber meiner Meinung nach wurd nicht auf mich eingegangen. Die Wohnung wurde als seine betrachtet, obwohl wir beide Miete bezahlt haben, er ein bisschen mehr, da er schon verdient hat und ich noch mein Studentengeld hatte. Und die Besuchen waren alle paar Wochen und ich hatte nicht, das Gefühl, dass ich mitbestimmen konnte, ob es ok ist. Ich wollte nie, dass seine Eltern nicht kommen, aber ein bisschen hätte ich gerne mitbestimmt, wann sie kommen und wie das abläuft. In diesem Punkt muss ich leider sagen, dass mein Freund nicht wirklich hinter mir stand.

Naja, ich hatte zu dem Zeitpunkt schon eine Wut entwickelt auf seine Eltern, die ich mich aber sehr bemüht habe, nicht zu zeigen. Ich habe mir auch selber immer gesagt, dass ich mit ihnen auskommen möchte. Aber das hat halt nicht geklappt. Und mein Selbstbewusstsein war wie gesagt schon sehr eingeschränkt, wegen meiner Krankheit und auch der Unfähigkeit, zu vermitteln, was da das Problem ist gegenüber den Eltern meines Freundes. Ich habe versucht es zu vermitteln, es aber nicht geschafft. Das war wahrscheinlich mein Fehler. Und oft war ich wahrscheinlich gereizt, ohne ausdrücken zu können, was los ist.

Naja, diese Wut, hat mich total blockiert, ich war auch innerlich trotzig, habe es irgendwann immer weniger geschafft, sie zu verbergen und dadurch hab ich wahrscheinlich das Bild, des faulen verwöhnten Mädchens immermehr verstärkt und angenommen und immer mehr verzweifelt.

Mein Studium hab ich aber wieder mehr im Griff gehabt, nur bin ich langsamer gewesen, als nötig, um in der Regelstudienzeit fertig zu werden.

Naja, dann kam noch ein Umzug, den ich nicht mitgeplant hatte. Es istüber meine Kopf hinwegentscheiden worden. Klar, die Wohnung war klein und auch ich wollte umziehen, aber nicht um jeden Preis. Zumal ich zu der Zeit gute soziale Kontakte dort geknüpft hatte, die nachher ziemlich weggebrochen sind. De Eltern meines Freundes hatten sich in den Kopf gesetzt, dass sie dem Sohn eine Wohnung kaufen möchten und er dann dort zur Miete wohnen kann, weil das günstiger ist. Jetzt werden viele sagen, freu dich, du durftest doch mit dort wohnen, aber für mich war es ein Graus, da ich es als einen Weg der Eltern gesehen habe, sich mehr bei uns einzumischen. Und ja, ich hätte mir meine eigene Wohnung suchen sollen, war aber zu dem Zeitpunkt zu abhängig. Naja, Wohnungen mit angucken durfte ich und nachher ein bisschen bei der Einrichtung mit einscheiden, aber die letztendliche Entscheidung lag nicht bei mir. Es war aber immer geplant, dass ich mit einziehe.

Naja, durch den Umzugsstress ist die Lage ziemlich eskaliert, da ich sauer war, dass über meinen Kopf entscheiden wurde, der Umzug stressig war, eh Koflikte schwelten und ich ja für unfähig für alles Praktische gehalten wurde. D.h. ich durfte nichts anfassen, was ich aber wollte und gleichzeitig, hab ich aber zu wenig mitgeholfen... Und ich weiß und das tut mir Leid und ärgert mich tierisch im Nachhinien, dass ich sehr viel gemeckert habe bei dem Umzug und den Stress größer gemacht habe als er eh war.

Daraufhin haben die Eltern meines Freundes gesagt, dass sie nur noch kommen, wenn ich es will. Das kam mir dann doch gelegen, Das Verhältnis hat sich etwas gebessert, Besuche sind seltener geworden, aber haben stattgefunden.

