Zu realistisch?
Warum sagte mein Therapeut, dass mein denken zu realistisch sei? Was bedeutet das genau?
Was meinte er damit genau, und wie kann man zu realistisch sein? Und ist realistisch zu sein nicht gut?
3 Antworten
Zu realistisch bedeutet, dass du realistischer bist, als es dir mental gut tut.
Es gibt pessimistisch, realistisch und Optimistisch. Im Grunde kannst du dir das vorstellen wie eine Skala von super Pessimistisch bis hin zu super optimistisch. Bei einem gesunden Menschen liegt der Wert dann irgendwo im optimistischen Bereich. Klar kann man auch zu optimistisch sein, das nennt man dann naiv, aber etwas Optimismus ist gesund.
Dementsprechend liegst du sehr direkt in der Mitte der Skala auf Realistisch. Du denkst nicht pessimistisch, weil das für dich genau so wenig logisch einen Sinn ergeben würde, wie der Optimismus. Und genau da ist das Problem. Die Logik. Sie sagt dir dass die realistische Einschätzung die richtige ist, weil es faktisch korrekt ist. Deswegen ist es auch schwer dagegen zu arbeiten, denn Argumente gegen den Realismus wirst du keine Finden. Das einzige was dagegen spricht, ist dass die Realität einen genau so runter zieht wie der Pessimismus.
Deshalb bist du zu realistisch. Dass du alles mit Logik betrachtest zieht dich emotional runter. Aber du hast mit allem was du sagst Recht. Das bedeutet es zu realistisch zu sein.
Und ja, das Problem hab ich auch. Mein Therapeut hat es mir dann so ähnlich erklärt xD
Es geht nicht darum die Realität zu verweigern. Es geht viel mehr im Hoffnung in die Zukunft.
Ich kann das auch nicht, ich weiß nicht wie man davon los kommt. Aber mittlerweile wünsche ich es mir so sehr. Ja, ich mag es nachzudenken und Dinge zu ergründen. Ich habe das Gefühl mit meiner realistischen Einschätzung Recht zu haben. Aber was bringt mir das, wenn es mir dadurch nur beschissen geht.
Ich haben einen Freund, mit dem ich des öfteren über solche Dinge schreibe. Und er ist deutlich optimistischer als ich es jemals war. Ich beneide ihn dafür, denn er ist im allgemeinen Glücklich. Er verdrängt seine Probleme nicht, aber er lebt sein Leben nach dem Motto, dass er einfach das tun will was ihm Spaß macht. Er denkt nicht großartig nach. Dumm ist er nicht, aber irgendwie schafft er es trotzdem den ganzen negativen Kram auszublenden.
Und er hat Erfolg damit. Er ist Happy, hat viele Freunde, einen guten Job, ein zu Hause. Er ist nicht total verantwortungslos, aber geht das Leben eben etwas gelassener an.
Ich kann das nicht und ich beneide ihn ungemein dafür.
Ich denke eher, dass er Dir durch die Blume gesagt hat, zu pessimistisch.
Aber @ Koaaa..hat recht, der Kontext wäre wichtig.
Hat halt mit schlechten lebenserfahrungen zu tun, lebensumstände etc.
Das ist schon klar, niemand geht in Therapie, weil es ihm gut geht.
frag ihn, ohne zusammenhänge kann man dazu wenig sagen
Gehe nicht mehr in die Therapie. Weil er sagte ja, er kann mir auch nicht wirklich helfen.
Dir ist auch nicht mehr zu helfen.
Bei erfolgreicher Therapie würde ja die Möglichkeit zum Jammern wegfallen.
Die realität zu verweigern hilft nur temporär.