Würdet ihr praktizierenden Hexen das Hexendasein absprechen?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Es gibt keine Hexen. Wer sich als Hexe bezeichnet, irrt oder lügt 59%
Hexe ist, wer sich wie eine Hexe verhält und damit identifiziert 35%
Sich nur wie eine Hexe zu verhalten reicht nicht - es fehlt etwas 5%

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Hexe ist, wer sich wie eine Hexe verhält und damit identifiziert

Hexerei ist eine in mehreren Naturreligionen verbreitete Kunst.

Zu sagen Hexen gibt es ist, ist genauso wie zu sagen Christen gibt es nicht.

Man kann sagen, ich glaube nicht an Magie, so wie man sagen kann ich glaube nicht an Gott, aber ob es Hexen gibt oder nicht, ist keine Meinungssache, da es nun Mal keine Fabelwesen sondern echte Menschen sind.

Schätzungen zu Folge gibt es mehrere 10.000 alleine in Deutschland.

LG

ruhrgur  22.07.2020, 13:12

Ergänzung:

Es gibt viele Vorstellungen darüber, was eine Hexe ist. Viele Menschen glauben, dass Hexen sich ihr Leben anhand von Zaubersprüchen einfacher machen, genauso wie man es im Fernsehn oft sieht. Aus diesem Grund wollen viele ebenso Hexe werden. Manchmal denken wir bei Hexen auch an alte Frauen, die aus Händen lesen und die Zukunft vorhersagen. Darum hier ein paar Beispiele dazu, was das Wort Hexe eigentlich bedeutet und was eine Hexe ausmacht.

Moderne Hexen versuchen bewusst in Einklang mit der Natur zu leben und bauen ihr Wachstum auf die Arbeit mit der Natur und die in ihr wohnenden Kräfte auf (dazu gehört auch Magie). Der Schwerpunkt des Hexenlebens ist also weniger die Magie an sich, sondern das was dahinter steht - die Arbeit mit der Natur, an sich selbst und den Menschen, die auf der Erde leben - manchmal auch mit einer religiösen Überzeugung (zum Beispiel aus dem Heidentum).

Ein erster Schritt, wenn man Hexe werden möchte ist deshalb sich selbst und die Natur wieder kennen zu lernen. Das haben wir Menschen heutzutage oftmals verlernt, da wir in Städten wohnen oder kaum Kontakt mit der Natur haben. Hexe zu werden oder zu sein ist ein fortwährender Prozess. Und da es niemanden gibt, der definiert wie eine Hexe zu sein hat, ist dies auch ein sehr persönlicher Prozess. Jede Hexe geht den eigenen Weg und definiert sich selbst, welches ihre Ziele sind und inwiefern er/sie sich weiterbildet. Es gibt immer wieder neues zu entdecken - in jedermanns Leben. Ein Leben im Einklang mit der Natur bedeutet einen Prozess des Aufmerksam-werdens - zuhören und erkennens - es bedeutet Übung und Erfahrung zu sammeln und Verständnis zu bekommen für die Energien und Phasen der Natur.

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zalto 
Fragesteller
 23.07.2020, 10:04
@ruhrgur

Eine Frage zu "Natur wieder kennen lernen": Eigentlich soll ja der naturwissenschaftliche Unterricht in der Schule dafür sorgen, dass die Schüler die Natur kennenlernen. Ist das dasselbe und Hexen bauen darauf ihre Praxis auf oder ist das etwas anderes?
Um mal einen Vergleich mit Kochen (Nahrungszubereitung) zu ziehen: Das ist angewandte Naturwissenschaft plus viel Erfahrungswissen. D.h. kein Koch würde die Naturwissenschaften in Zweifel ziehen, aber auch kein Koch würde sich alleine auf naturwissenschaftliche Erklärungen verlassen. Gut, vielleicht in der molekularen Küche. Aber ist in diesem Sinne das Hexen wie das Kochen?

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ruhrgur  23.07.2020, 10:12
@zalto

Auch keine Hexe würde die Naturwissenschaft in Frage stellen, sowas machen nur Esoterik Spinner, wenn ich das Mal so ausdrücken darf. Der Glaube an Magie und Hexerei basiert auf Naturwissenschaften.