Naja, jetzt sind wir ungefähr da, wo ich jetzt bin. Ich habe nebenbei studiert, bin langsam zum Ende gekommen und muss jetzt noch den Rest zuende bringen. Allerdings habe ich mit jedem Semester, dass ich zu lang studiert hab, an Selbsbewusstsein und dem Gefühl über mein Leben bestimmen zu können, verloren. Nebenbei habe ich ambulante Therapie und auch nochmal halbstationäre gemacht und der Zwang war damit meistens auf einem erträglichen Niveau und ist im letzten Jahr deutllich

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Fühle mich nicht von Familie, Freunden etc. meines Freundes nicht gewertschätzt und das hemmt mich.

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem, das hier gern schildern möchte. Vielleicht hilft mir das schon. Und ich würde mich über hilfreiche Tipps dazu, wie ich damit umgehen soll, freuen.

Also: Es geht um die Beziehung zu meinem Freund und seiner Familie.

Und ich nehm es vorweg. Ich weiß, dass ich das Problem wahrscheinlich habe und nicht mein Freund.

Also, es geht darum, dass mein Freund sehr erfolgreich ist beruflich. Er hat sein Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen, dass auch noch gut und obwohl er neben bei gearbeitet hat. Dann hat er in 3,5 Jahren seinen Doktor in Physik drangehängt. Das find ich toll, bewundere ihn dafür und freue mich mit ihm!

Alllerdings liegt hier in gewisser Weise auch ein Problem. Ich bin halt nicht so erfolgreich. Ich studiere noch und bin schon lang über der Regelstudienzeit. Ich arbeite zwar dran, fertig zu werden und es jetzt einfach durchzuziehen. (Mache gerade die letzten Prüfungen, danach ein fürs Studium veroflichtendes Praktikum, dass ich schon fest habe und dann die Abschlussarbeit.), aber immerwieder hemmen mich meine Gedanken.

Ich denke mir, dass es jetzt eh nicht mehr so perfekt wird, wie ich es gern gehabt hätte. Und vor allen Dingen, denke ich so oft, dass ich für meinen Freund nicht gut genug bin und sehe in vielen Kommentaren der Familie meines Freundes, seiner Bekannten und Feunde, Kritik an mir. Eben wurde das Gedankenkarusell z.B. durch einen Anruf von einem alten Bekannten von ihm/seinen Eltern ausgelöst. Ich bin drangegangen, da mein Freund nicht da ist. Naja, wieder erwarten (es ist sonst wirklich nicht so und mein Freund und ich sind schon über 6 Jahre zusammen. da kennt man mich.) hat er sogar gefragt, was mein Studium macht. Und dann in einem Nebensatz, die Frage fallen lassen: Ob ich denn bald fertig würde oder wie lang ich denn noch machen würde. Da gehen bei mir natürlich gleich die Alarmglocken los. Und ich werde blöderweise ziemlich wütend.

Oh Gott, ich merke schon, dass das ewig lang wird und zu vielem Wichtigen bin ich noch nicht gekommen. Ich schock schonmal ab, dann kann jeder aufhören mit lesen, wenn er möchte.

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So, weiter geht's.

Hmm, also das Hauptproblem ist, dass ich mich von der Familie meines Freundes und auch Bekannten, von Anfang an nicht gewertschätzt gefühlt hab. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich für doof halten. Mein Freund wurde immer verehrt und hat alles toll gemacht und da kann doch so jemand wie ich nicht mithalten. Und dabei ist, als wir zusammengekommen sind, noch alles gut gelaufen. Ich war in der Zeit im Studium und habe gute Prüfungen geschrieben. Von daher, konnte ich damit auch ganz gut umgehen und es auch verdrängen, bzw. mir sagen, dass ich meine Sachen schon gut mache.

