!! Trigger Warnung !!
Hallo erstmal,
ich bin w/16 und seit geraumer Zeit geht es mir psychisch nicht so gut. Ich bin mit mir selbst nicht zufrieden, was oft in ständig wiederkehrendem Selbsthass endet. Außerdem gab es in meiner Vergangenheit einige Dinge, die mich innerlich zerissen haben. Beispw. habe ich mich vor einigen Monaten selbst verletzt, was Narben zur Folge hatte. Diese sind nunmal sichtbar und jetzt kommt die T shirt Zeit, wo ich meine Arme natürlich zeigen "muss". Davon weiß nur meine Mutter. Ich habe Angst, mich jemandem zu öffnen, da ich nicht möchte, dass die Personen mich auf irgendeine Weise verurteilen oder anders sehen, wenn nicht sogar nichts mehr mit mir zu tun haben wollen.
Letztes Jahr hatte ich einen Monat lang eine echt schlimme Phase. All der Druck von der Schule, dann die Selbstzweifel, Versagungsängste, Zukunftsängste. Es war echt keine angenehme Zeit. Aber da war ein Junge. Jeden Morgen ist er mit mir Bus gefahren, er hatte etwas an sich, was mich hat aufhorchen lassen. Ohne, dass es jetzt zu kitschig klingt, aber er war in dieser Zeit mein einziger Anker. Durch ihn habe ich wieder am Leben teilgenommen. Allein durch seine Anwesenheit hat er mir ein Gefühl gegeben, nicht alleine zu sein. Er half mir durch meine schwere Zeit, ohne es zu wissen. Der Junge hat mich öfters vor sich aus dem Bus gelassen, was sehr nett von ihm war. Seit Dezember gab es keinen Tag, an dem ich nicht an ihn gedacht habe. Ich habe ihm so viel zu verdanken. Naja, ich habe nur Angst, es ihm zu sagen, weil all das echt sehr persönlich ist. Ich habe einen Freund, der letztens einen dummen Kommentar zu Selbstverletzung abgegeben hat. Deshalb habe ich Angst, dass es vielleicht ähnlich sein könnte. Ich weiß, dass es nicht fair von mir ist, diese Reaktion auch auf ihn zu übertragen.
Seit ein paar Wochen fühle ich mich wieder komplett ausgelaugt. Ich habe alles versucht, von meinen schlechten Gedanken und allem wegzukommen, aber es fühlt sich nur so an, als ob ich alles verdrängt und nicht bewältigt hätte. Diese Leere, die mich immer mehr einnimmt, die Antriebslosigkeit. Ich schwelge häufig in Erinnerungen und sehne mir die alte Zeit herbei
Apropos Schuldruck. Ich habe einen Bruder, der der typische Einserschüler ohne Lernen ist. Ich dagegen kann soviel lernen und schreibe trotzdem nicht mal ansatzweise so gute Noten wie er. Ich bin eine solide Durchschnittsschülerin. Aber es nervt mich einfach. Man rackert sich ab und bekommt trotzdem nicht ansatzweise das erwünschte Ergebnis. Ich sehe in mir keine Stärken, sondern generell eher Schwächen. Ich gönne es ihm auch total, aber das und generell das Wesen des Schulsystems haben auch ihren Beitrag geleistet.
Es sind die inneren Kämpfe mit mir und meinem Leben, die mich beschäftigen.
DANKE an jeden, der sich meinen "Roman" durchgelesen hat. Vielleicht habt ihr irgendwelche Tipps oder einfach eure Meinung zu all dem, die ihr mir darlassen wollt.