Wurdet Ihr schon im Leben fallen gelassen / allein gelassen?

11 Antworten

Die Antwort auf diese Frage verlangt ein hohes Maß an Ehrlichkeit mit sich selbst. Solche Abstürze hatte ich 3 mal im Leben: zweimal beruflich bedingt, einmal durch den Tod meines Partners mitten in einer wundervollen Beziehung. Nachdem ich das alles bewältigt hatte, hat mich so schnell nichts mehr erschüttert: jetzt fühle ich mich ziemlich resilient.

Wenn ich mich an solche Situationen erinnere, die ich glücklich hinter mich gebracht habe, kann es passieren, dass ich dann wieder Flashbacks durchlebe, wenn alles wieder hochkommt. Dann fühle ich mich wie seinerzeit, als ich das alles noch nicht verarbeitet hatte. Es kostet Anstrengung, alles wieder innerlich zu beerdigen.

Ich, eher Einzelgängerin, war meist auf mich allein gestellt; es lag mir nicht, mich anderen anzuvertrauen und auch nicht, mich selbst zu bemitleiden. Aufgewachsen bin ich mit der Einstellung, mich nicht so wichtig zu nehmen und die Zähne zusammenzubeißen. Während einer beruflichen Mobbingsituation hatte ich Unterstützung in meiner Mutter - wenn auch nur telefonisch, in 400 km Entfernung.

Durch mein starkes Rechtsempfinden hatte ich Maßstäbe in mir, die es mir erlaubten, die Situation jeweils abzuwägen und nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.

So habe ich für mich Techniken entwickelt, um da rauszukommen. Eine davon war der in Schönschrift geschriebene Spruch 'DU SCHAFFST, WAS DU SCHAFFEN WILLST', den ich in einem kleinen Rähmchen vom Flohmarkt immer sichtbar vor mir hatte.
Der Blick darauf half mir, mich auf mich zu konzentrieren und mir - dies ist meine 2. Technik - ans Universum gerichtet zu wünschen, ich möge eine neue Perspektive finden. Das hat wohl genau das bewirkt, so dass ich es schließlich doch geschafft habe, mich am eigenen Schlawittchen aus der aussichtslosen Lage zu befreien.

Es gab zweimal Mobbing in 2 Jobs. Einmal durch einen neuen Vorgesetzten, der mich als Mitarbeiterin seines Vorgängers raushaben wollte. Es begann ganz subtil mit kleinen und dann immer größeren Gemeinheiten, die innerhalb von 2 Jahren ziemlich brutal wurden und dazu führten, dass ich sehr krank wurde und operiert werden musste. - In dieser Situation war ich völlig auf mich allein gestellt, meine Kolleginnen befanden sich in ihrer 'Blase'' und merkten nichts.
So ging es 2 Jahre lang, in denen meine Gesundheit den Bach runterging, so dass ich zum Schluss für eine schwere OP ins Krankenhaus musste (mit Zusammenhang zu dem Mobbing). Am Tag meiner Rückkehr zur Arbeit schlug man mir einen Aufhebungsvertrag vor.

Das Gute daran war: ich kannte einen mathematisch arbeitenden Astrologen, einen alten Herrn, der mir diese ganze Situation als zwangsläufige Konstellation innerhalb meines Geburtshoroskop erläuterte; der Punkt, an dem ich gerade war, sei der logische Ausgang.
Er beruhigte mich erstmal und sagte, ich solle mich schon mal freuen: ab jetzt würde es so richtig bergauf gehen: mit einem tollen neuen Job zu besseren Rahmenbedingungen und Ortswechsel. In einem Jahr, sagte er, solle ich nochmal an seine Worte denken. - Gut, und genauso kam es, ich zog um, begann einen neuen Job und es war in mehrfacher Hinsicht ein gelungener Deal.

Daher weiß ich jetzt, dass sich aus etwas, das erstmal fürchterlich dramatisch aussieht und einem den Mut zum Leben nimmt, nach einiger Zeit und mit einer anderen Perspektive etwas richtig Tolles entwickeln kann.

Was wie ein Absturz aussieht, muss keiner sein: es kann etwas viel Besseres daraus werden.

Das ist allerdings beim Tod des Partners etwas anderes: als das geschah, war es in seiner Endgültigkeit überdimensional. Da empfand ich mich jahrelang als 'nur eine Resthälfte' und dachte, ich käme nie wieder dahin, mich allein als etwas Ganzes zu begreifen, nachdem wir so lange Zeit zwei perfekte Hälften gewesen waren, die zusammen ein Ganzes bildeten.
Irgendwann wurde mein Zustand dadurch, als ich mir bewusst machte, dass es bloß der physische Körper war, der gegangen ist, weil er am Ende war. Die Seele hingegen bleibt erhalten: nach dem Energieerhaltungssatz kann Energie, die einmal vorhanden war, nie verlorengehen. Nach dieser Regel fühle ich mich meinem Freund ganz nah, denn seine Seele kann überall sein, wenn ich sie rufe. Da hat mich wieder einmal ein physikalisches Gesetz getröstet.