Dann ist halt irgendwann alles aus dem Ruder gelaufen. Ich bin recht schnell bei meinem Freund eingezogen. Vorher hatte ich ein Zimmer im Wohnheim, dass ich aufgegeben habe, nachdem ich eh die meiste Zeit bei meinem Freund verbracht hab. Das war der größte Fehler, den ich machen konnte. Problem war, dass mein Freund unten bei seinen Eltern ein Zimmer mit Kochgelegenheit und auch Bad hatte und mir vermittelt wurde, dass wir da Privatsphäre hätten. Das hat sich als ganz anders herausgestellt. In meinen Augen haben sich seine Eltern viel zu viel eingemischt und zu viele Gelegenheiten gefunden, unten vorbeizuschauen. Und wir haben bald viele Bemühungen aufgegeben, uns unten ein bisschen abzukapseln. Und auch oben oft mitgegessen. Großer Fehler. Wobei ich hier anmerken muss, dass es ok ist Kontakt zu haben und auch mal oben mitzuessen, aber das war mir zu viel. Wir beide waren zu der Zeit 20/21 und 24/25. Da darf man doch auch sein Eigenes Ding machen?

Und ich möchte anmerken, dass wir uns nicht einfach oben eingeladen haben, sondern es viel Kraftaufwand bedeutet hat, seine Eltern zu überzeugen, dass wir allein essen. Ich hatte teilweise schon für mich eingekauft und dann oben mitgegessen. Erst um Stress zu vermeiden, hinterher, das muss ich zugeben, waren wir dann bequem und es war praktisch.

Das größte Problem hat angefangen, als ich psychisch krank wurde (das war ich wohl schon vorher, aber ich bin klar gekommen). Eine Zwangserkrankung, die dazu geführt hat, dass ich nicht mehr oder nur mit viel Aufwand in die Uni gehen konnte, am Abend lang auf war und gewaschen habe und dann morgens dementsprechend müde war und nicht rauskam. Das haben natürlich die Eltern meines Freundes irgendwie mitbekommen. Ich verstehe, dass sie nicht wussten, was bei mir passiert, das muss man ihnen zu Gute halten. Aber es hat mich gestört, dass sie überhaupt nicht in Erwägung gezogen haben, dass ich nicht einfach faul bin. Ich denke, dass sie mich ab da für faul gehalten haben, da sie oft Kommentare abgegeben haben, wie dass ich schon wieder schlafen würde. Und sie wussten, dass ich oft nachts lang wach war, aber das hat nicht gezählt. Sie haben ihn mir jetzt die faule Freundin des Sohnes gesehen.

Naja, studientechnisch konnte ich die noch ca. 1 1/2 Jahre, die wir noch dort gewohnt haben, mit viel Mühe, mithalten und war nicht hintendran gegenüber meinem Kommilitonen. Vorlesungen hab ich so oft wie möglich besucht, aber es ging krankheitstechnisch oft nicht mehr. Dafür habe ich gut für mich aus Skripten lernen können und das hat gut gereicht. Wenn man bedenkt, wie eingeschränkt ich durch den Zwang war, hat es erstaunlich gut geklappt.

Naja, mein Selbstbewusstsein ist immermehr runtergegangen. Und so hab ich den Äußerungen von der Familie meines Freundes auch nichts mehr entgegenzusetzen gehabt. Ich hab zwar versucht, mein Leben immernoch soweit wee möglich im Griff zu halten, aber es aufgegeben, zu versuchen, dass sie ein richtiges Bild von mir haben. Nicht nur für faul wurde ich gehalten, auch für dumm. Und ich hab vorher alleine gelebt und bin gut zurecht gekommen.

Mein Freund hat dann sein Studium beendet und eine Stelle als Doktor woanders bekommen. Ich wollte noch das Semester am ursprünglichen Studienort zuende machen und dann nachkommen, da er aufgrund der Entfernung umziehen musste. Das hat dann leider nicht mehr richtig geklappt und ich konnte ein paar der geplanten Prüfungen nicht machen. Daher hab ich dann erstmal einen Klinikaufenthalt eingeschoben, in der Nähe des Wohnortes meiner Eltern. Danach bin ich zu meinem Freund gezogen. Es ging mir besser, aber es wurde recht schnell auch wieder schlechter. Hier muss ich sagen, dass ich meinem Freund unendlich dankbar bin, dass er mich nicht hat fallen lassen, zu mir gehalten hat und die Zeit mit mir durchgehalten hat.

