Wusstet ihr davon: Kommunikation zwischen Pflanzen?

4 Antworten

Ja, das weiß ich schon seit 2015.

Pflanzen kommunizieren auf 2 unterschiedliche Wege: Zum Einen kommunizieren Pflanzen über Duftstoffe über die Luft, zum Anderen kommunizieren sie über elektrische Signale über die Wurzeln.

Wenn wir uns nun eine solche Kommunikation genauer anschauen, verhält sich das Ganze folgendermaßen: Wenn Giraffen in der Trockensavanne an einer Schirmakazie knabbern, lagern die Schirmakazien innerhalb einiger Minuten Giftstoffe in ihre Blätter ein. Mit den eingelagerten Giftstoffen wollen die Schirmakazien die Giraffen vertreiben. Da die Giraffen wissen, dass die Schirmakazien Giftstoffe in ihre Blätter einlagern, ziehen sie weiter. Erst nach rund 100 Metern knabbern sie an der nächsten Akazie. Der Grund dafür ist, dass die angeknabberte Schirmakazie ein Warngas verströmt. Bei dem verströmten Warngas handelt es sich um Ethylen. Das ausgeströmte Ethylen teilt den anderen Akazien mit, dass etwas Schreckliches passieren wird. Daher lagern auch alle vorgewarnten Artgenossen Giftstoffe ein, um vorbereitet zu sein.

Doch die Giraffen wissen, dass auch die nahegelegenen Akazien Giftstoffe eingelagert haben, und ziehen daher mindestens 100 Meter weiter. Noch effizienter ist es, gegen den Wind zu arbeiten. Da die Duftbotschaften nämlich über den Wind verbreitet werden, haben die direkt nebenan stehenden Bäume, die gegen den Wind stehen, noch gar nichts von dem Angriff mitbekommen.

Auch im sommergrünen Laub- und Mischwald sind solche Prozesse zu beobachten. Wenn eine Raupe in das Blatt einer Rot-Buche beißt, verändert sich das Gewebe um die Bissstelle herum und sendet elektrische Signale. Dies funktioniert genauso wie bei einer Verletzung des menschlichen Körpers. Allerdings breitet sich jener Impuls nicht - wie bei Menschen - schon in Millisekunden aus, sondern nur sehr langsam. - Pro Minute breitet sich der Impuls eines Baumes nur einen Zentimeter aus! Anschließend dauert es sogar nochmal eine Stunde, bis es zur Einlagerung von Abwehrstoffen kommt! Die eingelagerten Abwehrstoffe sollen jene Parasiten vertreiben.

Doch ein Baum funktioniert als Ganzes. Das heißt also, wenn beispielsweise die Wurzeln Probleme haben, breitet sich diese Information im gesamten Baum aus und führt letztendlich bei den Blättern zum Verströmen von Duftstoffen. Dabei werden jedoch nicht irgendwelche, sondern spezifische Duftstoffe ausgeströmt. Das ist sehr hilfreich. Denn da der Speichel jeder Insektenart spezifisch ist, kann dieser zugeordnet werden. Diese Zuordnung ermöglicht es dann, durch Lockstoffe die Fressfeinde jener Insekten zu "rufen". Werden die Blätter von Kiefern und Ulmen von Insekten angeknabbert, informieren diese kleine Wespen, die dann ihre Eier in die blattfressenden Raupen legen. Die in den Raupen heranwachsenden Wespen fressen die Schmetterlingsraupen dann von innen! - Ein sehr grausamer Tod.

Aber auch über die Wurzeln, mit denen die Bäume mit allen umliegenden Bäumen vernetzt sind, werden Informationen verbreitet. Die Informationsübertragung über die Wurzeln erfolgt über elektrische Signale immerhin schon mit einem Zentimeter pro Sekunde. Dies ist jedoch für einen Menschen immer noch sehr langsam. So lagern dann über angreifende Raupen informierte Stiel-Eichen bittere und giftige Gerbstoffe in ihre Borke und Blätter ein.

Doch auch unter Bäumen gibt es Individuen, die nichts mit ihren Artgenossen zu tun haben wollen. Damit diese Einzelgänger Alarmmeldungen nicht blockieren können, sind meistens noch Pilze zwischengeschaltet. Das sehr feine Myzel der Pilze ist mit Glasfaserleitungen vergleichbar. Daher spricht die heutige Wissenschaft sogar vom "Wood-Wide-Web". Dieses "Wood-Wide-Web" vernetzt alle möglichen Pflanzen und Pilze miteinander. Ein einziger Kubikzentimeter Erde kann sogar bis zu 20 Kilometer hauchdünner Pilzfäden aufweisen! Durch die Pilze kann also jede Pflanze über elektrische Signale erreicht werden.

Grüne Grüße

Douka

Diese Informationen stammen aus meinem Biologie-Studium, "PETER WOHLLEBEN DAS GEHEIME LEBEN DER BÄUME Was sie fühlen, wie sie kommunizieren - die Entdeckung einer verborgenen Welt LUDWiG 14. Auflage Copyright © 2015 by Ludwig Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH", "ROBERT HOFRICHTER DAS GEHEIMNISVOLLE LEBEN DER PILZE DIE FASZINIERENDEN WUNDER EINER VERBORGENEN WELT GÜTERS LOHER VERLAGS HAUS G 1. Auflage Copyright © 2017 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München", "KOSMOS Tiere und Pflanzen DER GROSSE KOSMOS-NATURFÜHRER Über 1900 Arten © 2015, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart." sowie "Haack Weltatlas Medienpaket inklusive: • Übungssoftware auf CD-ROM • Arbeitsheft Kartenlesen mit Atlasführerschein Nordrhein-Westfalen Klett 1. Auflage © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2015. Ernst Klett Verlag Stuttgart • Gotha".

Woher ich das weiß:Hobby

Ja, das habe ich auch mal gehört.

Daher bin ich heute schon so früh auf. Das Gequatsche zwischen meinem Kaktus und dem Gummibaum machte mich wach.🤡
Nee, im Ernst, das wusste ich sogar. Auch sogar zwischen Pflanzen und Tieren. Das Pflanzen z.B. Schlupfwespen informieren, wenn an ihnen Raupen fressen.

Ja. Ich lese viel. Sie warnen sich z.B. vor Schädlingen.