Ja. Meine Eltern „glauben nicht“ an psychische Erkrankungen und haben besonders am Anfang alles immer sehr runter gespielt und an den Medikamenten rum gemeckert. Aussagen wie „du kannst gar nicht depressiv sein, schließlich solltest du dankbar sein, dass wir dich großgezogen haben“ kamen oft. Mittlerweile ist es besser, gerade auch da sie die letzten Klinikaufenthalte mitbekommen haben und gemerkt haben, dass es mir nicht gut geht.
Hallo :) Kommt darauf an, wo du ihr schreiben möchtest (SMS, WhatsApp, Email, Brief).
Am höflichsten wäre natürlich „Sehr geehrte Frau xy“, allerdings würde auch ein einfaches „Guten Tag“ oder „Hallo“ ausreichend sein.
Je nachdem, ob ihr vorher bereits Kontakt hattet, könntest du dich jetzt z.B. vorstellen und mitteilen, in welche Klasse du gehst. Danach kannst du ihr dein Anliegen schildern oder aber die Thematik kurz benennen und um einen persönliches Gespräch bitten.
Unterschiedlich. Mal First Person und mal Zuschauer - ist aber auch immer abhängig, von der Thematik. Wenn der Traum eher Erinnerungen umfasst und reale Situationen dadurch “verarbeitet” werden, sehe ich diese als Zuschauer und habe dadurch die Möglichkeit, “andere” Sichtweisen und eigenes Fehlverhalten zu erkennen. Wenn’s eher unrealistisch wird und eigentlich nichts wirklich Sinn ergibt, bin ich meist “First Person” und versuche meist diesem Zustand irgendwie zu entkommen?
Ist wohl immer auch etwas individuell von der Person abhängig. Einige überschätzen sich und ihre Fähigkeiten, andere wollen Anerkennung für Leistungen, …
Ich hab’s früher häufig gemacht, weil sonst im familiären Umfeld vermittelt wurde, dass man nichts wert ist. Also war Leistung erbringen immer eine der wenigen Möglichkeiten Anerkennung und Zuneigung zu bekommen.
Hallo :)
Es kommt natürlich immer auf die Psychiatrie an, aber meist ist alles sehr ähnlich organisiert.
Du gehst erstmal hin, um dich da vorzustellen und dich auf die Warteliste stellen zu lassen - da kannst du dich am besten an mehrere Kliniken wenden und gucken, welche dich am ehesten ansprichst. Erhältst du eine Notfalleinweisung, muss die Klinik, welche für deinen Wohnort zuständig ist, dich umgehend aufnehmen.
Auf der Station beginnt meistens alles mit zwei Aufnahmegesprächen (ggf. sogar drei): Eins mit der Pflege, eins mit Psychologen (und/oder Ärzten). Meist fallen dann auch noch ärztliche Untersuchungen an, z.B. Blutbild, EKG etc.
Dann bekommst du meist die Station gezeigt und der Therapieplan wird mit dir gesprochen - bei einigen Kliniken kannst du auswählen, woran du teilnehmen möchtest und an wie vielen Therapien pro Tag; bei anderen Kliniken ist der Plan strikt vorgegeben und alles ist “verpflichtend”.
Meist soll man ab dem zweiten Tag an den Behandlungen teilnehmen und den ersten Tag erstmal “ankommen”.
Tagesabläufe sind auch relativ ähnlich:
Morgens (meistens zwischen 7:00 und 7:30) wird man von den Pflegekräften geweckt, welche u.U. Blutdruck, Temperatur und Puls messen. Dann macht man sich fertig, nimmt ggf. an einer Morgenrunde oder Ähnlichen vor dem Frühstück (meist gegen 8Uhr) teil. Danach finden dann die Therapien und pflegerischen Gruppen bis zum Mittagessen statt - oft mit kürzeren Pausen zwischen den einzelnen Angeboten.
Nach dem Mittagessen haben viele Kliniken eine Mittagspause (die MitarbeiterInnen haben zu der Zeit häufig Übergabe an den nächsten Dienst). Und danach gehts dann mit Therapien und Gruppen bis zum späten Nachmittag weiter.
Die Angebote variieren je nach Klinik, aber meistens gibt es Sport-, Musik- und Kunsttherapie, Ergotherapie, Entspannungsgruppen, Psychoedukative Angebote o.ä.
Guck am besten mal überall rein und Probier es aus, auch Sachen, die sich evtl. erst nach Mist anhören, können echt gut sein und Spaß machen.
