Zusammenleben Patchworkfamilie?
Hey 👋
zu unserer Vorgeschichte. Mein Partner und ich kennen und lieben uns seit einem Jahr. Wir haben uns zusammen eine Wohnung gekauft. Er hat 2 Kinder (13J./ 9 J.) ich habe ein Kind (9J.) wir wohnen jetzt ca 4 Wochen zusammen, für mich ist es manchmal nicht einfach da diese Situation neu für mich ist.
Es fallen immer wieder Situationen vor die mich traurig und wütend machen. Mein Sohn lebt bei uns, seine Kinder kommen zu uns wenn seine Ex-Frau arbeitet oder die Kinder Lust haben. Es gibt keine einheitliche Regelung. Ist für mich okay, da es mir schon immer wichtig war das wenn ihn seine Kinder sehen möchte oder er sie immer herzlich willkommen sind. Nur habe ich manchmal das Gefühl das er mein Kind strenger behandelt wie seine, er mir Vorwürfe macht ich würde meinen Sohn zu sehr verwöhnen.
Vor ein paar Tagen bat ich ihn ob wir mal wieder Zeit für uns nehmen können ein paar Stunden Auszeit. Es wäre am Wochenende perfekt gewesen u d er hat was geplant aber dann kam mal wieder alles anders. Seine Arbeiten kam dazwischen, wie so oft. Auch darauf habe ich ihn angesprochen und die Antwort war in einer paar Wochen wird es ruhiger, (sagt er schon seit Monaten). Das Ende von Lied keine einsamen gemeinsamen Stunden für mich, sondern seinen Sohn verwöhnen. Dan habe ich momentan ein Problem mit seiner Tochter.
wenn sie bei uns übernachtet dann in meinem Bett und ich schlafe bei meinem Sohn, jedes Mal. Sie ist wie eine Prinzessin, darf alles bekommt alles. Ich kann damit persönlich momentan nicht umgehen und bin deswegen meisten sehr schlecht gelaunt.
Ich habe keine Ahnung wie ihm erklären soll das ich mich momentan nur als Hausfrau und vernachlässigt fühle. Mit Worten begreift er es nicht.
Danke für kommende Antworten ☺️
4 Antworten
Ja, ich finde das auch nicht gut. Ich patchworke auch, bin aber ganz anders als du, sehr langsam. Wenn ich mir deine Situation vorstelle, dann gruselt es mich richtig.
Zuerst einmal, es ging zu schnell. Und aktuell besteht die Gefahr, dass du zur Ersatz-Hausmutti wirst, die alles regelt und er sich dadurch alle Freiheiten nehmen kann. Von 1 auf 3 Kinder ist eine extreme Veränderung und mit der ganzen Dynamik, die zwangsläufig entsteht, ist es absolut normal, wenn du dich öfter überfordert fühlst.
Es ist auch wirklich schwierig, dass du nie weißt, wann wer da ist. Die gute Seite ist, es scheint keinen Krieg zwischen den Eltern zu geben. Die schlechte Nachricht ist, andere bekommen Freiheiten auf deine Kosten.
"Nur habe ich manchmal das Gefühl das er mein Kind strenger behandelt wie seine, er mir Vorwürfe macht ich würde meinen Sohn zu sehr verwöhnen." - Das ist nicht in Ordnung und ein echtes Problem. Wer entscheidet hier über die Erziehung? Ihr müsst das klären. Unabhängig davon, du darfst deinen Sohn anders behandeln und verwöhnen, wenn du das möchtest. Er ist dein Sohn.
"Vor ein paar Tagen bat ich ihn ob wir mal wieder Zeit für uns nehmen können ein paar Stunden Auszeit. Es wäre am Wochenende perfekt gewesen u d er hat was geplant aber dann kam mal wieder alles anders. Seine Arbeiten kam dazwischen, wie so oft. Auch darauf habe ich ihn angesprochen und die Antwort war in einer paar Wochen wird es ruhiger, (sagt er schon seit Monaten). Das Ende von Lied keine einsamen gemeinsamen Stunden für mich, sondern seinen Sohn verwöhnen. Dan habe ich momentan ein Problem mit seiner Tochter." - Du hast das Gefühl, du stehst ganz hinten. Würde mir auch so gehen. Und auch hier wieder, es gibt keine feste Regelung und keine Verbindlichkeit für dich. Du bekommst die Reste, wenn und falls es mal passt. Du hast keine Priorität. Darüber müsst ihr sprechen.
"wenn sie bei uns übernachtet dann in meinem Bett und ich schlafe bei meinem Sohn, jedes Mal." - Da ist ein no-go und sollte sofort geändert werden. Mach das nicht mit! Wenn du dich in dieser Sache nicht durchsetzen kannst, weil er das nicht zulässt, musst du dich trennen.
