Das "Engelchen" und das "Teufelchen" sind beides Instanzen Deiner eigenen Psyche. Das "Teufelchen" ist Dein Es, und das ist tatsächlich zutiefst Du selbst, die ursprünglichste der psychischen Instanzen. Aber es ist nicht böse, nur chaotisch, Also jenseits von gut und böse. "Teufel" kommt ja von "Diabolos", und das ist griechisch und heißt "der Durcheinanderwerfer", Chaot also.

Und das "Engelchen" ist Dein Über-Ich. Das hat man Dir ursprünglich mal anerzogen; aber spätestens, seit Du halbwegs erwachsen bist, arbeitest Du bewusst oder unbewusst selbst an seiner Bildung, und so ist auch dies ein Teil Deiner Persönlichkeit geworden.

Dazwischen steht Dein Ich, die Instanz der Psyche, der Du Dir ständig bewusst bist und von dem Du meinst, dass er die Entscheidungen fällt. Aber Du selbst bist tatsächlich die Gesamtheit aller Deiner psychischen Instanzen; sie ist Dein Selbst.

Quelle: Sigmund Freud, Carl Gustav Jung.

...zur Antwort

Ja, das habe ich befürchtet, die "nichtdeutschen Passagen sind teils französisch und teils arabisch. Ich kenne den Song ja eigentlich.

ècoute-moi: hör mir zu

princesse, t'es mon amour: Prinzessin, du bist meine Liebe

Que pour toi j'ouvre mon coeur, c'est fou: dass ich für dich mein Herz öffne ist der Wahnsinn

J'arrete pas de rever: Ich höre nicht auf zu träumen

Depui que t'es là, j'te vois partout: bis du da bist, sehe ich dich vollkommen

Der Rest ist arabisch. Ich verstehe nur halal, das heißt koscher, aber vielleicht auch gut oder schön.

...zur Antwort

Natürlich kann man das im Nachhinein sagen, und man kann es nicht nur sagen, man hat auch gute Gründe dafür - im Nachhinein. Zum Beispiel den, dass man fast ein Jahr später immer noch zusammen ist und überlegt, wann man denn wohl das einjährige Jubiläum seiner Beziehung feiern will.

Warum? Weil es dem Menschen ein Bedürfnis ist, hinterher sagen zu können: Genau damals hat es begonnen. Und weil eine Beziehung nicht erst dann beginnt, wenn man zum ersten Mal miteinander Sex hat. Auch wenn eine "Beziehung" irgendwann notwendigerweise etwas mit Sex zu tun hat.

...zur Antwort

Du hast völlig Recht, allerdings ist der Unterschied nicht ganz so krass, wie er auf den ersten Blick erscheint. Bei einer 35-Stundenwoche mit aktuellem Mindestlohn von 9,80€ verdienst Du im Monat etwa 1400€ bis ein Dreizentel minus ein Fünfzigstel, das macht etwa 1480 € - brutto! davon gehen etwa 325€ Sozialleistungen ab und etwa 55€ Steuern, es bleiben Netto also 1100 €.

Die Konditionen des FSJ sind natürlich dann völlig unzumutbar, wenn sie nicht mit freier Kost und Logis und Krankenversicherung verbunden sind. Niemand kann das von 400€ im Monat bezahlen. Die 400€ im Monat sollen ja als Taschengeld überbleiben. Den Wert für Kost und Logis wirst Du wohl mit etwa 500€ im Monat veranschlagen können; unterhalb von 350 € dürftest Du im Großraum Hamburg kein Zimmer mit eigener Nasszelle und Kochecke finden. Der Standart ist natürlich auch Voraussetzung. Da diese geldwerten Leistungen versteuert werden müssen, gehen ca 10€ für Steuern ab - zu versteuern ist ja nur, was den Freibetrag übersteigt. Fazit: Du kommst auf etwa 890€ statt 1100€ im Monat.

Das ist natürlich ein Unterschied, aber ein nicht ganz so großer. Wenn Du von Deinen Eltern ausziehen willst, Dir ein Jahr Zeit nehmen willst, über Deinen Beruf nachzudenken und Dein Taschengeld weitgehend für die Kosten des Führerscheins einsetzen willst, den Du der Einfachheit halber nicht in Hamburg, sondern in Posemuckel machen willst, dann ist ein FSJ durchaus eine Option. Wenn Du aber lieber bei Deinen Eltern wohnen bleibst und Deinen Führerschein in einem halben Jahr haben willst, kannst Du dieselbe Arbeit auch als Pflegehilfskraft oder bei underground für Mindestlohn machen.

