Diese Auswahlmöglichkeiten lassen wirklich zu wünschen übrig, was Nuanciertheit und Differenzierung anbelangt.

Ich stimme vielen Entscheidungen der Ampel zu, einigen (für mich) wichtigen aber auch gar nicht. Sie ist alles andere als meine Wunschregierung, aber deshalb kreische ich nicht im Internet nach Neuwahlen - das entspricht nicht meinem Demokratieverständnis. Demokratie ist Streit. Wenn um politische Entscheidungen nicht gestritten wird ist die Demokratie praktisch tot.

Darüber hinaus denke ich, dass die größte Schwäche der Ampel gar nicht das Regieren selbst ist, sondern die Kommunikation nach außen, und dass sie eigentlich einen besseren Job macht als ihr oft attestiert wird. Dennoch kann ich den Unmut über viele Entscheidungen dieser Regierung durchaus verstehen, ich sehe aber auch viel ungerechtfertigte Hetze, vor allem von Rechts.

...zur Antwort
Allerdings ist die Elektronenkonfiguraiton von Mo nicht [Kr] 4d^4 5s², sondern [Kr] 4d^1 und 5s^1

DIe Elektronenkonfiguration von Mo ist [Kr] 4d5 5s1.

Wo liegt mein Fehlerchen?

Tja, das ist das Bittere in der Chemie: Du hast keinen Fehler gemacht; deine Argumentation ist logisch und korrekt. Dir fehlten schlicht Informationen.

Der Grund, warum Mo hier aus der "erwartbaren" Reihenfolge ausschert, ist der Folgende: Manche Orbitalbesetzungen sind stabiler als andere. Das 4d-Energieniveau liegt an sich energetisch etwas höher als das 5s-Energieniveau; man sollte also davon ausgehen, dass 5s zuerst besetzt wird.

Aber, jedoch, allerdings: Im Falle von Molybdän (und Chrom) liegt ein Spezialfall vor, denn das halb gefüllte d-Niveau (d.h. d5) ist energetisch besonders günstig. Außerdem sorgt die d5-s1-Konfiguration dafür, dass das s-Orbital nur einfach besetzt ist, was - man denke an die Hundsche Regel - ebenfalls günstiger ist als ein doppelt besetztes Orbital.

Es gibt noch ein paar Elemente, die aus ähnlichen Gründen aus der Reihe tanzen, etwa Kupfer, Silber und Gold, die eine d10-s1-Konfiguration haben (und Gold noch f14). Grund dafür ist die besondere Stabilität des komplett gefüllten d-Niveaus, und abermals das günstigerweise halb besetzte s-Orbital.

...zur Antwort

Nein, natürlich ist niemand "wirklich" Deutsche:r, Japaner:in oder welche Nationalität auch immer; Nationalität ist ein soziales Konstrukt, das historische und gegenwärtige Gesellschaften nutzen, um sich voneinander abzugrenzen.

Nationalität ist insofern nichts "Echtes", als dass sie nicht in irgendeiner biologischen Weise mit einer Person verknüpft ist; man kann seine Nationalität schließlich mehr oder weniger frei ändern. Deshalb sind diese sogenannten DNA-Tests, die einem sagen, man sei zu irgendwelchen Prozenten irgendeine Nationalität, eigentlich nichts als Trickbetrug.

...zur Antwort

Ich habe den Eindruck, dass du hier mehrere Fragen in einer stellst. Gehen wir es mal der Reihe nach an.

Gibt es grundsätzliche, inherente Moral

Falls du damit meinst: "Gibt es eine Moral, die allen Menschen inhärent ist?", dann Nein. Moral bezeichnet diejenige Gruppe sozialer Konventionen, deren Nichtbefolgung negativ beurteilt wird ("böse" oder "falsch"). Also solche unterliegt Moral jedoch Schwankungen zwischen verschiedenen kulturellen und politischen Gruppen.

oder ist es arbiträr

Ist was arbiträr?