Es gibt sehr viele versuchte Definitionen von Magie, die oft damit zu tun haben dass jemand Einfluss auf etwas ausübt, dass mit dem Willen oder Geist etwas verändert oder neu geschaffen wird. Manchmal spricht man auch von einer Lenkung von Energien durch Willenskraft. All diese Definitionen sind sich einig darin, dass Magie eine aktiv ausgeübte Tat ist, die man durch den eigenen Willen lenken kann und auf ein bestimmtes Ziel richten. Mit Magie kann man einen Zustand beeinflussen. Egal ob es nun darum geht eine unliebsame Situation zu beenden, Neues anzuziehen, oder Bestehendes zu ändern.

Magie existiert in jeder Kultur (unter vielen Namen) und ist meistens sehr eng mit Religion verbunden – weil man sich dadurch selbst näher kommt und auch der Umwelt, der Natur und so auch Gott/ Göttin/ Spaghettimonster/ etc. – wenn man an ihn/sie/es glaubt. Es gibt nur eine Magie, jedoch tausende Arten diese auszuüben. Und deshalb gibt es sowohl RitualmagierInnen, die ihre Magie lieber in Tempeln vollziehen, und NaturmagierInnen, die lieber draußen arbeiten, oder solche, die das kreative Chaos bevorzugen. Keine dieser Arten ist besser als die andere – es geht dabei rein um persönliche Vorlieben.

<h1>Was kann man mit Magie machen?</h1>

Wenn man anfängt sich mit Magie zu beschäftigen, möchte natürlich wissen wozu Magie eigentlich gut ist. Was macht man damit? Aufgrund von Filmen und Fantasy Büchern gibt es jedoch sehr viele Missverständnisse.

  • Magie folgt den Naturgesetzen. Magie ist Teil der Natur und somit auch nicht über-natürlich. Auch mit Magie kann man sich nicht über die Physik hinwegsetzen und somit weder schweben, Blitze aus den Fingern schießen oder Dinge aus der Luft materialisieren lassen.
  • Magie nutzt die Kräfte der Natur und deshalb ist es ihr nicht möglich den Tod abzuwehren oder das eigene Aussehen komplett zu verändern, denn diese Dinge gehören zur Natur.
  • Magie geht Hand in Hand mit psychologischen Prozessen – mit ihrer Hilfe kann man sich selbst verändern und Situationen zum eigenen Vorteil beeinflussen. Man kann mit ihrer Hilfe an den persönlichen Stärken und Schwächen arbeiten. Da Magie etwas ist, das sehr viel im Inneren des Geistes passiert, sprühen beim Ausüben von Magie auch keine blauen Funken oder Blitze.
  • Einen magischen Krieg gibt es nicht, und wenn, dann würde man ihn im Geiste ausführen, so wie eine Partie Schach zum Beispiel.
  • Magie verlangt aktive Mitarbeit. Auch wer sich einen besseren Job, bessere Noten oder Diäterfolge zaubert, muss Bewerbungen schreiben, lernen und Diät halten. Von nichts kommt nichts. Magie kann aber sehr gut dabei unterstützen.
Magie kommt aus dem Inneren

Für den Einsatz von Magie ist es notwendig, dass man das eigene Bewusstsein verändert. Deshalb stimmt man sich auf ein Ritual ein und bereitet einen Ritualplatz vor, oder reinigt sich selbst von den störenden – weltlichen – Gedanken. Man zieht einen Schutzkreis, um in ein erweitertes Bewusstsein einzutreten, durch das Magie machbar ist. All diese Techniken helfen dabei Magie einzusetzen.

Das richtige Gefühl um Magie auszuüben, kann einem aber kein Lehrer beibringen. Ein Lehrer kann dir nur die richtigen Techniken zeigen – das Gefühl für die Magie bekommst du nur durch Erfahrung und Verständnis. Diese Erfahrungen sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Die Magie, die du wirkst, kommt aus dir – deshalb musst du selbst herausfinden, welche Techniken für dich funktionieren und was dir Erfolg bringt. Die Erfahrungen von anderen Menschen lassen sich nicht 1:1 auf dich übersetzen. Magie kannst du also nur dann richtig lernen und begreifen, wenn du in dich selbst hineinschaust und deine persönlichen Fähigkeiten kennen lernst.