...zur Antwort

Ich denke , dass sie das sein können, jedenfalls, wenn es die beiden untersten Stufen betrifft. Aber die wenigsten von uns werden das aus eigener Betroffenheit beantworten können. Außerdem kann die etwas mangelhafte Erfüllung der unteren Bedürfnisstufen ein Ansporn sein, sich gute schulische Leistungen zu erarbeiten, um später im Beruf mehr Geld zu verdienen. Ich denke, dass das häufig der Fall ist. Wer sozial aufsteigen will, kann den Versuch dazu am besten schon mal in der Schule starten; wer aus einer wohlsituierten Arztfamilie stammt, hat gute Leistungen in der Schule gar nicht nötig, er schafft den Klassenerhalt im allgemeinen auch so.

Es stört mich an den beiden ähnlichen, aber doch unterschiedlichen Pyramiden vor allem, dass die Sexualität, das Zentrum des existentiellen Dramas, nicht eindeutig zuzuordnen ist. In der unteren Pyramide wird sie zu den "Grundbedürfnissen" gerechnet. sicherlich nicht ganz zu Unrecht. In der oberen Pyramide wird die unterste Stufe aber nur von den "physiologischen Bedürfnissen" gebildet. Sexuelle Bedürfnisse sind aber erster Linie psychologische, auch beim Mann. Und auch, wenn Liebe und Sex nicht dasselbe sind, finde ich es wenig überzeugend, sie auf zwei völlig verschiedene Stufen zu stellen.

Ich liebe meine Frau, weil ich ein sexuelles Wesen bin, und genau darum habe ich das soziale Bedürfnis nach Familie und Kindern. Und eben das war und ist für mich ein Grund, so viel verdienen zu wollen, dass ich eine Familie mit Kindern auch davon ernähren und ihnen auch Wohnraum bieten kann. Diese Bedürfnisse bilden einen eng verwobenen Komplex, der mit "Sicherheit" eher wenig zu tun hat, aber bereits im Jugendalter ein Leistungsansporn ist.

Im übrigen ist es eine gute Kompensation, als Jahrgangsbester sein Abitur zu bestehen, wenn man neun Jahre lang der finanziell Ärmste in der Klasse war. Die Pyramide zählt das wohl als "Anerkennungsbedürfnis", es ist an die anderen aber eng angekoppelt und vom Bedürfnis nach "Selbstverwirklichung" kaum zu trennen. "Selbstverwirklichung" ist ganz schlecht definiert; dass das ausgerechnet in Hobbies passieren soll, ist mir wenig einleuchtend. Ich verwirkliche "mich selbst", meine Fähigkeiten als Schüler im Griechischunterricht und als Mann beim Kinderzeugen, als Vater, als Haus- und Ehemann, als Berufstätiger, als in sozialen Zusammenhängen aktiver Mensch, also auf allen möglichen Ebenen der Pyramide. Aber ich bin damit wohl ein glücklicher Mensch, glücklicher als andere, die das nur in Hobbies können.

...zur Antwort
Ja...

Ich habe zwar kein FSJ geleistet, sondern den Zivilen Ersatzdienst, aber das ist durchaus vergleichbar. Er hat eine Menge dazu beigetragen, dass aus dem ehemaligen Schüler ein erwachsener Mensch wurde, vor allem durch den Umgang mit Erwachsenen, für die ich jetzt Kollege oder Pfleger war (ich habe meinen Dienst im Krankenhaus am Krankenbett abgeleistet). Natürlich hat auch der Übergang von einer reinen Jungenschule zu einem Haus voller Schwesternschülerinnen dazu beigetragen.

...zur Antwort

Im Grunde hast Du das Wesentliche der Teilaufgabe a schon rausgefunden: Alle wege vom Start zum Ziel beschreiben denselben Summenvektor. Ja nachdem, über welche Kanten die Spinne läuft, ändert sich nur die Reihenfolge der Summanden.