  • Moral, jein. Wie gesagt: Unterschiedliche Kulturen oder politischen Gruppen können unterschiedliche Moralvorstellungen haben. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass diese willkürlich (arbiträr) definiert wurden. Sie können durchaus als Lösungsansatz für "echte" Probleme entstanden sein.
  • Das "höhere Ziel menschlichen Handelns", wie deine Beispiele Maximierung von Glück, Minimierung von Leid: Wiederum jein. Es ist ja keineswegs gesagt, dass menschliches Handeln überhaupt einem höheren Ziel dient oder auch nur dienen sollte.
Man könnte auch maximales Leid als Ziel setzen und Moral danach ausrichten und es gibt gesehen gibt es keinen Grund das nicht zu tun.

Doch, und zwar einen ganz einfachen: Lebewesen wollen nicht leiden - weder menschliche noch andere.

Im Grunde muss es inherent überhaupt keine Moral geben.

Das stimmt so auch wieder nicht. Der Mensch ist, wie alle sozialen Tiere, evolutionär geprägt, sozialen Zusammenhang zu wünschen, denn soziale Gruppen sind überlebenswichtig. Zu diesem Zwecke sind manche Verhaltensweisen schlicht nicht förderlich - etwa Mord - und daher in den Moralvorstellungen vieler auch stark verschiedener Kulturen "verboten".

...zur Antwort

E1-Eliminierungen laufen, wie du schon sagtest, schrittweise ab: Das Edukt spaltet ein Teilchen ab, sodass sich das Carbeniumion bildet. Dieses spaltet wiederum ein Proton ab und es bildet sich das Alken.

Aufgrund der Stabilität von Carbeniumionen (tert > sec > prim) laufen E1 vor allem an tertiären C-Atomen ab - das klassische Beispiel ist tert-Butanol.

E2-Eliminierungen verlaufen nach einem konzertierten Mechanismus, d.h. es gibt nur einen "Schritt": Das Edukt verliert zwei Teilchen "gleichzeitig".

Damit eine E2 überhaupt ablaufen kann, muss das Edukt eine spezifische Konformation einnehmen: Die beiden eliminierten Teilchen müssen zueinander anti-ständig (antiperiplanar) stehen; das kann man bspw. mithilfe einer Newman-Projektion feststellen.

Am Ende des Tages sind also es unterschiedliche Faktoren, anhand derer man erkennt, ob eine gegebene Verbindung eher nach E1 oder nach E2 eliminieren würde.

...zur Antwort

RNA ist ein Überbegriff, der alle Nucleinsäuren umfasst, die Ribose für ihr Zucker-Phosphat-Rückgrat verwenden.

mRNA steht für Messenger-RNA und ist eine spezielle Form von RNA. Sie entsteht bei der DNA-Transkription, einem wichtigen Schritt im Informationsfluss der Gene. mRNAs sind als Zwischenschritt zwischen der DNA und fertigen Proteinen zu verstehen: mRNAs werden an den Ribosomen in Proteine translatiert.

...zur Antwort

Zunächst einmal ein paar Klarstellungen.

Der pH-Wert gibt die Konzentration von Protonen in Lösung an:



Bedeutet: Je niedriger der pH-Wert, desto mehr "freie" (vom Anion abdissoziierte) Protonen befinden sich in Lösung.

Der pKa-Wert gibt die Säurestärke an, d.h. die Lage des Dissoziationsgleichgewichts:



Bedeutet: Je niedriger der pKa-Wert, desto stärker die Säure, d.h. desto leichter gibt sie Protonen ab. Oder anders gesagt: Je niedriger der pKa-Wert, desto weiter liegt das Gleichgewicht auf der "dissoziierten" Seite (Anion+Proton).

Wir folgern daraus nun: Je niedriger der pKa-Wert einer Verbindung ist (d.h. je stärker sie als Säure ist), desto niedriger muss auch der pH-Wert sein, um sie zu protonieren.

...zur Antwort

Die Lewis-Formel ist eine einfache Darstellungsweise von Molekülen. Sie zeigt an, zwischen welchen Atomen (d.h. in welchen Bindungen) sich wie viele Elektronen befinden.

"Molekülgeometrie" bezeichnet die relative Anordnung der Atome, aus denen ein Molekül besteht, zueinander.