Aus diesem Grund kann jeder Mensch die Magie erlernen – vorausgesetzt er ist dazu bereit, an sich selbst zu arbeiten. Viele magische Übungen und Techniken sind in Wirklichkeit reine Psychologie – die dir dabei helfen sollen dich und deine Fähigkeiten besser kennen zu lernen.

Genau deshalb gibt es auch keinen Weg im Schnellverfahren Magie zu erlernen oder Macht zu bekommen. Es braucht Zeit sich selbst kennen zu lernen.

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Hexe ist, wer sich wie eine Hexe verhält und damit identifiziert

!Wie immer... Realität und Fantasie/Religion/Spiritualität voneinander trennen!

Realität:

- Es gibt keine Magie, es gibt nur die Naturwissenschaften und die Mathematik die dieses Universum beschreibt.

- Wenn man medizinische Versorgung braucht, soll man Ärzte und Krankenhäuser aufsuchen.

-Hexen waren damals Frauen die in der Naturheilkunde kundig waren.

... das wissen wir alle hoffentlich und wir leben alle in dieser Realität...

Was Religion/Spiritualität betrifft:

naja... eine "Hexe" sein is jetz nicht zwangsläufig definiert... Wenn man allein ist, also unabhängig und man liest sich in schwarze/weiße Magie und/oder Vodoo ein... gut, soll man sich Hexe nennen

Wenn man den Lehren der Wicca folgt... gut, soll man sich Hexe nennen

Wenn man Rituale praktiziert... gut, soll man sich Hexe nennen

Wenn man sich einem Coven anschließt... gut, soll man sich Hexe nennen

Wenn man im Wald meditiert und sich von den Geistern der Natur inspiriert fühlt... gut, soll man sich Hexe nennen

Das is jah das schöne am Paganismus... keiner zwingt dich zu irgendwelchen Regeln oder Dogmen... man entscheidet alles selbst... auf der anderen Seite, gibts leider auch Esoteriker die es maßlos übertreiben...

Ich finde, eine der besten Weisen sich religiös "Hexe" zu nenne ist die... wenn man nichts mit Esoterikern zu tun haben will, sich mit Pflanzen befassen will, die Natur respektiert (auch das man im Wald nichts verändern soll), sich alles selbst macht, ausdenkt und herstellt (Rituale, Amulette, Talismane, etc...)... ein Tagebuch oder "Buch der Schatten", wie es bei den Wicca heißt, führt... seinen eigenen Weg geht... geschichtlich versteht wer früher als Hexe oder auch als Magus angeprangert worden ist, geschichtlich versteht wie die heidnischen Religionen sind...

aber... ganz wichtig... nie die Realität verlieren und in der eigenen Fantasie abdriften... sonst is man nur ein Esoteriker oder religiöser Fanatiker

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Interessiere mich für Paganismus, Okkultismus, Satanismus
Irma21  17.07.2022, 17:55

Jup Ganz genau .Bin selber eine Gardnerian Wicca

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Es gibt keine Hexen. Wer sich als Hexe bezeichnet, irrt oder lügt

Grüß Dich zalto!

Hexe ist eine historisch belegte Bezeichnung.

WIKIPEDIA

"Als Hexe wird in Märchen und im spätmittelalterlichen Volksglauben eine mit Zauberkräften ausgestattete Frau bezeichnet, die Schadenzauber ausüben kann[1] und eine Verbindung in Form eines Paktes oder einer Buhlschaft mit Dämonen oder dem Teufel hat, wobei auch weitere Kriterien hinzugefügt wurden.

Der Begriff wird auch als abwertende Bezeichnung bzw. Schimpfwort für eine bösartige, zänkische, unangenehme oder hässliche weibliche Person genutzt."

"Zur Zeit der Hexenverfolgung wurde der Begriff Hexe bzw. Hexer vereinzelt als Fremdbezeichnung auf Frauen und Männer angewandt, die unter dem Vorwurf der Zauberei („Hexerei“) verfolgt wurden. Später setzte er sich, insbesondere in der wissenschaftlichen Untersuchung des Phänomens „Hexenverfolgung“, allgemein durch."