Auch wenn die Spinne über eine Diagonale läuft, ändert sich der Summenvektor vom Start zum Ziel gar nicht. Allerdings wird der Weg kürzer. Du kannst ihn nach Pythagoras berechnen.

...zur Antwort

Die Tatsache, dass es aktuell so ist, hat natürlich viel mit sozial vermittelten Sitten und Gebräuchen zu tun; aber auch sozial vermittelte Sitten und Gebräuche fallen nicht vom Himmel, sondern haben ihre Ursachen, die oft ziemlich materiell sind.

Ich denke, wir müssen mindestens drei bereiche der Schminke unterscheiden:
- Lippenstift
- Makeup
- Augenschminke.

Der Lippenstift soll die Lippen voller und röter erscheinen lassen. Volle rote Lippen sind ein Geschlechtsmerkmal der Frauen, besonders der jungen Frauen. Sie deuten hin auf einen hohen Östrogengehalt im Blut und daher Fruchtbarkeit. Männer achten darauf instinktiv.

Das Makeup verdeckt Fältchen und lässt gereifte Frauen jünger erscheinen. Dazu hat BeviBaby alles gesagt.

Interessant ist die Geschichte der Augenschminke: Augenbrauen, Lidschatten, Lidstrich. Sie wurde erfunden im Orient, als der Islam schon gesiegt hatte und die Frauen Kopftücher trugen, sodass von ihren Gesichtern nicht mehr viel mehr als die Augenpartie zu sehen war. Gerade meine Kopftuchmädchen in der Schule legten und legen auf Augenschminke viel Wert. Mit irgendwas muss man die Männer ja beeindrucken können, wenn man die Haare schon verbirgt.

...zur Antwort

Schriebst Du "ab"gewöhnen? Also angewöhnen kann man sich das Rauchen mit Zigarillos ganz hervorragend. Der Rauch schmeckt lecker. Mit Pfeife kann man es sich noch besser angewöhnen, der Rauch ist noch leckerer.

Abgewöhnen kann man es sich nur, indem man einfach aufhört. Sofort per Entschluss. Ist kein Problem, habe ich vor fast 23 Jahren auch gemacht. Der Anlass war die bevorstehende Geburt meines jüngsten Kindes.

Das Problem war nur das Studentenfutter. Rauchen dämpft den Sexualtrieb und den Hunger. Ich habe dann also mehr als zehn Kilo zugenommen, und die sind auch noch nicht wieder weg.

...zur Antwort

Ich habe gehört, Freud habe behauptet, jeder Junge und Mann habe unbewusst oder bewusst den Ödipuskomplex. Bestätigen kann ich das nicht, denn ich habe trotz eifriger Freudlektüre eine solche Stelle noch nicht gefunden. Der Analogschluss, jedes Mädchen und jede Frau habe den Elektrakomplex, wär nahe liegend, aber Spekulation. Wenn das so sein sollte, ist es jedenfalls weder Krankheit noch Störung, sondern allgemein menschlich. Allerdings kann es in Einzelfällen zu Störung ausarten. Das ist es aber frühestens dann, wenn es jemanden stört.

Die Tatsache allein, dass Du auf Männer stehst, die ein paar Takte älter sind als Du, ist in meinen Augen weder Anzeichen für einen Vaterkomplex noch für eine Störung überhaupt. Als meine Frau und ich uns kennenlernten, war sie zwanzig und ich dreiunddreißig. Wir sind jetzt seit über siebenunddreißig Jahren zusammen, sie sitzt neben mir und das ist gut so. Keine Panik also, alles klar.

Allerdings habe ich auch eine Frau mit Vaterkomplex kennengelernt, meine erste Frau. Sie ist vier Jahre älter als ich und hat ihren Vater nie kennengelernt, weil er vor ihrer Geburt im Krieg gefallen ist. Sie hat unbewusst immer ihren Vater gesucht. Fast zehn Jahre lang hat das niemanden gestört, insbesondere auch uns beide nicht. Zum Beispiel hatten wir guten Sex miteinander.