Die Lewis-Formel hat ihre Schwächen; insbesondere, dass sie kaum bis keine Aussagen über die Molekülgeometrie macht; sie ist eine zweidimensionale Darstellung eines dreidimensionalen Objekts und damit zwangsläufig mit "Informationsverlust" belastet.

...zur Antwort
Propen gestoßen (Summenformel: C³H⁵). Wie den meisten bekannt sein dürfte, hat propen drei Wasserstoffatome weniger als Propan (Summenformel: C³H⁸) und zudem eine andere Lewis-Fromel (Omega-3-Säure)

Ein paar kleine Korrekturen.

  1. Propen hat die Summenformel C3H6, nicht C3H5 (Tiefstellungen hier vernachlässigt).
  2. Damit verfügt es über zwei (in Zahlen: 2) H-Atome weniger als Propan, nicht drei.
  3. In der Tat lassen sich Propan und Propen mit unterschiedlichen Lewis-Formeln darstellen, es sind immerhin unterschiedliche Verbindungen. Keins von beiden ist jedoch eine Fettsäure (oder überhaupt eine Carbonsäure), daher lässt sich der Begriff "Omega-3-Säure" hier nicht anwenden.
dass Propen theoretisch als Ersatz für Plastik dienen könnte

Das muss ich mit einem entschiedenen "Jein" kommentieren. Zunächst einmal vorweg: Propen ist unter Normalbedingungen ein Gas und kann damit an sich selbst nicht als Kunststoff ("Plastik") fungieren.

Die Assoziation von Propen mit Kunststoffen stammt vermutlich daher, dass sich aus Propen Kunststoffe herstellen lassen - allen voran das sog. Polypropen (auch Polypropylen genannt, PP abgekürzt). Das wird auch gemacht: PP ist einer der am häufigsten verwendeten Kunststoffe überhaupt.

Von daher die Kurzfassung: Nein, Propen selbst kann nicht als Kunststoff verwendet werden. Es ist aber Basis für einen der bedeutsamsten Kunststoffe überhaupt

...zur Antwort

Das Plus-Zeichen steht für ein Kation, d.h. für das Fehlen eines Elektronenpaars. Bedeutet: Das Plus kommt immer an das C-Atom, von dem eine Bindung weg verschoben wurde.

Beispiel: In der Resonanzformel ganz links wird die untere Doppelbindung von links nach rechts verschoben. Dadurch erhält das positiv geladene C-Atom rechts ein Elektronenpaar und das (vormals doppelt gebundene) C-Atom links verliert eines, und ist daher in der zweiten Resonanzformel selbst positiv geladen.

Ich hoffe, das ist halbwegs verständlich ;-)

...zur Antwort
Sicher!

Da die NATO fast vollständig dafür sind, Schweden und Finnland die Beitrittskriterien erfüllen und selbst Mitglieder werden wollen sehe ich nicht woran es scheitern sollte. Klar, Erdogan lässt sich seine Zustimmung abkaufen, ggf. tun einige andere Autokraten es ihm gleich, aber das verzögert höchstens, und wahrscheinlich nicht mal erheblich.

...zur Antwort

Ich denke nicht, dass man TikTok als Plattform an sich als toxisch bezeichnen sollte, denn es gilt gilt: Jedes Medium kann bessere und schlechtere Inhalte hervorbringen bzw. transportieren. Das gilt auch für TikTok.

Eine negative Beeinflussung der KonsumentInnen von TikTok halte ich persönlich aber für nicht unwahrscheinlich. Mir liegen leider keine Daten dazu vor, aber ich befürchte auch auf Basis meiner Eigenen Erfahrungen mit TikTok, dass die Art wie die Plattform designt ist - minimaler Interaktionsbedarf, absurd hohe Wechselfrequenz der Inhalte zugunsten von dauerhaft intensiver Unterhaltung - zu gewissen Abstumpfungseffekten führen könnten. Abstumpfung insofern, als dass die Aufmerksamkeitsspanne bei häufigem Konsum sinken und damit das Interesse an anderen Unterhaltungsformen oder auch dem schulischen Lernen - man bedenke, dass viele NutzerInnen von TikTok noch Kinder und Jugendliche sind - abnehmen könnte.