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Ich lebe in unterschiedlichen Realitäten

Hallo zusammen,

ich weiß nicht genau wie ich mein Problem formulieren und anfangen soll. Naja, ich versuche es einfach mal.

Also, ich habe oft das Gefühl in unterschiedlichen Realitäten/Zuständen zu leben. Es gibt einen "Grundzustand", der sich richtig anfühlt und in dem ich mich "wie ich fühle". Dann gibt es andere Zustände, in denen sich alles fasch anfühlt. Wenn ich in diesen Zuständen bin und z.B. über meine Gefühle zu diesem Zeitpunkt rede, fühlt es sich an als wenn ich lügen würde, obwohl ich mir Mühe gebe, dass was gerade da ist wahrheitsgemäß wieder zu geben. Ich merke es (zumindest anfangs) und bin mir bewusst, dass ich in einem solchen Zustand bin, aber ich kann dort nicht willentlich rauskommen, da ich mir zum Beispiel in dem Moment auch nicht vergegenwärtigen kann, wie der Grundzustand ist. Phasen, in denen ich in einem solchen Zustand bin können Wochen, Monate ... dauern und manchmal vergesse ich quasi zwischendurch, dass ich in so einem Zustand bin.

Es ist sehr erleichternd einerseits, wenn ich in den Grundzustand zurückkehre (aus mir nicht bewussten Gründen), da ich in diesem Zustand auch ein ausgeglichener Mensch bin, der mit sich im Reinen ist. Andererseits macht es mir Angst, wenn ich dann an die vorherige Zeit zurückdenke und es sich anfühlt als wenn nicht ich sie erlebt hätte und selbst gehandelt hätte. Manchmal erinnere ich mich dann auch gar nicht an alles, was zwischendurch passiert ist. Ich habe in jeder Phase halt unterschiedliche Erinnerungen auf die ich zugreifen kann. (Bin mir aber immer bewusst, dass ich an bestimmte Erinnerungen nicht komme und es macht mich zum Teil wahnsinnig.)

Hmm , vielleicht reicht die Besdchreibung hier fürd erste. Somst wird es ewig lang.

Gerade bin ich im Grundzustand:,), komme aber aus einer sehr depressiven Phasen, in der ich sogar Selbstmordgedanken hatte. Gerade kommt mir das fast abstrus vor. Gerade bin ich bei dem Gefühl, dass das Leben lebenswert ist. Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass ich mir in jeder Phase fast ständig, darüber bewusst bin, was ich im Grundzustand denken würde und auch fühlen (zur Erklärung: Ich weiß dann z.B., dass ich bin eigentlich ein lebensfroher Mensch bin und mich gut fühlen, aber ich komme nicht da hin.) Gott sei Dank. Denn das Wissen über die Möglichkeit des Empfidens positiver Gefühle und meine EInstellung, dass ich es selbst wenn es mir schlecht geht es keinem Antuen darf, mich umzubringen, haben mich über die letzten Monate gerettet.

Ich hoffe, es ist alles nicht zu konfus und jemand versteht mich!

Kennt jemand von euch so was ? Ich weiß, es hört isch wahrscheinlich nach multipler Persönlichkeit an im ersten Moment. Ich habe aber auch gehört, dass verschiedene Elemente meiner Erfahrungen normal sind und hoffe ja, dass ich nicht so krank bin.;)

LG, altflo

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Hmm, danke schonmal an euch alle, dass ihr meinen Text gelesen und mir so nett geantwortet habt!