Erst als sie zum zweiten Mal Mutter wurde und ich zum zweiten Mal Vater, fing sie plötzlich an, in mir, dem Jüngeren, unbewusst den Vater zu sehen. Die Folge war, dass sie von da an nicht mehr imstande war, mit mir Sex zu haben. Inzesthemmung halt. Das hat sie nicht gestört, aber mich. Unsere Ehe hat das ein paar Jahre überlebt, aber irgendwann war Schluss.

Die Diagnose "Vaterkomplex" stammt nicht von mir, sondern von dem Psychoanalytiker, den sie nach unserer Trennung zu Rate gezogen hat.

...zur Antwort

Auf die regionalen Unterschiede haben genug andere hingewiesen. Nur zwei kleine Ergänzungen:

Die "Sprachgrenze" zwischen beiden Ausdrücken hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte nach Norden verschoben. In Ost-Niedersachsen war vor sechzig Jahren nur Sonnabend gebräuchlich, inzwischen hat sich auch hier der Samstag schon weitgehend durchgesetzt.

Es gibt keinen Unterschied in der Bedeutung, aber in der Herkunft. Ich habe in meinem letzten Beitrag schon darauf hingewiesen, dass nach dem jüdischen und dem alten christlichen Kirchenkalender der Tag mit Sonnenuntergang beginnt. Der Samstag ist ursprünglich der Schabat, und der beginnt mit Sonnenuntergang am Freitag und dauert bis Sonnenuntergang am Samstag. Dann beginnt der (Vor-)Abend des Sonntages, der Sonnabend also.

Der Sprachgebrauch, mit dem Abend eines Tages den Vorabend zu meinen, ist mir auch im Englischen aufgefallen, z.B. im Lied "Tell me over and over and over again my friend, that you don't beleave we're on eve of destruction...": eve=evening= Vorabend.

...zur Antwort

Aristoteles hat in seiner Nikomachischen Ethik drei Charaktertypen unterschieden: die, die nach Lust streben, die, die nach Ruhm und Ehre streben, und die, die nach Weisheit streben. Sicher ist das in mancher Hinsicht etwas überholt, sicher hat er das auch mit bestimmter Absicht getan, er, der Alexander erzogen hatte, diese Schrift aber für seinen Sohn Nikomachos schrieb, den er zum Philosophen erziehen wollte.
Aber irgendwas ist dran.

Alfred Adler beschreibt (übertriebenen) Ehrgeiz als Kompensation für einen Minderwertigkeitskomplex z.B. aufgrund mangelhaft arbeitender Organe oder zu kleiner Gestalt. Alexander war (angeblich) von kleiner Gestalt, Napoleon Bonaparte auch, mein ehemaliger Chef auch. Alle drei waren sehr ehrgeizig. Ich nenne das scherzhaft den "Napoleonkomplex". Caius Julius Caesar und Karl 1 von Franken ("der Große") allerdings waren von eher großer Gestalt. Gaius Julius litt allerdings an Epilepsie.

Bietet das Streben nach Ruhm und Ehre einen Vorteil bei der Vermehrung der eigenen Gene? Ganz genaues weiß man nicht, aber Männer, vor allem junge Männer sind bewusst oder unbewusst schon der Meinung, dass sie, wenn sie nach Ruhm und Ehre streben, mehr Erfolg bei Frauen haben als die, die sie als Looser sehen. Und bei den Schimpansen ist es ja tatsächlich so, dass der Anführer der Horde die besten Paarungschancen hat. Es könnte da also eine Art Instinkt übergeblieben sein.

Allerdings ist es wohl so, dass nur Männer, wenn überhaupt, bessere Paarungschancen haben, wenn sie nach Ruhm und Ehre streben. Bei menschlichen Frauen heute ist eher das Gegenteil der Fall. Mutterschaft und Karrierestreben widersprechen sich, und hart im Raume stoßen sich die Dinge. Es streben aber auch Frauen nach Ruhm und Ehre, wenn auch vielleicht etwas seltener als Männer.

Manchmal greift da sicher das Erklärungsmodell Napoleonkomplex. Aber was ist mit Frauen, die "perfekt" erscheinen an Körper und Geist, keinerlei erkennbare Schwächen haben, die nicht allgemein menschlich sind, Erfolg haben in ihrer Karriere z,B. als Schauspielerin und nun noch nach dem ganz großen Durchbruch streben, Ruhm und Ehre eben ?

