Zweiparteiensystem USA : gut oder schlecht?

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es gibt ja kein Zwei-Parteiensystem ... aber durch diese "the winner takes it all" Wahlmänner Methode ist es nahezu unmöglich das 3 Parteien oder mehr miteinander wirklich um die Regierungsmehrheit konkurieren zu lassen. Also die 3te Partei hat stets weniger als 5%.

Gut ist es in dem Sinn, dass damit auf jedenfall eine Seite wirklich die Mehrheit hat und nicht von Koalitionen quasi "erpresst" wird und so es immer nur Kompromisse gibt. Also in D wird nie die Politik der SPD allein z.B. umgesetzt. Aber auch nicht die Politik der GRÜNEN allein. Es gibt da immer einen Kompromiss, der dann evtl. eigentlich beiden nicht passt.

Jetzt ist die Frage: ist ein Land besser geradlinig geleitet, oder immer mit Kompromissen. Ist nämlich geradlinig irgendwas im Argen gehts, den Berg runter bis in den Abgrund. Ist aber alles ok, dann hat man mit der Kompromissregierung nicht den optimalen Wohlstand herausgeholt. Und da finde ich diese Version ist besser.

Schlecht ist es wenn es dann zu viele Parteien gibt. Denn das kann man dann keinen Kompromiss mehr nennen sondern nur noch Chaos. Und aus dem Chaos, wie man in der Weimarer Republik gesehen hat, schafft sich das System selbst ab. Also um das zu verhindern, sollte man die Anzahl der Parteien im Parlament auf 4 begrenzen.

https://www.tagesschau.de/ausland/meldung245842.html

Wenn eine der Parteien gewinnt, hat sie automatisch die Mehrheit im Parlament.

das Parlament wird besetzt durch direkt gewählte Personen, die in den einzelnen Staaten aufgestellt werden. Diese gehören dann dem House of Representatives an. Sie haben zwar eine Parteizugehörigkeit, aber oft weicht diese sehr stark von Standpunkten auch innerhalb der eigenen Partei ab.
Daneben gibt es noch den Senat und unterschiedliche Zeiträume für die, die Abgeordneten gewählt werden. Ins Repräsentantenhaus wird man nur für 2 Jahre gewählt.

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  • Ist das gut oder schlecht für die Demokratie?

Es sieht gut aus, aber dadurch, dass sich alles in Richtung Mitte orientiert und die Mehrheiten immer dünner werden, werden große Reformen kaum vorangebracht und immer wieder blockiert, bzw. wieder abgeschafft.

  • Welche sind die Vor-und Nachteile?

Vorteile: die, die Macht per Geld/Kapital in den USA ausüben, über ihre große ungebremste Spendenbeteitschaft, bekommen egal wer gerade regiert, immer was sie wollen.
Siehe das Urteil:

https://www.citizen.org/article/the-supreme-court-ruling/

https://abcnews.go.com/Politics/wireStory/biden-signs-7682-billion-defense-spending-bill-law-81961864

5% mehr, das ist doch schon etwas. Ganz ohne Öffentlichkeit. Das ging einfach so durch. Genau wie in all den letzten Jahren auch.

Nachteil: die Macht geht nicht vom Volke aus.
 - (Psychologie, Politik, Philosophie und Gesellschaft)

Auf jeden Fall schlecht für die Demokratie, und stammt aus den Zeiten von Königen, die den Übergang zur Demokratie markieren:

In den USA zeigt sich ja, dass Populisten in die Konservative Partei strömen, und mehr Aufmerksamkeit bekommen, und somit schnell das Ruder übernehmen.

Denn bei 2 Parteien kann man nicht innerhalb einer Partei wählen, wie zum Beispiel:

  • ,,Ne, ich will keinen Populisten, sondern einen Konservativen wählen."

Das funktioniert aber nicht. Die Entscheidung vor der man steht ist eher: Den Populisten wühlen, oder ein Nicht-Wähler zu werden. Dabei spielt aber auch noch der Hintergrund mit "Soll ich meine Partei wirklich im Stich lassen?"

Daher ist nur ein Mehr-Parteien-System mit Verhältnismehrheit in einer parlamentarischen Demokratie sinnvoll, da man zwischen mehreren Interessen wählen kann, und nicht nur zwischen "Links und Rechts".

Aber selbst Deutschland hat "Gerrymandering", im Sinne von Wählerstimmenverschiebungen. Wahlkreise werden also auch in Deutschland immer wieder neu gezogen, womit die Stimmungslage der Wählerschaft immer wieder verzerrt wird.

Österreich hat kein Gerrymandering, und dadurch spiegelt sich die Wählerstimmung viel besser, wenn die Wahlbezirke immer gleich bleiben.

In Anbetracht dessen, auf die USA und Deutschland bezogen: Je größer ein Land desto eher ist es geneigt, die Wählerstimmung zu verzerren.

Woher ich das weiß:Recherche

Für eine Demokratie an sich kann das nur schlecht sein, da zwei Parteien niemals alle Interessen der Wähler abdecken können.

Dein zweiter Satz stimmt nicht. Die Parlamentssitze werden in den Wahlkreisen per Mehrheitswahlrecht vergeben, d. h. der Kandidat mit der relativen Mehrheit ist gewählt. Eine Partei kann nicht "insgesamt gewinnen", jeder Wahlkreis zählt für sich.

Vorteil: Der Abgeordnete ist in seinem Wahlkreis verwurzelt und seinen Wählern direkt verantwortlich. Seine Partei kann ihn kaum dirigieren und lenken, wie das bei uns der Fall ist. Es gibt keine Listenkandidaten, die allein von der Partei abhängig sind und die der Wähler kaum oder gar nicht kennt. Linientreue Listenkandidaten ohne Berufsausbildung und Erfahrung haben in den USA kaum Chancen.

Nachteil: neue, kleine Parteien haben kaum Chancen.