Ich hatte insgeheim gehofft, dass mir jemand sagt, dass es ihm ähnlich geht oder bei mir alles vollkommen normal ist. Natürlich! ;)

Jetzt, wo ihr mir alle zu einem Psychologen ratet, wird mir klarer, was noch hinter meinem Problem steckt.

Ich habe ein Problem damit, hier geschriebenes jemand anderem anzuvertrauen. Sogar einem Psychologen. Und das obwohl ich ja schon in Therapie bin. Besonders halt, wenn es so weit geht, dass ich Selbstmordgedanken habe. Dazu muss man wahrscheinlich meine Hintergrundgeschichte kennen:

Mein Bruder hat sich das Leben genommen als ich 15 war. Das war natürlich ein großer Schock. Da sich bis heute niemand erklären kann, warum er das getan hat (Rein von außen betrachtet gab es überhaupt keinen Grund dazu.), glaube ich fast dass er sich auch einfach in einer Phase befunden hat, in der er nicht klar denken konnte. In dieser Phase war er sich aber nicht darüber bewusst, dass es bessere Phasen gibt (nicht wie ich). Ich habe halt Angst, dass bei mir da was genetisch vorbestimmt ist.

Meine noch größere Angst ist, dass wenn ich einem Psychologen von dem hier erzähle, er sonst was diagnostiziert und mich in eine Klinik einweist (zumal mit Selbstmordgedanken). Das allein wäre nicht so schlimm. Ich war wegen genannter Zwangsstörung schonmal für ein paar Wochen in einer und das hat gut getan. Eher möchte ich meinen Verwandten, Freunden, Partner etc. nicht noch größere Sorgen bereiten. Erst mein Bruder, dann meine Zwangstörung und dann ein noch größeres Problem meinerseits?... Das wäre einfach zu viel. Ich arbeite sehr an mir wegen der Zwangsstörung und habe sie nach langer Zeit die meiste Zeit sehr gut im Griff! Ich möchte den Leuten zeigen, dass ich normal und glücklich leben kann...und natürlich selbst, dass ich so leben kann. Wie gesagt, ich bin eigentlicher ein lebensfroher Mensch. Ich weiß was ich an meiner Familie habe, meinem Partner , meinen Freunden und wofür es sich zu leben lohnt. Deswegen glaube ich auch nicht, dass ich eventuell wieder aufkommende Selbstmordgedanken in die Realität umsetzen werde. Davon bin ich weit entfernt! Aber allein jemandem diese mizuteilen ist aufgrund meioner Vorgeschichte für mich eine große Hürde.

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Ich lebe in unterschiedlichen Realitäten

Hallo zusammen,

ich weiß nicht genau wie ich mein Problem formulieren und anfangen soll. Naja, ich versuche es einfach mal.

Also, ich habe oft das Gefühl in unterschiedlichen Realitäten/Zuständen zu leben. Es gibt einen "Grundzustand", der sich richtig anfühlt und in dem ich mich "wie ich fühle". Dann gibt es andere Zustände, in denen sich alles fasch anfühlt. Wenn ich in diesen Zuständen bin und z.B. über meine Gefühle zu diesem Zeitpunkt rede, fühlt es sich an als wenn ich lügen würde, obwohl ich mir Mühe gebe, dass was gerade da ist wahrheitsgemäß wieder zu geben. Ich merke es (zumindest anfangs) und bin mir bewusst, dass ich in einem solchen Zustand bin, aber ich kann dort nicht willentlich rauskommen, da ich mir zum Beispiel in dem Moment auch nicht vergegenwärtigen kann, wie der Grundzustand ist. Phasen, in denen ich in einem solchen Zustand bin können Wochen, Monate ... dauern und manchmal vergesse ich quasi zwischendurch, dass ich in so einem Zustand bin.