Es ist danach zu suchen, ob es etwa vielleicht z.B. bei den Schimpansen auch eine Rangordnung bei den Frauen gibt, derart, dass eine Schimpansenfrau, die hoch oben in der Rangordnung steht, bessere Chancen hat ihre Jungen auch großzuziehen, als eine weiter unten stehende Frau. Meine Kenntnisse in der Primatenforschung reichen leider nicht aus, das beurteilen zu können, aber möglich ist das. Bei Menschen ist es ja oft auch tatsächlich so, aber darauf verlassen sollte frau sich darauf besser nicht.

...zur Antwort

Ei freilich doch. Ja es ist legitim, im Prinzip jedenfalls. Der Haken ist oft der, dass Du, wenn Du ein duales Studium absolvierst, Du Dich verpflichten musst, zehn Jahre für den Arbeitgeber zu arbeiten, bei dem Du es absolviert hast. Andernfalls musst Du ihm eine Ablösesumme zahlen.

So war es auch bei meinem ältesten Sohn, der ein duales Studium bei der Stadtsparkasse absolviert hat und anschließend Wiwi studieren wollte. Die Ablösesumme betrug zehntausend Euro. Da er während des dualen Studiums gut verdient hatte, war es ihm nicht schwer gefallen, diese Summe anzusparen und zu zahlen.

...zur Antwort

"Burnout" kann man leicht googlen, insbesondere gibt es einen sehr guten wikipedia-Artikel dazu. Auch die Problematik diese Begriffs wird darin durchaus deutlich. Die Symptome werden nämlich keineswegs einheitlich, sondern unterschiedlich beschrieben, und zwar im wesentlichen im Hinblick auf die Arbeitsfähigkeit eines Menschen. "Burnout" ist also vor allem ein Sammelbegriff für verschiedenste Symptome, auf deren Grundlage Ärzte einer/m lohnabhängig Werktätigen die Arbeitsunfähigkeit bescheinigen. Zitat:

"Viele Psychiater hingegen halten die Burnout-Diagnose für eine Modediagnose,, die ... die Diagnose einer Depression behindern könne."

Ich möchte mich dieser Skepsis anschließen. Sicher bin ich kein Fachmann, aber ich halte eine klare Abgrenzung der "Burnout"-Symptome von denen einer bipolaren Störung für äußerst schwierig.

...zur Antwort

Platons Staat gab es nie, es ist eine Utopie. Er nannte ihn polis (gen. politos), Aristoteles ebenso, aber das heißt auch nur Staat oder Stadt.

...zur Antwort

Auch ich habe (wie WisperndesGras) erstmal Schwierigkeiten, den Ausdruck "zulässt" zu verstehen. Wann und wie lässt eine Frau Verletzlichkeit zu? Wenn sie sich ihren Gefühlen ganz hingibt, wenn sie sich dem Mann hingibt, wenn sie der Intimität ganz ihren Lauf lässt und ganz darauf verzichtet, sie durch das eigene Bewusstsein zu steuern - wenn sie also das tut, was intellektuellen Frauen besonders schwer fällt.

Ja, sie macht sich dadurch psychisch und auch physisch verletzlich. Macht auch ein Mann sich in gleicher Weise, im selben Maße verletzlich, wenn er dasselbe tut?

Im Allgemeinen nicht, denke ich. Im Allgemeinen gibt es bei ihm ja auch mehr Aktivität als Hingabe, auch wenn beides vorhanden ist. Im Einzelfall kann auch die Frau die Aktive sein und er der hingebungsvoll passive. Ob er dass dann allerdings auch als Verletzlichkeit empfindet bleibt zweifelhaft.

An einem Teil freilich empfinden sich die meisten Männer als sehr verletzlich. Das ist nicht der Penis und nicht der errigierte Phallus, sondern der Hodensack. Dort empfindet auch ein Mann große Verletzlichkeit, das ist das Zentrum der unbewussten Kastrationsangst. Wenn ein Mann zulässt, dass eine Frau ihn am Hodensack anfasst, ist das ein großes Privileg, dann lässt er Verletzlichkeit zu.

