Zuverlässiger V8?

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Von einem älteren BMW würde ich aus leidvoller eigener Erfahrung abraten. Sie sind sehr unzuverlässig und haben viele Macken. Ich hatte einen Siebener (E38) und einen Fünfer (E39), beide sehr gepflegt, aber problematisch. Ganz krass gesagt: Wer ein auch nur halbwegs zuverlässiges älteres Auto sucht, ist bei BMW an der absolut falschen Adresse - erst recht, wenn er dann noch "kein Topverdiener" ist.

Alte BMWs werden IMMER komisch und haben ab ca. 12-15 Jahren meist ständigen Kleinärger mit Elektrik und Elektronik, Check-Control, Bordcomputer und Sonstigem. Was man bei BMW noch wissen muss: Viele Ersatzteile für abgelöste Modelle sind nicht mehr oder nur noch für extrem viel Geld über "BMW Classic" erhältlich. Das betrifft inzwischen alle Modelle, die ca. 15 Jahre und älter sind - das beginnt bei Kleinigkeiten wie Lackstiften und Farbdosen (ich habe bei BMW kein "263 dunkelblau" mehr bekommen und musste mir am Ende mit der entsprechenden Mercedes-Farbe behelfen) und endet etwa bei Scheinwerfern; ich habe etwa vor einigen Jahren keine Frontscheinwerfer mehr für den 1997er E38 bei BMW bekommen, weder für Geld noch für gute Worte. Ich konnte von Glück reden, dass bei Ebay-Kleinanzeigen jemand für einen fairen Preis originale Neuteile verkaufte.

Freie Werkstätten sind mit alten Fünfern und Siebenern oft überfordert; mein Siebener stand mal wegen einer relativ kleinen Sache drei Wochen bei einer an sich guten freien Werkstatt die nicht weiter kam, bis ich das Auto zu BMW bringen ließ - das war noch teurer, aber wenigstens lief er nach zwei Tagen wieder. BMW-Händler sind das nächste Problem: Viele haben weder die Kompetenz noch das Interesse, um ältere Modelle zu betreuen. Dass ich zu einem "Freien" bin (ich habe eigentlich wie der Erstbesitzer auch das Scheckheft bei BMW fortgeführt), hing mit ständigem Frust über arrogante BMW-Händler zusammen - am Ende hatte ich zwar einen ehemaligen BMW-Händler gefunden, der sich dem Auto gern annahm, das waren wirklich nette Leute mit fairen Preisen, aber es waren 60 Kilometer einfach und das war mir für ein Auto einfach zu aufwändig - ich nehme mir keinen Tag frei für eine Inspektion, wenn ich z.B. ein gutes Mercedes-Haus vor Ort habe.

Letztlich habe ich mir eines Tages die Frage gestellt, ob sich das noch lohnt bzw. ob es im Verhältnis zum Fahrzeugwert steht und die Frage für mich mit einem NEIN beantwortet. Ich verdiene gut und konnte mir jede Rechnung leisten, aber irgendwann war die Schmerzgrenze erreicht, als der Siebener wieder mal von einem Werkstattbesuch kam und zwei Tage später frische Ölflecken vom BMW in der Garage waren. Da war mir das zu doof. Der Fünfer war noch schlechter, darüber werfe man den Mantel des Schweigens.

Der nachfolgende Siebener (E65) war noch schlechter - ich kenne Exemplare, die damals zurückgegeben wurden. Erst die "Letzten" ab 2006 waren etwas besser, aber sie sind immer noch High-Tech-Autos und im Alter alles andere als berechenbar und zuverlässig. Die sind nicht ohne Grund so billig - die will keiner haben, weil sie verrufen sind und tückische Mängel mitbringen, die jeden Rahmen sprengen; nicht nur mal finanziell, sondern vom Ding her, weil es Ärgernisse sind. Meist ist so eine Karre ohne Garantie und Gewährleistung oder gar "im Kundenauftrag" zu verkaufen, das macht die Katastrophe komplett.