Ich habe kein generelles Problem mit Social Media, es würde mich aber nicht wundern, wenn in den nächsten Jahren Studien herauskämen, die häufigen TikTok-Konsum mit den für Social Media üblichen Ausfallerscheinungen verknüpften, wenn auch womöglich mehr als im Falle anderer Plattformen. Das ist aber alles pure Spekulation; wie gesagt: Keine Daten. TikTok ist ja auch noch ziemlich jung.

Von den politischen Problemen mit der Plattform, genauer: ihrer Nähe zum chinesischen Staat und die damit einhergehende Zensur bzw. Förderung bestimmter Inhalte sowie das intransparente Sammeln und Verwerten von Nutzerdaten, möchte ich ehrlich gesagt gar nicht erst anfangen. Das ist aber ja trotz der relativen Neuheit der Plattform sozusagen ein "alter Hut".

...zur Antwort
Das Anilin könnte ja einfach ein Proton(H+) abgeben.

Nein, könnte es nicht. Anilin ist ein sog. primäres Amin. Bedeutet: Die H-Atome sind kovalent ans N-Atom gebunden, und zwar relativ stark. Ein Proton zu entfernen wäre nicht sinnvoll, da die resultierende negative Ladung nicht gut stabilisiert werden könnte.

Das wäre ja auch sinnvoll es würden ebenfalls mesomere Grenzstrukturen entstehen und durch die Mesomerie ist die basische Wirkung (das freie Elektronenpaar) ja eh blockiert. 

Ich bin mir wirklich nicht sicher, wie das gehen soll. Die negative Ladung kann nirgendwo hin delokalisiert werden. Die einzige überhaupt denkbare Möglichkeit zur Verschiebung der negativen Ladung am N-Atom (nach der hypothetischen Deprotonierung) wäre die Bildung des sog. Imins (C-N-Doppelbindung). Das geht hier nicht, da dadurch der Aromat zerstört würde.

Als ich die Frage in meinem Kurs gestellt hab sagt die Lehrerin nur das würde man im Studium lernen und es habe was mit der Masse zu tun.

Deine Lehrerin hat da Quatsch erzählt. Man braucht kein fortgeschrittenes Chemie-Wissen, um die Basizität von Aminen zu erklären. Am Ende des Tages ist das "nur" ein freies Elektronenpaar, das leicht positive (Partial)Ladungen angreifen kann.

Ich bin aber (leider) so ein Schüler der sich damit nicht zufrieden gibt (bin vllt bisschen zu wissbegierig).

Das ist überhaupt nichts, wofür man sich entschuldigen muss. Ganz im Gegenteil!

...zur Antwort

Durchaus eine bestechende Hypothese, aus der sich u.U. interessante moralische Implikationen ergeben könnten. Dummerweise ist sie nicht mehr oder weniger gerechtfertigt, beweisbar und damit legitim als alle anderen religiösen Welt- und Menschenbilder auch; nämlich gar nicht.

...zur Antwort

Trennen kann man Stoffgemische, indem man unterschiedliche Eigenschaften der Komponenten ausnutzt. Das können Schmelz- und Siedetemperaturen, Löslichkeiten oder auch Magnetismus sein.

Hier könnten wir anfangen, indem wir einen starken Magneten an die Probe halten; die Eisenspäne sind magnetisch und werden damit vom Magneten angezogen.

Es bleibt ein Gemisch aus Sand, Schaumgummi und Salz. Das Salz können wir abtrennen, indem wir die Probe in Wasser lösen. Der Sand und das Schaumgummi sind nicht wasserlöslich, das Salz schon. Aus der wässrigen Lösung kann das Salz wieder auskristallisiert werden, bspw. indem man das Wasser verdampfen lässt.

Nun haben wir noch Sand und Schaumgummi von unserer Probe übrig. Diese können wir auch trennen, indem wir die unterschiedlichen Dichten ausnutzen: Schaumgummi ist sehr leicht (geringe Dichte), Sand ist deutlich schwerer (höhere Dichte). Man könnte die Probe wieder in Wasser kippen; der Sand legt sich als Sediment auf den Boden des Probengefäßes, das Schaumgummi schwimmt vermutlich. Das oben treibende Gummi könnte man einfach abfischen.

So oder so ähnlich könnte man das machen.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.