Das Wort "proportional" ist für mich erstmal ein mathematischer Begriff. Um Proportionalität festzustellen, müsste ich erstmal ein gemeinsames Maß angeben können. Das einfachste aller Maße ist das binäre: 1 oder 0. Sie oder er lässt Verletzlichkeit zu oder lässt Verletzlichkeit nicht zu.

Nach diesem einfachen Maß gemessen kann man, denke ich, die oben genannte Proportionalität tatsächlich tendenziell feststellen: Wer als Mann gegenüber der Frau bereit ist, sich verletzlich zu machen, hat größere Chancen, dass die Frau sich ihm gegenüber verletzlich macht als im anderen Fall.

Warum? Wer mir ohne Waffen gegenübertritt, hat größere Chancen, dass auch ich bereit bin, ihm waffenlos gegenüberzutreten.

...zur Antwort

In Niedersachsen ist es so, dass die mdl. Gesamtnote in etwa (!) so gewichtet Wir wie die schriftl. Gesamtnote. Was im Zweifelsfall den Ausschlag gibt, ist aber dem Lehrer überlassen und hängt auch vom Fach, der Klassenstufe ab. In der Kursstufe werden im Semster i.A. zwei Arbeiten geschrieben und zwei mdl. Zensuren erteilt, die alle gleichwertig sind. Arbeiten unter Abiturbedingungen wiegen aber stärker, weil sie länger sind.

...zur Antwort

Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm... Man kann sich so einige Gründe dafür und auch dagegen ausdenken, aber ich glaube kaum, dass der Junge, um den es gehen mag, groß darüber nachgedacht hat und die Frage selbst ehrlich beantworten kann...

Als ich einJjunge war, hätten wir alle, ich auch, so etwas als ungehörig empfunden. Aber warum eigentlich? Weil wir uns bewusst oder unbewusst geschämt hätten. Aber warum hätten wir uns geschämt? Ich weiß es nicht. Die Frage nach der Ursache der Sexualscham ist eine philosophische Frage, der ich seit Langem nachgehe.

Außerdem bin ich schon lange kein Junge mehr. Und Du bist genau genommen auch kein Mädchen mehr, sondern eine erwachsen Frau. In der Zwischenzeit hat es das Jahr 1968 gegeben, seitdem hat sich vieles geändert, ganz besonders in der Frage, was als ungehörig zu gelten hat und was nicht..

Ich denke, dass sich inzwischen die Auffassung durchgesetzt hat, dass es möglich sein sollte, unter Erwachsenen Menschen auch über dies Thema frei und offen zu reden, auch wenn Personen des anderen Geschlechts dabei sind - wenn es einen vernünftigen Grund dafür gibt.

Ich vermute, dass es den in diesem Fall nicht gab; aber es ist der Fall gut denkbar, dass es ihn gab. Ich könnte einige davon aufzählen, viele davon habe ich gerade hier bei gutefrage gelesen. Wenn Du genau hinschaust, wirst Du sehen, dass Masturbation bei Mädchen und Frauen wie bei Jungen und Männern hier im Forum ein ziemlich häufiges Thema ist.

In den Folgejahren von 1968 haben wir im gemischten Kreis unserer WG viel auch über Sexualität gesprochen; über Masturbation eigentlich eher nicht, die war noch nicht ganz enttabuisiert. Heute ist sie das weitestgehend, jedenfalls unter dem Schleier der Anonymität.

Trotzdem fühlt sich die eine oder der andere noch provoziert davon. Die 68er haben die Provokation nie gescheut. Vielleicht will ja auch der Junge, den Du meinst, provozieren? Vielleicht verschafft ihm diese Provokation einen sexuellen Reiz? Vielleicht will er sehen, wie Du darauf reagierst? Vielleicht holt er sich auf Deine Reaktion später einen runter ? Man weiß es nicht, man weiß es nicht.

Vielleicht ist er ja auch stolz darauf, dass er imstande ist, sich an einem Tag sieben Mal einen runterholen zu können, weil er es als Potenzbeweis betrachtet - nicht ganz zu Unrecht. Männer, vor allem aber Jungen, neigen dazu, stolz zu sein auf ihre Potenz (und ihren phallus errectus). Wenn er dann in Anwesenheit junger Frauen darüber redet, ist das halt Angabe. Angabe ist auch eine Art Werbeverhalten. Trommeln gehört zum Geschäft.

