Dafür müsstest du zunächst die Wahrnehmungsweise von Autisten angucken, die sehr detailorientiert und ungefiltert sein kann. Beispielsweise gucke ich persönlich nie auf Menschen, sondern auf Farben, Muster, Texturen, Natur und Pflanzen. Seifenblasen, Blätter und Blüten oder Wasser sind faszinierend! Andere Autisten interessieren sich bspw. für Fische, Züge, Matratzen, Staubsauger, Wolken. Optik und Haptik dominieren oft das Spezialinteresse.

Und Kinder werden nunmal automatisch angezogen von allem, was blinkt und Geräusche macht. Deswegen die Suchmethode mit Heliumballons, Kinderliedern und Spielzeugen in jedem Flusse, jedem Laubhaufen, jeder Hütte.

Gut vergleichen kann man die Suche mit dem Horrorfilm "Es". Man sieht einen netten Clown mit Ballons mitten im Walde, den Sümpfen oder der Kanalisation und rennt einfach darauf zu. So nehmen Kinder und vor allem autistische Kinder wahr. Deswegen sind der Straßenverkehr, Gleise und Gewässer für diese so gefährlich. Dazu kommt, dass viele autistische Kinder Hunger und Kälte anders wahrnehmen.

Das kleinste Geräusch hingegen, Hundegebell, Gelächter, kann schon Fluchtreaktionen hervorrufen.

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Hierüber könnte man seitenweise schreiben.

Flexion entsteht meistens, indem Wörter verschmelzen. In Ausnahmefällen können auch Erscheinungen wie der Ablaut oder Betonung bedeutungsgebend sein.

Man nimmt auch im frühen Indogermanischen an, dass die 9 Fälle durch Postpositionen entstanden sind. Ungarisch ist in dieser Hinsicht noch extremer. Der Unterschied zwischen Kasus und Postposition ist winzig.

In einigen deutschen Mundarten ist es üblich, Konstruktionen wie "sie gehens" oder oder "mir hammer" zu verwenden. Quasi doppelt gemoppelt und genuschelt.

Auch können gewisse ungewollte Lautphänomene grammatikalische Bedeutung gewinnen.

Mandarin ist genau solch eine isolierende Sprache: "Ich schlag Perfekt Baum" wäre ein sinnvoller Satz. Bis auf ein paar Partikel und Interjektionen gibt es keine Grammatik außer der Stellung.

Längst nicht alle Fälle sind Postpositionen. Die semitischen Sprachen funktionieren mit Lokalpräfixen und zwei bis drei Fällen in drei Numeri.

Den zugrundeliegenden Prozess nennt man Grammatikalisierung.

Sprachen kann man lesen wie ein Buch (interne Rekonstruktion). Ein Beispiel: die 7 Ablautreihen und der schwache Imperfekt aus Infinitiv + tuen. Die Verschmelzung aus *hesmi, *hwes- und *hbue- (sein, wesen, bin) je nach Dialekt zeugt hiervon.

Die baltischen Sprachen haben sogar unter Einwirkungen des Finnougrischen eigene Sekundärfälle entwickelt (Inessiv, Allativ, Illativ, Adessiv).

Je kleiner und isolierter eine Sprache ist, desto stärker flektierend ist sie meist.

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Es ist eine kompliziertere Aminosäure.

"Pflanzliche Fermentation" könnte ein Abfallprodukt aus der Sojasoßenherstellung bedeuten.

Eklig ist daran nichts. Du möchtest nicht wissen, was aus toten Viechern alles hergestellt wird. Dünger, Leim, Diesel, Gelatine, Seife, Glycerin. Der Abdecker grüßt.

Eine synthetische Herstellung jedenfalls wäre viel zu aufwändig, da stereoselektive reduktive Aminierung teuer ist und oft nur mit Schutzgruppen funktioniert.

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Der IQ ist erst ab ~10 Jahren konstant und äußert sich bei Aspergern auch anders - etwa bei der Verbalität der Intelligenz. Die Forschung ist gerade daran - aber eines sei gesagt: beide Konzepte, Autismus und Hochbegabung, sind sehr willkürlich. Es kann auch stark mit Spezialinteressen verwoben sein.

Einige Hinweise meiner Meinung nach:

  • extrem altersunübliche Themen, vorwiegend MINT
  • kann auch eine Fähigkeit sein wie Musikalität, photographisches Zeichnen, absolutes Gehör, Vielsprachigkeit
  • oft Defizite in anderen Bereichen
  • starker innerer Trieb bzw. Wissensdurst, aufgeweckt
  • schnelle Mustererkennung, großes Kurzzeitgedächtnis
  • oft Spezialinteresse, redet nur über ein Thema, kategorisiert viel

Ein Ergebnis kann nur ein konventioneller IQ-Test liefern.