Hier ist also eine deutliche männliche Feindschaft gegenüber allem menschlich-weiblichen zu konstatieren. Diese Feindschaft resultierte aus unerklärlichen Phänomenen die aus Neid, Missgunst oder Rache anderen Frauen in die Schuhe geschoben wurden. Auch wurden Frauen als Hexe bezeichnet, die ein besonderes Wissen in der Heilkunde hatten aber keine Garantie für Heilung übernehmen konnten und bei deren Ausbleibung diese Frauen grausam verantwortlich gemacht wurden. Jedoch auch Frauen, die sich eine ganzheitliche und an Zusammenhängen orientierte Weltsicht aus Erfahrung aneigneten aber gegen die kirchliche Norm verstießen, wurden als Hexe verfolgt, gequält, gefoltert und getötet.

Gerade wegen letzterer weiblichen Lebenseinstellung bezeichnen sich heute Frauen als Hexe, was wohl als Ausdruck des Feminismus und somit auch eine Rebellion gegenüber männlicher Dominanz zu betrachten ist, die aber durchaus auch bei Männern eine weiblichere Sichtweise erzeugen soll. Denn auch in Männern gibt es ja schließlich die weibliche Seite, der traditionell Fürsorge, Liebe, Familiensinn, Achtung, Respekt und Empathie zugeordnet wird.

Von letzterem Standpunkt aus gesehen ist die Bezeichnung Hexe sicher als postiv anzusehen, aber aus männlicher Sicht historisch betrachtet eher negativ und destruktiv. Wenn ein Frau sich den Begriff Hexe auf die Fahnen schreibt und sich so verhält, wie mittelalterliche Männer seinerzeit sie betrachteten, verliert sich selbst, weil sie finstere männliche Sichtweisen internalisieren. Das ist zerstörend!

Internalisierung

https://de.wikipedia.org/wiki/Internalisierung_(Sozialwissenschaften)

Die andere Seite ist eben konstruktiv und, wie bereits geschildert, als konstruktiver und positiver Feminismus interpretiert werden muss. Im letzteren Falle jedoch gibt es häufig auch eine unheilvolle Nähe zur Esoterik, die eine Entfremdung von der Wirklichkeit erzeugt, trotz einiger Punkte die man unterschreiben könnte, die aber im Kontext gesehen in weltanschauliche Irre führen.

Ein Beispiel

Sanatans Hexenseiten

https://hexe.org/

Zweites Beispiel

https://www.hexe-claire.de/

Drittes Beispiel

http://www.hexe-theresia.net/

Zum Schluss sei noch gesagt, das jeder glauben kann was er will. Dazu hat jeder das Recht. Ich persönlich halte vieles jedoch nicht für wirklich weiterführend. Allerdings ist eine gewisse Faszination nicht von der Hand zu weisen, was aber in Richtung realistischer Wirklichkeitsbewältigung keine diesbezüglich orientierende Aussagekraft hat.

Hier kannst Du weiterlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hexe

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Es gibt keine Hexen. Wer sich als Hexe bezeichnet, irrt oder lügt

Es gibt keine Hexen so wie wir sie aus Filmen kennen!

Ich bin trotzdem der Meinung das es Menschen gibt die wirklich schwarze Magie betreiben können, eben mit Blut und solchen Sachen sich eine „kraft“ holen...

Solange sie nur an sich selbst herumhexen können sie gern machen was sie mögen.

Wenn sie aber zB Kinder haben und an denen mit Steinen und Kräutern arbeiten anstatt sie zum Arzt zu bringen, dann hört mein Verständnis schlagartig auf.

Eine Freundin von mir ist überzeugt Naturhexe zu sein. Ich habe sie ohne dies kennengelernt und lasse ihr ihre Überzeugung solange sie nicht versucht diese mir aufzuzwingen - tut sie nicht.

Was ich aber bezeichnend finde, sie behandelt sich selbst mit Sprüchen, selbst gemachten Salben, heiligen Steinen und was auch immer und wird dann vom Notarzt mit einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus gebracht (Jahre vor Corona).