...zur Antwort

Es gibt verschieden Formen der Diskussion mit verschiedenen Zielen und verschiedenen Eigengesetzen. "Diskussion" nennen kann ich z.B. eine Debatte. eine Erörterung, einen Diskurs.

Eine Debatte ist eine Diskussion zwischen zwei oder mehreren Personen, die in zumindest einer Frage gegensätzliche Auffassungen haben, in der es darum geht, ein Publikum von der Richtigkeit der eigenen Auffassung zu überzeugen und die häufig mit einer Abstimmung endet. Wenn das der Fall ist, ist oft ein Hauptziel, in der Abstimmung zu siegen, ein anderes Ziel ist es, z.B. Wähler für sich zu gewinnen. Ein Diskussionsbeitrag gilt als "gut", wenn er nützlich ist, dies Ziel zu erreichen. Dem ist es förderlich, wenn er nicht nur Sachkunde zeigt oder vortäuscht, sondern auch unterhaltsam genug, dass man ihm zuhört.

Eine Erörterung liegt vor, wenn man nicht mit jemandem diskutiert, sondern wenn man ein Thema diskutiert. Erörterungen werden geübt in schriftlichen Kursarbeiten der geisteswissenschaftlichen Fächer an Schulen. Eine gute Erörterung einer Entscheidungsfrage muss in angemessener Zahl Argumente für beide Seiten enthalten; am geschicktesten ist es dabei, mit dem stärksten Argument gegen die eigene Entscheidung anzufangen und mit dem stärksten Argument dafür aufzuhören. Dazwischen können die Argumente im Block oder dialektisch angeordnet sein. Am Ende soll eine Entscheidung stehen, die aufgrund der angeführten Argumente plausibel ist.

Zu einem (wissenschaftlichen) Diskurs gehören sinnvollerweise mindestens drei Personen (tres faciant colloqium). Sein typischer Aufbau ist der dialektische Dreischritt über These, Antithese, Synthese: Die erste Person stellt eine These auf und begründet sie, die zweite stellt die Gegenthese auf und begründet sie, die dritte versucht, aus beiden zusammen eine Synthese zu formulieren, die die Ausgangsthese des nächsten Dreischritts ist. Ziel dies Vorgangs ist die Erkenntnis; die Diskussion ist dann gut, wenn sie zum Fortschritt auf dies Ziel beiträgt.

Aber was ist, wenn es sich eben um zwei und nur zwei Personen handelt, wenn das Zeil eines Erkenntnisfortschritts zwar vorhanden, aber keineswegs das einzige ist, wenn es zugleich auch darum geht, die Beziehung zu erhalten und zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen, die für beide tragbar ist ? Dann ist es vor allem wichtig, auch diese Ziele im Auge zu haben und sich vor allem bewusst zu sein, das man keine Debatte führt. Es gibt kein Publikum, das hinterher entscheidet, wer die oder der Bessere war.

Was BumBamBim geschrieben hat, ist gar nicht schlecht: Wissen und Menschenkenntnis. Vor allem ist es gut, seinen (Diskussions-) partner so gut zu kennen, dass man erahnt, worauf man sich vielleicht einigen könnte, und was andererseits für sie/ihn ein NoGo ist. Man muss nicht immer in allem einig sein, auch nicht in einer Beziehung. Auch in ihr ist ein gerütteltes Maß an Toleranz notwendig. Aber man muss auch sagen dürfen, wenn man anderer Meinung ist. Und eine gemeinsame Entscheidung fordert von beiden halt Kompromissfähigkeit, wenn es die Möglichkeit eines Kompromisses gibt. Wenn nicht, dann war's das, da hilft dann keine Diskussion, auch keine gute.

...zur Antwort

Wenn man weder die dritte Wurzel noch die Primfaktorzerlegung auswendig kann, muss man halt abschätzen, ausprobieren und annähern. Beispiel: dritte Wurzel aus 800. 10 ist zu viel, denn 10^3=1000; 9 ist zu wenig, denn 9^3=729. 729 liegt näher an 800, also probieren wir es mit 8,3 z.B.

Einen genauen Wert bekommen wir so nicht, aber der "genaue Wert" ist auch nur eine Annäherung.

...zur Antwort