Meine Eltern haben mir (ihrer "Tochter") vor 43 Jahren auch einen weiblichen Vornamen gegeben. Und sie mussten sich nach über 30 Jahren auch daran gewöhnen, mich nun mit meinem von mir selbst gewählten männlichen Vornamen anzusprechen. Sie haben auch lange gebraucht, aber mittlerweile klappt es.
Natürlich ist das nicht einfach! Das sagt niemand! Aber es ist auch für ihren Vater nicht einfach. Vielleicht ist Sophies jahrelanger Alkoholkonsum und die psychische Erkrankung auf die Transsexualität zurückzuführen? Offenbar hat sie versucht, ein Leben als Mann zu führen. Sie hat geheiratet, eine Familie gegründet und ihre eigentlich weibliche Identität unterdrückt und verleugnet. Sie hat jahrelang zurück gesteckt und hat versucht, ihre Familie nicht damit zu belasten. Und wie man sieht, ist sie daran ja fast kaputt gegangen.
Es tut mir leid, aber ich kann dieses elende Gejammer von Angehörigen nicht mehr hören. Macht sich mal einer Gedanken darum, was in den Betroffenen selbst vor sich gegangen ist und immer noch geht? Egal ob Transsexuell oder Homosexuell oder was auch immer. Bevor sich jemand outet trägt er zuerst mal einen jahrelangen (oder jahrzehntelangen) Kampf mit sich selbst aus. Und wenn man sich dann bei den Angehörigen outet, jammern die nur rum, weil es ihnen ja so schwer fällt. Sorry, aber das musste mal raus!
Wie gesagt, es fällt keinem leicht! Den Angehörigen nicht und den Betroffenen selber schon gar nicht! Es gehört aber verdammt noch mal viel Mut dazu, sich mit 58 Jahren zu outen und diesen Weg zu gehen! Ist ein bisschen Respekt da wirklich zuviel verlangt? Und es wäre nun wahrlich respektlos, wenn man eine Frau mit "Papa" anspricht.
Mein Vorschlag wäre hier ein Kompromiss mit dem beide leben können. Ein Spitzname zum Beispiel. Pipa wäre doch was. Ist nicht so weit von Papa entfernt und ist weiblich.
