Zen sein/an nichts denken für mich relativ einfach?
Viele Mediations- oder Zen-Meister versuchen und praktizieren ihr Leben lang, um es zu schaffen an nichts zu denken(natürlich gedanklichn, nicht nichts würde ja bedeuten, dass das Herz auch nicht schlagen würde ect.).
Für mich ist das allerdings immer etwas "leichtes"gewesen. Ich bin 20, interessiere mich schon für sowas aber nie vertieft..., allerdings habe ich es leicht, nach einigen Minuten der Meditation, an nichts zu denken, Leere zu haben und zu verspüren. Wie kann sowas sein?
5 Antworten
Wie ist die Erfahrung, "nichts" zu denken? Woher weißt Du, dass Du "nichts" denkst, wenn Du nichts denkst? Worauf ruht Deine Aufmerksamkeit? Gibt es ein bestimmtes (gedankliches) Objekt, dass Du festhältst? Wo ist Dein Geist?
Es wäre für Dich sinnvoll, Deine Gabe zum Wohl aller zu nutzen. Einfach nur nicht zu denken ist gedankenlos. Was also könnte Dein Ziel sein?
Gleichmut, Ruhe, Konzentration oder Bedürfnislosigkeit mögen für Dich selber von Nutzen sein. Aber sie sind nicht das letzte Ziel der Meister. Versuche herauszufinden, worum es wirklich geht. Bemühe Dich um Einblick in die Natur der Dinge.
Anicca - Dukkha - Anatta in allen Dingen. Einsicht ist der Weg, rechtes Denken, Reden und Handeln die Methode, Befreiung aller Wesen ist das Ziel. Vergiss das nicht und widme Deine Übung diesen Dingen.
Sei froh, kannst du das. Die innere Leere ist enorm wichtig und je nach Typ mehr oder weniger möglich. Es ist, wie wenn du einen Schalter umlegst und dich in dich hinein vertiefst.
Ich bin ordinierter Soto-Zen-Buddhist und der Meinung, dass es beim Zazen, als Praxis des "absichtslosen Sitzens" (shikantaza) nicht darum geht, das Denken zu stoppen, oder gar eine Art "weißes Rauschen" im Geist zu kultivieren.
Man lässt während der Zen-Praxis die Gedanken einfach fließen, ohne an ihnen zu haften. Man bewahrt die körperlich-geistige Haltung und ist ansonsten ganz offen und präsent im Moment - weder trance-artig schläfrig, noch überspannt konzentriert
Du meinst sicherlich nur, daß du an "NICHTS" denkst. Tatsächlich kreisen aber dennoch Gedanken herum. DAS kann man nicht abstellen und ist auch gar nicht Ziel der Meditation.
Bei Zazen wird nicht versucht an nichts zu denken. Man lässt die Gedanken fließen und beobachtet sie, ohne sich mit ihnen zu identifizieren.
Du nimmst den Moment war, die Gedanken sind Teil dieses Moments. Es gibt nichts was man abziehen oder dazu tun müsste. Du sitzt und nimmst den Moment war.