"Sie ist wie eine Prinzessin, darf alles bekommt alles. Ich kann damit persönlich momentan nicht umgehen und bin deswegen meisten sehr schlecht gelaunt." - Hier ist die andere Seite. Er wirft dir das bei deinem Sohn vor und die siehst das bei ihm im Verhalten seiner Tochter gegenüber. Und das ist ok für ihn, aber bei dir nicht? Da habt ihr nicht die gleichen Rechte. Ganz schlecht!
"Ich habe keine Ahnung wie ihm erklären soll das ich mich momentan nur als Hausfrau und vernachlässigt fühle. Mit Worten begreift er es nicht." - Nicht nur reden, handeln! Du musst da jetzt ganz klar die Standards festzurren, sonst scheitert euer "Projekt" mit viel Leid, vor allem für dich. Für dich ist die Situation am schlechtesten, die Bilanz ist nicht ausgeglichen. Es hilft tatsächlich nichts, du musst in den Konflikt gehen und handeln.
Lass dich am besten auch beraten. Was hältst du von einer Erziehungsberatung? Ich kann dir das nur ans Herz legen, damit du gestärkt wirst. Aktuell wird deine Sicht ignoriert oder weggeredet. Du musst dir vertrauen.
Wenn es schlimmer mit ihm wird, geh zu einer Frauenberatungsstelle.
Danke für deine ehrlich Antwort, sie hat mir in vielen Punkten die Augen geöffnet. Der Punkt das ich hinten anstehe, hat mich zum weinen gebracht aber als ich darüber nachgedacht habe, ja du hast zu 100% recht.
Eine gemeinsame Wohnung nach einen Jahr, dass ist schon ziemlich schnell und ihr alle müsst euch erst daran gewöhnen. Es ist für euch alle sicherlich keine einfache Zeit und es muss sich vieles erst einspielen.
Ich habe auch eine Zeit lang in einer Patchworkfamilie mit 3 Kindern gelebt und die Erfahrung gemacht, dass es Monate dauert, bis sich alles eingespielt hat. Wenn man sich nur gegenseitig besucht, sieht einfach alles anders aus, als wenn man beisammen wohnt.
Wenn man getrennt lebt, nimmt man sich auch mehr Zeit und achtet auf die gemeinsamen Zeiten. Wenn man beisammen lebt, hat man oft das Gefühl, dass man ja schon viel Zeit miteinander verbringt und der Blick verliert sich etwas.
Aber jetzt lebt ihr zusammen und ich denke, dass ihr erstmal miteinander sprechen müsst und Vereinbarungen treffen müsst. Wer ist für was zuständig? Welche Regeln sollen für alle gelten? Wie geht man mit bestimmten Situationen um?
Manchmal ist es ratsam, wenn man das in einer Erziehungsberatungsstelle macht, weil jemand externes oft einen unvoreingenommen Blick hat und hier ganz andere Ratschläge geben kann.
Ich stelle mir eine Patchworkfamilie sehr schön vor, aber es ist mit Sicherheit eine sehr große Herausforderung, nicht nur für dich, sondern auch für deinen Partner und für die Kinder.
Ich denke, ihr müsst alle erst mal zusammenfinden und euch aneinander gewöhnen, verstehen und akzeptieren. Das kann Jahre dauern, denn Kinder entwickeln sich schneller weiter als Erwachsene und die Anpassungen an neue Situationen sind nicht leicht.
Bleibe im Austausch und im Gespräch mit deinem Partner, sage ihm, wenn dich etwas bedrückt und schiebe es nicht auf die lange Bank. Schreibe die schönen Augenblicke auf oder hole sie dir immer mal wieder ins Gedächtnis zurück. Ich denke, ihr müsst alle flexibler und verständnisvoller sein, als in einer "normalen" Familie. Deshalb ist es auch okay, wenn ihr gelassener, nachsichtiger und cooler seid.
Für die Kinder ist es wichtig, dass sie immer zu ihrem Vater kommen können, auch außerhalb der abgesprochenen Zeiten, das würdest du für deine Tochter auch wollen.
Versucht, so viel wie möglich gemeinsam zu machen, damit eure Gemeinschaft gestärkt wird. Aber die gemeinsame Zeit für euch als Paar ist auch extrem wichtig. Versuche, sie einzufordern, auch wenn sie nicht immer machbar ist.
Oh mann, selbst für ein Paar ohne Kinder ist ein gemeinsamer Wohnungskauf nach nur einem Jahr schon sehr gewagt. Bei Patchwork müssen alle immer reden, sonst wird das nichts. Wenn er sich davor verschließt...keine Ahnung, dann passt das mit euch vielleicht einfach leider doch nicht. Ihr habt also vor dem Kauf gar nicht mal schon das Zusammenleben ausprobiert?