Zentralverwaltungswirtschaft in der ddr?

4 Antworten

Oben hast du einen Zeitstrahl

Interessant zum Begreifen ist nur untere Zeile mit Wert angaben.

  • Für das Programm 50 MRD Mark Ausgabe
  • Dann kostet die Herstellung 1 Cips 534 Mark Ausgabe
  • Der Weltmarktpreis für diesen 1 Chip sind aber nur 8-17 Mark Einnahme

Heißt um plus zumachen (bei pro Stück 10 Mark Einnahme) muss ich mindestens 53 Stück verkaufen, verkaufe aber nur 1.

Die 50 MRD Mark Programmkosten vergessen wir dabei mal ganz brav

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denn die Politik hat das Sagen gehabt.

Ein klassisches beispiel

für wir haben gearbeitet um zu arbeiten.

  1. Werksleiter (sein erstes Jahr) Sagt wir haben dieses Jahr nur 80% geschafft. Politik sagt ihr habt 100%
  2. Werksleiter (sein erstes Jahr) Sagt wir haben dieses Jahr nur 80% geschafft. Politik sagt ihr habt 100%
  3. Werksleiter (sein erstes Jahr) Sagt wir haben dieses Jahr nur 80% geschafft. Politik sagt ihr habt 100%

Bis schließlich der Werksleiter gelernt hat

Ich habe 100% geschafft

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Rechen konnten wir blöderweise

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Über dem gelben Balken sollst du die Trägheit bei der Durchsetzung des Programms in der DDR sehen, wo alles erstmal durch Planungsgremien und zentrale Beschlüsse abgesegnet werden musste.

Unten drunter siehst du, wie es zu gleicher Zeit in technisch hoch entwickelten und nur auf Profit orientierten Wirtschaftseinheiten zu gleicher Zeit vorwärts ging!

Verschwiegen wird, dass der erste MB-Chip von Markus Wolf "beschafft" wurde!

Diese Schulbuchdarstellung ist derart oberflächlich und gefiltert, daß man aus ihr über das Thema kaum etwas lernen kann.

Einige der Punkte, die hier fehlen:

(A)

Auch in der japanischen Industrie hatten staatliche Instanzen Fäden in der Hand und koordinierten das industrielle Innovationsgeschehen (erfolgreich, wie man weiß) nach handelsstrategischen Leitlinien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ministerium_f%C3%BCr_Internationalen_Handel_und_Industrie

Ein Grundlagenprojekt mit dem Ziel defektfreier Chips höchster Integrationsdichten wurde vom MITI, dem japanischen Handels- und Industrieministerium, initiiert.

https://www.computerwoche.de/a/mikroelektronik-2000-wieder-ruf-nach-subventionen,1161397

(B)

Auch die amerikanische Halbleiterindustrie sah sich damals außerstande, mit den japanischen Speicherchipherstellern preislich mitzuhalten. Die USA warfen den japanischen Herstellern 1985 vor, die Chips zu Dumpingpreisen zu verkaufen, um die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen. Es wurden Anti-Dumping-Zölle verhängt. Zwei Jahre darauf war man in den USA zufrieden, da das Dumping aufgehört habe.

https://www.zeit.de/1986/01/chips-im-ausverkauf/komplettansicht

https://www.nytimes.com/1986/04/25/business/us-reaffirms-japan-chip-dumping.html

https://www.nytimes.com/1987/11/03/business/japanese-chip-dumping-has-ended-us-finds.html

(C)

Wer wie ich in den 1980er Jahren Zeitung las, wird noch wissen, wie laut die westdeutsche Elektronikindustrie damals nach Geld vom Staat rief, um die Produktion von Megabit-Chips in Gang bringen, weil man sonst von den Japanern völlig angehängt würde. Letztlich bekam man es auch nicht ohne den verdeckt eingefädelten Einkauf japanischen Fachwissens gebacken.

Siemens versuchte derweil, mit ausländischen Partnern im Rennen zu bleiben. Hatte man zunächst nur mit dem niederländischen Philips-Konzern kooperiert, so wandte man sich 1985 Hilfe suchend an eine fernöstliche Firma. Anfang 1987 begann mit Know-how von Toshiba die Fertigung von Megabit-Chips in einer Fabrik in Regensburg. Im Sommer des darauffolgenden Jahres stellte Siemens Labormuster einer 4-Megabit-Speichereinheit vor, die Serienproduktion startete jedoch erst Ende 1989.

https://blog.hnf.de/mythos-megabit/

Sinn der Heimlichtuerei: Siemens handelte Forschungsminister Heinz Riesenhuber gleichzeitig 240 Millionen Mark Subventionen für Entwicklung und Bau der Super-Chips ab. Eine Meldung über den Geldsegen aus Japan hätte wohl die Verhandlungen mit dem Minister ungünstig beeinflussen können.

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13516879.html

Die rohstoffarme Bundesrepublik Deutschland braucht die "Ressource Mikroelektronik", um ihre Wirtschaftskraft für das nächste Jahrhundert zu sichern. Aus diesem Grund benötigt sie eine eigene leistungsfähige Mikroelektronik-Industrie, deren Produktionsvolumen im Jahr 2000 mindestens dem eigenen Marktbedarf der Bundesrepublik entspricht. Hierzu sind außergewöhnliche Vorleistungen für Forschung und Entwicklung und extrem hohe Investitionen erforderlich.
Trotz ihrer Einbindung in Großunternehmen kann die Mikroelektronik-Industrie diese Mittel nicht aus eigener Kraft aufbringen, so daß - wie auch in anderen Wirtschaftsregionen - eine staatliche Förderung unverzichtbar ist.

https://www.computerwoche.de/a/mikroelektronik-2000-wieder-ruf-nach-subventionen,1161397

Das steht alles in der Übersicht.

LinaMeyer12378 
Fragesteller
 25.01.2020, 13:43

Ja und das verstehe ich ja nicht

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