Soweit ich weiß, sind Selbstzweifel, Depressionen usw. bei Hochbegabten tatsächlich häufiger, aber es gibt eben auch die "autistische Selbstbeschau".

Ich wurde zwar als Kind/Jugendlicher hochbegabt getestet, habe aber z. B. bei der Süddeutschen "nur" mit 122 abgeschnitten. Habe ebenfalls das Asperger-Syndrom und liege vorwiegend im Sprachlichen und der Mustererkennung vorne.

BTW: der "Dunning-Kruger-Effekt" ist einer der am meisten und am fehlerhaftesten zitierten Studien aller Zeiten. Ein Beispiel für das, was die Studie genau nicht aussagt, nämlich Pseudo-Psychologie-Experten. Er beschreibt die Korrelation von Selbstsicherheit und (In-)Kompetenz.

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Metalle haben wie Kristalle eine periodische Gitterstruktur - meist dreiecksförmig, eine dichteste Kugelpackung wie Orangen. Eine chaotische Ausnahme sind manche Legierungen oder Metallgläser - rapide abgekühlte Metalle.

Das ganze Metall kann man für die freien Elektronen als eine Wellenfunktion betrachten - daher kommen Eigenschaften der Leiter und Halbleiter, und z. B. der Photoeffekt. Ob das auch auf die Bindung Einfluss hat oder die d-Orbitale von Atom zu Atom binden, müsste ich nachschauen.

Die zugehörigen Fachwörter heißen Bänder-Modell und Fermi-Gas.

In der Realität ist aber nicht einmal jedes tausendste Elektron "frei". Man kann sich das Metall nicht wie ein Ionengitter vorstellen.

PS: nur die d-Metalle wie Wolfram und Chrom und ein paar Ausnahmen wie Polonium oder Natriumthallid binden auch direkt über lokalisierte Orbitale. Das macht sie härter und verleiht ihnen ein anderes Gitter als z. B. Natrium. Und natürlich die Halbleiter!

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Erst einmal müssen wir betrachten, was die dative oder koordinative Bindung von der kovalenten Bindung unterscheidet. Es ist (primär) nicht so, dass beide Atome je ein Elektron beitragen, welche sich paaren, sondern, dass der Ligand Elektronenpaare in leere d-Orbitale doniert. Die Komplexe sind also nicht nur rein elektrostatisch.

Eine Pi-Hinbindung oder Pi-Rückbindung sind erst sekundär und müssen gar nicht auftreten, machen aber manche Komplexe wie Cp-ate, Carbonyle und Nitrosyle so stabil. Also alles Liganden mit p-Elektronensystemen.

Es ist wichtig, die Art der bindenden Orbitale zu betrachten. Das sind p-Antiorbitale. Wenn eine Antibindung vorliegt, schwächt das die Bindungsordnung im Liganden. Die Bindungsordnung (etwa von C=O) kann man über IR- und Raman-Spektren ermitteln oder auch den NMR-Shift.

Solche Rückbindungen treten oft bei Metallen mit viel Elektronendichte auf.

In manchen Komplexen mit mehreren Metallkernen kommt es zu d-d-Pi-Bindungen oder d-d-Delta-Bindungen.

Beide Begriffe sind aber nicht ganz abgrenzbar und können erst im Rahmen von MO-Modellen verstanden werden.

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Es geht einfach um die Elektronendichte in der Elektronenwolke unter Nachbarseinfluss. Stark elektronenziehende Gruppe = weniger Dichte nebenan.

-I ist elektronenziehend und elektronegativ, so kann man es sich merken. Also -OH, -F, -Cl, -CF3. +I ist elektronenschiebend. Also alle Alkylgruppen.

Ein Spezialfall, wo man den induktiven Effekt benötigt, ist Benzol-Zweitsubstitution, um die Produktverteilung einschätzen zu können, ortho/meta/para.

Man braucht den I-Effekt auch, um die Stabilität von Radikalen und Kohlenstoff-Ionen zu erklären.

Der andere, der mesomere Effekt, betrifft nur konjugierte p-Elektronen.

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Glas auf Glas zu reiben ist ungut.

Fett ist absolut notwendig, sobald man unter Vakuum destililliert. Ansonsten gibt es folgende Alternativen:

  • Streifen aus Parafilm o. ä. in der Schliffverbindung
  • wasserlösliche Fette (lösemittelabhängig)
  • anderes Stecksystem z. B. aus Gummi oder Teflon

Richtig zu fetten lernt man normal sehr schnell.

