Als Bayer, der in Norddeutschand und Österreich jahrelang gewohnt hat, kann ich folgendes dazu sagen:

Ein Grossteil interkultureller Antipathie hat wisschenschaftlich nachgewiesender Weise mit dem Klang der Sprache zu tun. Man kennt das vom sächsischen, was oft als quängelig empfunden wird. In Russland hat man mal an einer Uniersität einen Versuch zwischen der russischen und Tschetschenisch Sprache gemacht, wonach herauskam, dass die Sprachfrequenzen der Konsonanten im russischen andere Bedeutung als im Tschetschenischen haben. Das heisst: wenn man etwas auf russisch freundlich sagt, hört sich das auf tschetschenisch unfreundlich an und/oder umgekehrt. Das selbe kann man sicherlich auch zwischen Bayrisch und Berlinerisch feststellen. Ich selbst empfinde berlinerisch immer als Schnodderig. Jedoch bin ich mir der Sache mit der Sprache bewusst und fokussiere dann den Character des Menschen. Weil jeder einzelne unterschiedlich ist.

Eine andere Sache sind die innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlchen Kulturen, was ich selbst bei meinen Umzügen erlebt habe. Auch in einem interkulturellen meiner Firma wurde darauf hingewisen, dass sich Kulturen stark durch die regional unterschiedlich verbreiteten Wertvorstellungen unterscheiden. Ostdeutschland ist halt noch stark "sozialistisch" geprägt. Die Leute dort sind sozialistisch erzogen worden und haben entsprechend andere Wertvorstellungen. Aber auch Nord(-west) und Süddeutschland unterscheiden sich. Dies hat auch heute noch stark mit der unterschiedlichen protestantischen und katholischen Ausprägung zu tun und wird von Generation zu Generation auch heute noch weitergetragen (auch wenn die Leute nicht mehr so wie früher in die Kirche gehen). Im katholischen Glauben spielt beispielsweise das Sakrement der Beichte eine zentrale Rolle, während der protestantische Glaube mehr auf die korrekte Umsetzung der Bibel Wert legt. Entsprechend klärt sich auch warum in Bayern und Österreich wie in Italien eine gewisse "Spezlwirtschaft" mehr geduldet wird. Während bespielsweise in Bayern ein Bürgermeister auch mal der Huber Lisl an die Tittn greifen darf, muss man bei solchen Sachen in Norddeutschland eher mit éiner Anzeige rechnen.

Grundsätzich sollten sich die deutschen stärker ihrer Ursprünge bewusst werden und die liegen nunmal im Föderalismus. Vor 130 Jahren war es ein Fleckenteppich aus unterschiedlichen Königreichen und Fürstentümern. Dealekte wir Plattdeutsch (was dem holländisch ausgesprochen ähnlich ist) waren noch sehr geläufig und wenn ein Bauer aus Norddeutschland nach Bayern kam, wurde er genausowenig verstanden wie heute ein Holländer, der nach Dänemark reist. Entsprechend sind die Unterschiede zwischen Deutschen (und ganz besonders Bayern) und Österreichern auch nur als äußerst marginal zu bezeichnen. Ähnliches kann man eigentlich fast auch schon auf Holländer übertragen.