Transgender, geht das zu weit?

10 Antworten

"Nach jahrelangen extensiven Alkoholkonsum und psychischer Erkrankung ohne Behandlung kam er nach seinen Jobverlust vor zwei Jahren auf die Idee das er eine Frau wäre."

Das klingt so, als würdest du denken, dass das nur irgendein Hirngespinst ist. Ist dem so?

Du schreibst schon selber, dass Psychotherapie im Spiel ist. Niemand macht bzw kann einfach aus Lust und Laune sein Geschlecht ändern. Dazu gehört unter anderem diese Psychotherapie um festzustellen, dass dieser Weg der einzig richtige für die betroffene Person ist.

Papa ist eindeutig männlich und wird vermutlich von, nun, IHR als beleidigend aufgefasst werden. Es ist doch klar, wenn man nun als Frau lebt, dann möchte man nicht "Papa" genannt werden.

Deine Freundin muss sie ja nicht Mama nennen, man könnte sich ja einfach mit dem neuen Namen arrangieren. Da ist klar, dass man sich nach 37 Jahren nicht einfach umstellen kann, aber den Wunsch anscheinend vehement ablehnen?

Darüber hinaus ist deine Freundin eine erwachsene Frau, die beiden sollten also in der Lage sein sich mal vernünftig und offen miteinander hinzusetzen und das ohne die Hilfe eines Internetforums zu klären.

Naja, sie dachte immer, dass dieser Mensch ihr Vater sei. Nun hat dieser Mensch mitgeteilt, eine Frau zu sein. Dementsprechend war ihr "Vater" eigentlich nie ihr Vater, sondern ihre Mutter.

"Papa" ist ein männlich konnotierter Begriff. Damit wird Sophie als Mann bezeichnet. Das ist sehr verletzend, weil Sophie eben kein Mann ist, sondern eine Frau. Es ist ihr gutes Recht als die Frau und Mutter gesehen und respektiert zu werden, die sie ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Papa ist in unserer Sprache eindeutig männlich, vielleicht fühlt sie sich dadurch verletzt. Mama wäre aber auch falsch, denn das war sie ja nie.

Vielleicht finden die beiden einen anderen Kosenamen der nicht eindeutig männlich ist? Eltern beim Vornamen nennen ist nicht sehr ungewöhnlich aber ich kann verstehen, dass wenn man das knapp 40 Jahre gemacht hat es aufeinmal komisch ist.. Daher sollten die beiden einfach mal miteinander reden. Sowas wie Mapa, oder Pama oder soetwas, oder Papi (ja auch männlich aber eher süß als papa) u.s.w. u.s.f.

Glücklicherweise geht so ein Umwandlungsprozess nicht "einfach so" sondern wird von Ärzten und Therapeuten begleitet. Also steckt da ein unausgereifter Gedanke dahinter wird man dem Mann davon abraten.

Deine Freundin wird wohl nicht mehr bei ihm wohnen und lebt ihr eigenes Leben. Hut ab wenn sie seinen bisherigen Werdegang schon akzeptiert hat und damit umgehen kann. Dann wird sie das auch noch verknuspern. Seid beide füreinander da und lebt euer Leben. Und überlasst ihrem Vater das seinige.

Nach jahrelangen extensiven Alkoholkonsum und psychischer Erkrankung ohne Behandlung kam er nach seinen Jobverlust vor zwei Jahren auf die Idee das er eine Frau wäre.

Du verwechselst Ursache und Wirkung. Sehr wahrscheinlich haben gerade Unterdrückung und Nichtwahrhabenwollen der "Transgender-Natur" zum Alkohol und psychischen Problemen geführt. Sich das einzugestehen und danach zu leben, das heißt, sein gesamtes Leben sozusagen auf den Kopf zu stellen, ist äußerst schwer und mit schweren Gewissenskonflikten sich selbst und der Familie gegenüber verbunden. Es hat nichts mit "auf die Idee kommen" zu tun!

Es ist verständlich, dass der Vater sich jetzt von seinem Kind mit dem weiblichen Vornamen ansprechen lassen möchte. Das ist für ihn ein Zeichen und ein Symbol, dass sein Kind ihn trotz des weiblichen Körpers als "Vater" bzw. als Elternteil akzeptiert. Auf der anderen Seite ist es auch verständlich, wenn das Kind den Vater nicht plötzlich mit einem weiblichen Vornamen ansprechen möchte.

Eine schwierige Situation, die die beiden unter sich klären müssen. Außenstehende sollten nicht darüber urteilen. Ein Richtig oder Falsch gibt es nicht!