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Für die erste Periode sind es 2 Elektronen und die Übergangsmetalle (d-Block), also Eisen, Wolfram, Gold usw., 18 Elektronen.

Erster Grund ist der Elektronenspin. Ein Elektronenpaar oder eine Bindung (entgegengesetzte Spins) ist in der Regel energetisch niedriger als parallele Spins oder Einzelelektronen (Radikale). Der Spin ist quasi eine Eigendrehachse wie bei Kreiseln, die nur +1/2 und -1/2 kennt.

Zweiter Grund sind die abgeschlossenen Unterorbitale. Das s-Orbital fasst 2, p 6, d 10 Elektronen. Damit kommt man auf 2, 8, 18.

Die Oktettregel ist nur eine grobe Orientierungshilfe und versagt schon bei Phosphor und Schwefel häufig. Beispiele: PF5, SF6 oder IF7.

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  • Kohlensäure - entsteht aus CO2
  • nitrose Säuren - NOx aus Autoabgasen, Ozon und Blitzen
  • Schwefelsäuren - entsteht aus Schwefeloxiden, meist alte Braunkohleöfen.

Der saure Regen ist größtenteils seit den 80ern Geschichte. Die (Meeres-)Versauerung durch CO2 noch lange nicht, eher gegenteilig.

Alle Säuren erodieren Kalksteine (Marmor, Calcit...) und Kupferdächer oder Bronzefiguren langfristig.

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Wichtig ist es in der physikalischen Chemie, um z. B. Siedepunkte oder Löslichkeiten zu verstehen. Auch die Absorption von Giftstoffen. Eine andere wichtige Anwendung ist die Verteilung von Medikamenten im Körper und die Bindung an Rezeptoren je nach Polarität und Bindungsart. Bei der Proteinfaltung sind alle Wechselwirkungen ganz wichtig!

Bestes Beispiel für die VDWK ist künstliche Geckohaut, die sogar Menschen an Glasscheiben haften lässt.

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Warum nimmst du nicht einfach einen kürzeres Alkan?

Rein praktisch müssen die Aggregatzustände übereinstimmen. Pentan ist gerade noch flüssig bei 20 °C. Dieselbe Reaktion müsste auch mit Chlor und Methan funktionieren - beides halt gasförmig und etwas unselektiver. Das ist aber egal, denn Methan ist unverzweigt. Es bestünde eher das Risiko, dass die Reaktion weitergeht, also nicht bei Chlormethan endet.

Dichlormethan ist ein beliebtes, weil unbrennbares, Lösungsmittel. Beim betäubenden Trichlormethan gibt es einen Anmachspruch: "Riecht dieser Lappen nach Chloroform?". Tetrachlormethan ist auch ein (inzwischen verbotenes) Lösungsmittel. Nebenprodukt wären dann diverse Chlorethane.

In der organischen Synthese nimmt man die radikalische Bromierung recht selten, wenn es darum geht, tertiäre Kohlenstoffatome zu bromieren oder weitere Reaktionen daran auszuführen, denn Bromid ist eine gute Abgangsgruppe. Die Chlorierung höchstens bei Methan, Ethan, Ethen und Ethin in der Industrie.

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Gibt es ein Minimum der Oberflächenspannung?

Es gibt immer ein energetisches Minimum der Gibbs-Energie - der Stoff versucht mal mehr oder weniger seine OFS zu reduzieren, da es keine wechselwirkungsfreien Stoffe gibt.

Eine OFS = 0 mN/m gibt es nicht. Das wäre dann wennschon ein ideales Gas, oder, wenn ich richtig liege, eine suprafluide Flüssigkeit wie flüssiges Helium.

Gase werden nur durch die Gravitation und ganz schwache Van-der-Waals-Kräfte zusammengehalten.

Und wie kann ich dieses Minimum erreichen, einfach durch Zugabe von noch mehr Seife, oder benötige ich andere Tenside?

Auch Tenside haben eine Spannung.

Das System mit der geringsten OFS, das ich gefunden habe, ist Propylencarbonat-Wasser mit 2,9 mN/m, Wasser-Luft hat etwa 72 mN/m, Quecksilber unglaubliche 485 mN/m. Unter den organischen Stoffen sind es Hexan und Ether mit 18-20 mN/m, die die niedrigste OFS besitzen - die müsste auch indirekt mit dem Dampfdrucke zusammenhängen...

Man könnte darüber spekulieren, ob bspw. Protonen eine (negative?) OFS besitzen...

