Putin benutzt die Gaslieferungen nach Europa und insbesondere nach Deutschland als Druckmittel. Nach dem Motto: "Wenn du der Ukraine hilfst, kriegst du halt kein Gas mehr von mir. Musste sehen, wie du damit klarkommst." Wir dürfen nicht vergessen, dass Russland die Gaslieferungen durch Nordstream 1 gestoppt hat, nicht die deutsche Regierung. Meiner Meinung nach ist es fraglich, ob das anders wäre, wenn wir Russland nicht Sanktionieren würden. Damit Putin uns, ohne es als Druckmittel einzusetzen, weiter Gas liefern würde, müssten wir wohl jegliche Unterstützung der Ukraine einstellen. Und das können wir nicht tun.
Fakt ist: Putin hat einen grausamen, völkerrechtswidrigen und völlig haltlosen Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet. Und darauf muss angemessen reagiert werden.
Wir deutschen müssen lernen, aus unserer Naivität rauszukommen, es könne keine Einschnitte für uns geben. Die Bundesrepublik steht aktuell den größten Herausforderungen, vermutlich seit der Wiedervereinigung, gegenüber. Und das spiegelt sich auch in der Politik wieder. Sicher läuft gerade nicht alles perfekt. Wann tut es das schon? Aber wir sollten der Regierung angesichts dieser Situation mit etwas mehr Respekt und Geduld gegenüber treten.
Die Schuld für steigende Gaspreise auf dem Weltmarkt sehe ich nicht bei unserer Regierung, sondern allein im Kreml. Jetzt ist eher die Frage, wie man die Bedürftigen in Deutschland angemessen entlastet. Und da wird sich drum gekümmert.
Ganz ehrlich: Wenn unser Beitrag zur Beendigung dieses Krieges einzig ist, dass wir Gas sparen und mit der Inflation leben müssen, dann halte ich das für aushaltbar. Gerade angesichts der Situation, in der sich die Ukrainer aktuell befinden.