In deiner Situation kann es auch eine Lösung geben. Magst du darüber sprechen?
Ich helfe dir gern.

Vielleicht bringt dich meine Antwort ja etwas weiter. Das wünsche ich dir! Alles Liebe!

ja sehr übel, ich habe schon am Boden gelegen, am schlimmsten war es, als die Liebe meines Lebens und bester Freund mich verlassen hat, es ist lange her, aber es war mitunter das schlimmste in meinem Leben, daher kann ich nur sagen, dass mich viele andere Sachen nicht mehr so einfach umhauen können, weil nichts so schmerzhaft war wie diese Trennung, die leider auch sehr unschön verlief und er nicht mehr mit mir redet, also konnte ich auch leider meine noch offenen Fragen an ihn nicht mehr stellen und gewisse Dinge nicht verarbeiten. Das Leben geht voran, man lernt wieder neue Menschen kennen, entwickelt sich weiter, Krisen können stark machen, auch wenn man manche Sachen nie verstehen oder verarbeiten kann. Ich versuche auch, Dinge aus Perspektive des Universums zu sehen, welches wir nicht gänzlich ergründen können und auch da bleiben unsere Fragen ungeklärt. Manche Dinge muss man daher akzeptieren und annehmen wie sie sind, denn mehr kann man manchmal nicht tun, außer sein bestes zu geben mit dem, was man hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Jede Trennung ist doch so etwas.

Ja, aufstehen weitermachen. Eigentlich hat mich das immer mehr gestärkt dann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus langen Beziehungen, derzeit Bisexuell und ehem. Swinger

Ich wurde immer sehr oft fallen gelassen.
Meistens war es in der Schul- und Ausbildungszeit.
In der Schule wurde ich all die Jahre gemobbt, wo die Lehrer nie etwas unternahmen außer "du, du, du" zu sagen und das wars.
Es gab kein Tag, wo ich als 7 Jährige nicht an Selbstmord dachte.
Als ich dann die Klasse 9 wiederholen musste, begann die Pein, wo ich nur beleidigt - und mit Sachen (Stifte, Radiergummistücke) beworfen wurde und man sich über meine Stimme lustig machte.
Die Lehrer und der Direktor unternahmen nichts, außer mich zu einer Schulpsychologin zu schicken, um mir das Gefühl zu geben selbst an Mobbing schuld zu sein und die Ursache in meiner Familie zu suchen.
Ich weiß bis heute nicht wie ich es schaffte diese Schreckliche Zeit zu überstehen.

In der Ausbildungszeit wurde ich zwar nicht mehr gemobbt, aber hatte es mit hinterlistigen Erwachsenen zu tun gehabt.
Besonders meiner Sozialpädagogin, die ich erst nett fand und ihr alles anvertraute, aber der halbe Ausbildungsbetrieb davon bescheid wusste.
Auch dort war ich verpflichtet einmal in der Woche eine Psychologin aufzusuchen, die aber ihre Schweigepflicht brach und meiner Ausbilderin und Pädagogin alles erzählte.
Leider konnte ich es nie beweisen, sodass ich die Olle nicht anzeigen konnte.
Ich wusste es nur, da ich ihr bat es für sich zu behalten und meine Pädagogin auf mich voll sauer war.

Seitdem vertraue ich keinen mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Kathalea2015  30.01.2023, 10:59

Das tut mir alles so unfassbar leid.
Ich will dir sagen, dass du ein starker Mensch bist mit einem starken Herzen, deshalb hast du es geschafft all das zu überwinden. Und vielleicht sogar, weil ein Teil von dir wusste, dass das alles nicht!!! deine Schuld war und du weitaus besseres verdient hast.

Ich hoffe wir können Freunde werden und ich will, dass du weißt dass du nicht alleine bist und es mir ebenfalls so ergeht wie dir.

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Bin schon oft von Mitmenschen betrogen belogen ausgegrenzt und verarscht worden, wurde in der Schule gemobbt und danach vom Ausbilder rausgeekelt. Aber es ist mein Leben und das lasse ich mir nicht von anderen kaputt machen. Man muss lernen etwas egoistischer zu werden und trotzdem noch sozial verträglich sein. Einfach ein dickes Fell haben😊