Zuerst einmal, hört bitte auf, euch so viel um Sex und Sexualität Gedanken zu machen. Tatsachen sind Tatsachen, an der Sexualität kann man nicht rumschrauben. Es gibt auch Wichtigeres als Sex! Erstmal richtig verliebt sein, für den Partner viel geben wollen und dürfen. Darauf kommt es an! Wenn ich das schon lese: "Ich masturbiere auf Mädchen." Menschen sind keine Sex-Objekte. Masturbation ist nix Verwerfliches, aber lass reale Personen aus'm Spiel. Das ist entwürdigend.
So, zum eigentlichen Problem. Ich sage dir, was dein Problem ist: HOCD! Homosexuelle Zwangsstörung auf Deutsch. Oder Homosexuelle Zwangsgedanken. Du bist nicht schwul, aber du denkst zu sehr darüber nach. Eine Zwangsstörung sucht sich grundsetzlich das Problem aus, was einem sehr wichtig ist und um das man Angst hat. Familie, Religion, Gesundheit....und in deinem Falle....naja Sex. Ich empfehle ein paat Blickpunktwechsel, setze andere Prioritäten. Mache was aus deinem Leben und lass dir Dinge wichtiger sein, als deine Sexualität. Das ist nicht böse gemeint.
Diagnostische Kriterien sind:
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten. Wenn der Jetzige nicht passt, suche dir einen anderen!
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.