Der Begriff "Oberflächenspannung" wird übrigens auch in der Physik radioaktiver Kernmaterie gebraucht, weil das Kerninnere sich wie eine Flüssigkeit verhält.

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Isochor bedeutet, dass keine Volumenarbeit verrichtet wird: dW = 0

Die molare Formel lautet: dQ = (f/2) R dT mit dem 1. Hauptsatz.

f: Freiheitsgrade des Moleküls

R: Gaskonstante 8,314 J/K

dT: Temperaturdifferenz in K

Wichtig ist die Anzahl der Freiheitsgrade und Molekülform. Hier ist es doch aufgeführt.

f = 3 für Edelgase, f = 5 für Dimere, so kenne ich es.

Schwieriger wird es in der Realität. Es macht einen Unterschied für die Rotationsfreiheitsgrade, ob das Molekül linear ist (2) oder nicht (3). Einzelne Schwingungsfreiheitsgrade sind bei Raumtemperatur noch eingefroren. Wichtig ist es auf jeden Fall, den Adiabatenexponenten k zu kennen, um Cv und Cp und f bestimmen zu können. Den kann man aus der Schallgeschwindigkeit berechnen.

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Denk mal nach - wie war der pH-Wert noch gleich definiert?

Es hat nichts mit der Kinetik oder Aktivierungsenergie zu tun.

PS: Das Ionenprodukt bleibt immer bei 10^-14. Bloß ob die Konzentration an OH- und H3O+ jetzt 10^-7 oder 10^-1 betrüge, macht einen Unterschied, wie stark das System ausschlägt.

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Du verwechselst mehrere Sachen.

Eisen hat die Ordnungszahl 26. Ein freies, neutrales Eisenatom hat damit 26 Elektronen. Die römische Zahl ist die Diffferenz zum Neutralen. Beispiel: Eisen (III) hat 23 Elektronen und 26 Protonen, also +III Ladungen. -II wäre dann 2 Elektronen Überschuss bei Schwefel.

Die höchste Oxidationszahl ist eine Eigenschaft, die man in den Nebengruppen auswendig lernen muss. Bei Eisen sind es nur +III und +VI (selten), bei Ruthenium und Osmium sogar +VIII, die nach PSE auch zu erwarten sind (hat mir der Ladungsabschirmung zu tun). Nach Berechnungen müsste auch Platin (X) halbwegs stabil sein, man hat es aber noch nie beobachtet. Beispiele wie Cd(+XII) sind unmöglich.

Vergiss die hochgestellten Gruppennummern einfach fürs erste.

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Aus (Erd-)Alkalimetall + F, Cl, Br, I, O, S kannst du eigentlich beliebig binäre Salze bilden.

Komplizierter ist es mit anderen Metallen. Aluminiumchlorid und Titanchlorid sind extrem ätzende Flüssigkeiten! Bei Raumtemperatur natürlich.

Die EN-Differenz und VSEPR liegen oft schon richtig über Struktur und Eigenschaften.

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Blitzknallpulver? Der Name kommt nicht irgendwoher. Lass die Finger von dem Zeug, das ist saugefährlich.

Wie gesagt kann der Mahlgrad großen Einfluss haben. In der Nähe von Elektronik, in der Sonne oder Gummifußböden würde ich es nicht handhaben.

Das Magnesiumpulver ist das gefährliche an der Sache. Der Rest ist singulär recht harmlos. Magnesiumbrände sind unlöschbar und hinterlassen richtig schöne Andenken an Händen.

Vibrationen? Harmlos. Schläge? Vermutlich auch. Pressen? Kommt drauf an. Statische Ladung? Gefährlich. Selbstentzündung? Könnte eventuell passieren. Gerade Unachtsamkeit verursacht die meisten Unfälle.

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Nein, Salzlösungen gefrieren i. d. R. tiefer. Das kann soweit gehen, dass Perchloratlaken noch bei -70 °C flüssig sind.

Es gibt kryoskopische Konstanten meist organischer Stoffe. Das sind allerdings kolligative Eigenschaften - d. h., es kommt auf die Teilchenzahl, aber nicht ihre Art an. Sie gibt an, um wie viel ein Mol Stoff den Schmelzpunkt senkt. Allerdings weiß ich nicht, ob man bei Salzen auch davon sprechen kann, weil ihr Ionencharakter sehr ausgeprägt ist.

Verantwortlich ist dafür die höhere Entropie (Unordnung) der Lösungen.

Was du meinst, sind sogenannte Gitterenthalpien. Die sind relevant bei Salzfällung und Löslichkeit. Beide konkurrieren.

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