Ich würde "von so was" Abstand nehmen - wenn eine zuverlässige Oberklasse gesucht wird, dann ist aus den Jahren ein Audi A8 (einer der letzten D2, die gab es bis 2002) sicher besser und eine Mercedes S-Klasse W220 bis auf den Rostfraß auch. Aber auch das ist alles keine Empfehlung für jemanden, der auf den Cent achten muss und alles, was danach kommt ist technisch so verbaut, dass man gar keine Handhabe mehr hat. Jaguar ist noch schlimmer, irgendwelche Amis sind immer Geschmackssache - ein Chrysler 300C ist mit Sicherheit keine schlechte Alternative, ich finde ihn ganz cool und er ist oft auch gepflegt bzw. kein Auto für Poser und Spinner (Chrysler ist offenbar nicht bekannt genug vor Discos und Clubs), man sollte aber auf eine deutsche Auslieferung bestehen. Technisch ist er mit der E-Klasse W211 verwandt. Audi und VW ... ich sage es mal so: Der Phaeton ist interessant und wird als Klassiker seinen Weg gehen, ist aber nicht der Zuverlässigste - wie auch der Audi A8 ab 2002/03; die VAG-Qualität war damals grenzwertig.

Der Mercedes E500 (W211) mit M113 Motor ist sicherlich noch der beste Kompromiss; ich fahre inzwischen selbst einen W211 und bin zufrieden. Man wird auch hier eines Tages Ärger mit Elektronikmängeln haben (ABS-BAS-ESP-SBC-Warnleuchten wild durcheinander geworfen, ohne dass Fehler vorliegen; das ist ein Klassiker) und die Unterhaltung ist nicht billig, aber im Rahmen und die E-Klasse W211 ist durchaus noch halbwegs beherrschbar. Man kann auch immer mal wieder aus erster oder zweiter Hand bekommen, Scheckheft bei Mercedes dabei, was es bei BMW so gut wie gar nicht mehr gibt und bei der S-Klasse auch nicht oft. Für einen guten 500er muss man 10.-12.000 Euro ausgeben, ein sehr Guter kostet auch noch 15.-17.000 Euro und ist das wert, aber es ist immer die Frage, ob man sich ein 20 Jahre altes Auto für 10.000 Euro und mehr kauft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Baujahr Technisch schwanke ich zwischen 2006-2013.

In den Baujahren sind weniger die V8 Motoren das Problem als der Rest des Fahrzeugs, was drum herum gebaut ist. Bei den genannten Marken bewegt man sich da im gehobenen bzw. Oberklasse Segment mit entsprechenden Problemen und Unterhaltskosten.

Halbwegs solider wäre ein E500 der Baureihe W211 von Mercedes mit M113 Motor. Das ist einer der zuverlässigsten und unproblematischten deutschen V8 Motoren aus der Zeit. Viele neuere Modelle machen deutlich mehr Probleme. Alternativ ginge auch ein CLS 500 (C219) auf gleicher Basis. Gibt auch noch andere Baureihen mit dem motor. Den gab es in fast allen Klassen bei Mercedes. Von AMG Modellen solltest du die Finger lassen. Gibt es in dem Preisbereich auch, sind aber potentielle Geldgräber, die nicht zu empfehlen sind, wenn man ein relativ knappes Budget hat.

Ansonsten von BMW kann man sich Fahrzeuge mit dem N62 Motor angucken. Wobei ich da bei den infrage kommenden Baureihen eher abraten würde. Da gibt es zu viele Wundertüten, der Motor ist auch deutlich schlechter als der M113. Von den Audi V8 Modellen in der Zeit würde ich auch stark abraten.

Unterm Strich sind aber alle realistischen Fahrzeuge ein potentielles Geldgrab mit viel Raum für teure Reparaturen, die im Unterhalt alle Oberklassepreise verursachen, aber aus heutiger Sicht auch nicht gerade die Wurst vom Teller ziehen.