Einzeltherapien werden oft ein bis zweimal pro Woche angeboten oder halt nach Bedarf. Viele Kliniken arbeiten auch nach der Bezugspflege, dann ist eine Pflegekraft speziell für ein zuständig und man kann sich dann immer direkt an diese wenden und auch Bezugspflegegespräche einfordern.
Je nachdem, an welchem Tag du aufgenommen wirst, kannst du dein Essen für die Woche noch bestellen oder erhältst sonst ein “Reserve Essen”.
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Ich hoffe, dass die Antwort hilft und man halbwegs durchblickt. Etwas übermüdetet 😅
Hallo :)
Führt dein Therapeut selbst die Diagnostik durch oder empfiehlt er hierbei eine Diagnostikstelle? Viele Therapeuten leiten mittlerweile an externe Stellen mit mehr Erfahrung auf dem Gebiet weiter und machen vorher lediglich kleine Tests.
Du könntest bei einer der Diagnosestellen anfragen, ob auch ein Termin ohne deine Eltern möglich ist und ihnen erklären, dass deine Eltern gegen eine Diagnostik sind.
Ich bin selbst Autist und habe meine Diagnose auch ohne Unterstützung meiner Eltern erhalten, da diese sich geweigert haben, sich an dem Diagnostikprozess zu beteiligen. Der Diagnostikstelle haben dann meine eigenen Erzählungen, sowie Unterlagen meiner behandelnden Ärzte und Therapeuten, Schulzeugnisse und Hilfeplandokumentationen gereicht, um sich ein Bild von mir machen zu können. Zudem ist ja die Fremdanamnese nur ein Teil der Diagnostik und soll z.B. zur Differenzierung zwischen Asperger und frühkindlichen Autismus dienen. Da laut dem ICD 11 allerdings nicht mehr zwischen den einzelnen Formen differenziert wird, könnte der Diagnostikprozess ggf. auch nochmal angepasst werden. Am wichtigsten ist den Diagnosestellen in der Regel das persönliche Gespräch mit den Patienten selbst, da sie da natürlich vieles hinsichtlich sozialer Interaktion, Kommunikation, Gestik und Mimik beobachten können.
Hallo :)
Muss jetzt natürlich nicht auf jeden zutreffen, aber ich liste einfach mal einige Sachen auf, weshalb ich im Zug - trotz oder wegen Begleitung - unruhig oder nervös werde.
- Es ist zu laut
- Es ist zu leise und ich habe Angst, andere könnten die Musik in meinen Kopfhörern hören
- Licht flackert
- Zug ruckelt zu sehr
- Andere Menschen gucken mich an
- Jemand sitzt hinter mir
- Jemand den ich nicht kenne sitzt neben mir oder gegenüber von mir
- Meine Begleitung sitzt zu nah an mir dran oder zu weit weg
- Meine Begleitung möchte die ganze Fahrt reden und ich kann keine Musik hören und dadurch keine auditive Reizüberflutung verhindern
- Kontrolleur
- Fußballfans
- Betrunkene Menschen
- Mein Ticket lädt nicht
- Ich finde meinen Ausweis nicht
- Es gibt keine Sitzplätze mehr
- Der Zug ist überfüllt
- Der Zug ist unpünktlich
- Der Zug bleibt mitten auf der Strecke stehen
Ja, eigentlich schon immer und auch vor meinem Studium im Beruf. Ist vermutlich auch ein bisschen der familiären Situation und Erziehung geschuldet, da im Elternhaus oft vermittelt wurde, dass „man nur etwas wert ist, wenn man entsprechende Leistung erbringt“.
Sehr individuell. Ich bin selbst Autist und meist haben sich meine Beziehungen erst online entwickelt und dann hat später das persönliche Treffen stattgefunden.
Wichtig war es mir, dass man bei Verabredungen an eher ruhigen Orten war und mich auch erstmal nicht berührt hat. Ich habe das vorher bereits immer erklärt, dass mir Berührungen schwer fallen und ich erstmal Zeit benötige. Allgemein ist offene und direkte Kommunikation für mich sehr wichtig, ich muss wissen welche Grenzen mein Partner hat und wie ich am besten mit ihm kommuniziere.
Aktuell bin ich seit vier Jahren in einer Beziehung und wir haben einfach gemerkt, dass ich einen “Raum für mich” brauche - in den ich mich alleine zurückziehen kann und meinen Spezialinteressen nachgehen kann. Ist glücklicherweise in unserer gemeinsamen Wohnung möglich :)