Es ist sehr erleichternd einerseits, wenn ich in den Grundzustand zurückkehre (aus mir nicht bewussten Gründen), da ich in diesem Zustand auch ein ausgeglichener Mensch bin, der mit sich im Reinen ist. Andererseits macht es mir Angst, wenn ich dann an die vorherige Zeit zurückdenke und es sich anfühlt als wenn nicht ich sie erlebt hätte und selbst gehandelt hätte. Manchmal erinnere ich mich dann auch gar nicht an alles, was zwischendurch passiert ist. Ich habe in jeder Phase halt unterschiedliche Erinnerungen auf die ich zugreifen kann. (Bin mir aber immer bewusst, dass ich an bestimmte Erinnerungen nicht komme und es macht mich zum Teil wahnsinnig.)

Hmm , vielleicht reicht die Besdchreibung hier fürd erste. Somst wird es ewig lang.

Gerade bin ich im Grundzustand:,), komme aber aus einer sehr depressiven Phasen, in der ich sogar Selbstmordgedanken hatte. Gerade kommt mir das fast abstrus vor. Gerade bin ich bei dem Gefühl, dass das Leben lebenswert ist. Dazu muss ich vielleicht noch sagen, dass ich mir in jeder Phase fast ständig, darüber bewusst bin, was ich im Grundzustand denken würde und auch fühlen (zur Erklärung: Ich weiß dann z.B., dass ich bin eigentlich ein lebensfroher Mensch bin und mich gut fühlen, aber ich komme nicht da hin.) Gott sei Dank. Denn das Wissen über die Möglichkeit des Empfidens positiver Gefühle und meine EInstellung, dass ich es selbst wenn es mir schlecht geht es keinem Antuen darf, mich umzubringen, haben mich über die letzten Monate gerettet.

Ich hoffe, es ist alles nicht zu konfus und jemand versteht mich!

Kennt jemand von euch so was ? Ich weiß, es hört isch wahrscheinlich nach multipler Persönlichkeit an im ersten Moment. Ich habe aber auch gehört, dass verschiedene Elemente meiner Erfahrungen normal sind und hoffe ja, dass ich nicht so krank bin.;)

LG, altflo

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P.S. Da ich weiß, dass es mir einige raten werden, sage ich schonmal vorweg, dass ich schon in psychotherapeutischer Behandlung bin. Allerdings mache ich eine Verhaltentherapie (aufgrund einer Zwangsstörung), die für das Thema vielleicht nicht richtig ist. Wenn ich bei meiner Therapeuten mal vorsichtig, von einigen oben genannter Symptome anfange, geht sie eigentlich nicht weiter darauf ein.

P.P.S. Sorry, für den Roman!

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Hallo du!:)

Also erstmal, es ist total schön, dass du schon so lange mit deinem Freund zusammen bist! Und es ist auch super, dass er so viel Verständnis für dich hat!

Nun habe ich erstmal grundsätzliche Fragen an dich: Gibt es außer dass du Angst vor Schmerzen hast noch Gründe dafür, dass du nicht mit deinem Freund schlafen möchtest? Scham, Ekel, religiöse Gründe, Angst schwanger zu werden...? Hast du denn Lust oder meinst du nur du müsstest, z.B. für deinen Freund?

Ich meine nur: Du musst ja nicht mit deinem Freund schlafen, wenn du nicht willst. Es gibt da keine Verplichtung. Wenn du einfach nicht möchtest, ist das doch vollkommen ok. :) Natürlich solltest du das aber deinem Freund mitteilen, damit er entscheiden kann, wie er damit umgeht.

Wenn du möchtest, aber es aus irgendeinem Grund nicht geht, ist das was anderes.:)

LG

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Du leidest, wie es sich anhört, an Trichotillomanie, d.h. einer Impuls-Kontroll-störung. Die lässt sich behandeln, aber dafür solltest du einen Psychologen aufsuchen oder dich von deinem Hausarzt dahin überweisen lassen.

Viel Glück und Erfolg beim Bekämpfen dieser Sache!

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Hallo du, hast du inzwischen eine Lösung für dein Problem gefunden? Ich denke nämlich, du leidest an einer Zwangserkrankung, die sich gut behandeln lässt.

LG

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