Hallo unicornwarrior,
um es auf den Punkt zu bringen (weitere Ausführungen dann weiter unten):
zu 1. (ist es wahr dass wir in der dunklen Jahreszeit einen Vitamin D Mangel haben):
Ja, der Grund besteht darin, dass wir im Regelfall im Sommer aufgrund unserer Lebensweise keinen ausreichenden Vorrat an Vitamin D in unserem Körper bilden.
zu 2. (und wie wirkt sich dieser Mangel aus?):
dieser Mangel ist nicht spürbar, da er keine auffälligen Beschwerden hervorruft.
zu3: (Gibt es ausser teuren Medikamenten eine Alternative??):
ja, eine Dosis mit 2.000 I.E. kostet 0,03 €, die durchschnittliche Dosierung meiner Patienten liegt bei 3.000 I.E., das entspricht einer täglichen Belastung von 6 Cent.
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zu 1.:
Unsere Lebensweise hat sich erheblich verändert, wir verbringen die größte Zeit des Tages in geschlossenen Räumen. Wenn wir in die Sonne gehen, benutzen wir nicht selten Sonnencreme, die aufgrund ihrer Wirkung die Bildung von Vitamin D in der Haut unterbindet.
Wahrscheinlich könnten wir einen ausreichenden Vorrat an Vitamin D in unserem Körper bilden (Vitamin D ist fettlöslich und wird im Körperfett gespeichert), wenn wir uns in der Zeit von Mai bis September jeden Tag leicht bekleidet vom späten Vormittag bis in den Nachmittag hinein, mehrere Stunden im Freien aufhielten ohne Sonnenschutz zu benutzen.
Zum Sonnenschutz ist zu sagen, dass er in unseren Breiten mehr Nachteile als Vorteile bietet. Wir können uns durchaus an die sommerliche Sonne anpassen, wenn wir es langsam angehen lassen und uns vom Schatten in die Sonne bewegen.
Da dies nicht geschieht (ausreichenden Vorrat im Fettgewebe bilden), sind wir auf Ergänzung aus der Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel angewiesen. Zwar kann mit fettreichem Seefisch Vitamin D in ausreichender Menge aufgenommen werden, allerdings ist das teuer und wir fördern damit die Überfischung der Meere.
Die Milch von Kühen aus Weidehaltung (kein Lauf- oder Anbindestall!) sowie die Eier von Freilandhühnern (die auch wirklich im Freiland gehalten werden!) sind ebenfalls gute Sommerwuellen von Vitamin D.
Grundsätzlich gilt für Vitamin D aus natürlichen Quellen, dass die Konzentration in der Nahrung ungewiss ist und somit eine sichere Versorgung nur durch regelmäßige Kontrollen und Anpassung der Ernährung gewährleistet werden kann.
Die sicherste, kostenbünstigste und vernünftige Methode ist die Zufuhr von Vitamin D über eine Nahrungsergänzung, dabei entstehen im Schnitt Tageskosten in Höhe von ca. 6 Cent.
zu 2.:
Der subklinische Mangel an Vitamin D, wenn also keine Rachitis auftritt, ist ohne typische Symptomatik. Allerdings regelt Vitamin D die Aufnahme von Kalzium Magnesium und Phosphor aus dem Darm, die Knochenbildung, hat einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem und reguliert ca. 2000 Gene in deren Wirkung.
So erklärt sich, dass ein Mangel an Vitamin D auf lange Sicht zu erheblichen Störungen des Stoffwechsels führen kann. Ein akuter Mangel, der rasch ausgeglichen wird hat keine nennenswerten Folgen.