Interesse hab ich allerdings keins an viel älteren, da mir Optik innerhalb des Autos auch schon wichtig ist

Muss jeder selbst wissen, aber auch die Fahrzeuge von 2006 bis 2014 sind technisch stark in die Jahre gekommen und alles andere als modern. Mir wäre da z.B. ein cleaner Innenraum deutlich lieber, als irgendein 2006er Mäusekino Navi, mit dem man nichts mehr anfangen kann. Aber ist Geschmackssache.

Hallo, freut mich euere Kommentare zu lesen. Weil ich nämlich einen w211 e500 m113ner fahre. Kann nur zustimmen, der Motor ist sehr zuverlässig.. das Problem sind alle andere Teile. Nach über 20 Jahren und über 200 tkm, kann alles mögliche kaputt gehen, wie zB Klimakompressor, Servopumpe, luftfahrwerk bis hin zu Getriebe. Denn bei 306 ps gibt man halt gern Gas. Aus meiner Erfahrung halten Ersatzteile aus dem Zubehör nicht so lang, und originale Ersatzteile sind sehr teuer + Arbeit. Aber wenn man schon ein V8 fahren will, und nicht viel Geld ausgeben will, dann wäre Mercedes mit m113 Motor tatsächlich eine Empfehlung wert. Es gibt ja auch e55 amg mit m113 Motor nur mit Kompressor - denke da ist der Spaßfaktor + 300% mehr gegenüber M113 ohne Kompressor. Die Preise für Gebrauchtwagen sind halt stark gestiegen. Aus meiner Sicht, sollte man lieber einen 3-5 Jahre alten bmw X3 mit 3.0 Diesel nehmen, für ca 30 tsd€ als Finanzierung. Die Motoren sind sehr beliebt, zuverlässig und man hat modernes Auto mit aggressiver Optik. Aber auch der B58 Motor von bmw soll auch richtig gut abgehen. Wenn man 20 tsd€ ausgeben will, dann könnte man bei Finanzierung und 30 tsd€, junge gebrauchte direkt vom Hersteller holen, modern mit großem Spaßfaktor .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zuverlässiger sind die älteren Jahrgänge ohne Direkteinspritzung. Bei Mercedes wär das der M113 Motor, der in gnz vielen Modellen eingebaut wurde.

Die BMW V8 Motoren gelten als unzuverlässiger, als die Reihe-6-Zylinder. Zu den Audimotoren kann ich nichts sagen.

Die 6 Zylinder in den Baujahren waren zuverlässiger

TK1138  03.05.2023, 19:32

BMW hat in der Zeit wundervolle 6 Zylinder gebaut und das auch in vielen verschiedenen Klassen. Tolle Motoren und oftmals auch um einiges dynamischer, als die schwerfälligen Sauger V8 Motoren. Würde mir auch lieber einen schönen E90 / E92 3er als 330i oder 335i oder ein nettes 1er Coupe mit sechszylinder holen, als so einen schweren Oberklassehobel mit V8

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ProxiCent  03.05.2023, 21:10
@TK1138

Hab nen 320d E90 LCI und 330i G20.

bin froh 4 Zylinder gewählt zu haben. Die haben beide ordentlich Leistung im drehzahlkeller, braucht gar keinen 6 Zylinder. 380nm bzw 400nm Sind schon gut bei 1500 Umdrehungen.
Positiver Nebeneffekt ist die Sparsamkeit (5,6l Diesel bzw. 6,7l Benzin)

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TK1138  03.05.2023, 23:29
@ProxiCent

Joah ist am Ende alles eine Geschmacks- und Kostenfrage. Die 4 Zylinder sind schon okay, die 6 Zylinder aber auch nicht verkehrt. Gerade als Benziner ohne Turbo beim E90 macht es schon Sinn. Immer eine Frage, was man möchte. Bin ein großer Fan der BMW Turbo 6 Zylinder. Fahren sich einfach klasse die Fahrzeuge.

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