Würdet ihr ehrenamtlich bei einer Hilfsorganisation arbeiten?
Ich möchte gerne mich für hilfebdürftige Menschen einsetzen.Jedoch will ich keine Werbung für den Verein machen sondern "anpacken".Nach Afrika reisen und dort bei den Hilfeveranstaltungen aktiv sein.Wäre das ehrenamtlich möglich?Ich lese nämlich,dass es bei solchen Hilfsorganisationen die Werbung als ehrenamtlich angeboten wird und das möchte ich nicht.
6 Antworten
Ich verstehe leider den Sinn deines letzten Satzes nicht:
Ich lese nämlich,dass es bei solchen Hilfsorganisationen die Werbung als ehrenamtlich angeboten wird und das möchte ich nicht.
Was meinst du damit?
Ich möchte keine Werbung für den Verein machen sondern mich aktiv an der Hilfeveranstaltung beteiligen.
Die Frage, die Du Dir vor so einem Einsatz stellen solltest, lautet: Was kannst Du bieten?
Es gibt Ingenieure ohne Grenzen, Ärzte ohne Grenzen, Hebammen ohne Grenzen etc. Das sind alles gut ausgebildete Leute, die in schlechter entwickelte Länder gehen und dort tatsächlich helfen können.
Wenn jemand allerdings ohne spezifische Ausbildung ins Ausland reist um dort "irgendwas ehrenamtliches" zu machen, also unter Anleitung Bretterhütten flicken oder auf Kinder aufzupassen, dann ist das vielleicht gut fürs Ego und eine tolle Art, seinen Urlaub zu verbringen, aber mehr auch nicht. Denn Leute, die unter Anleitung Bretterhütten flicken oder auf Kinder aufpassen können, gibt es auch in Afrika genug.
Da wäre es sinnvoller und ehrlicher, das Geld für die Reise, Unterkunft und Verpflegung zu spenden, damit ein Einheimischer dafür angestellt werden kann. Das hilft vor Ort nochmal mehr, da man einer Person mehr einen Job verschafft...
"Denn Leute, die unter Anleitung Bretterhütten flicken oder auf Kinder aufpassen können, gibt es auch in Afrika genug"
Dem kann man nur zustimmen.
Den Leuten dort wäre sogar von Touristen mehr geholfen (vorausgesetzt, man geht nicht in ein Resort). Denn selbst das würde vor Ort der Wirtschaft helfen, und Jobs schaffen.
Noch ein kleiner Nachtrag:
Das THW kommt manchmal auch bei Katastrophenfällen im Ausland zum Einsatz. Ich weiß es zwar nicht sicher, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass da auch Leute dabei sind, die keine komplette Berufsausbildung in den entsprechenden Feldern haben, sondern die entsprechenden Ausbildungen ehrenamtlich gemacht haben.
Die Einsätze sind dann halt nicht planbar - das THW ist meistens schon wieder weg, bevor sich andere Hilfsorganisationen erst auf den Weg gemacht haben...
Ja, solche Auslandseinsätze laufen häufig auf ehrenamtlicher, also unbezahlter, Basis. Die Menschen, die das tun, haben hier daheim in der Regel eine Arbeit und nutzen dann ihren Jahresurlaub für solche Einsätze. Der Klassiker sind zum Beispiel die "Ärzte ohne Grenzen", wo Ärzte ihren kompletten Jahresurlaub damit verbringen, Menschen in Krisenregionen medizinische Versorgung zukommen zu lassen.
Bezahlte Stellen dieser Art sind eine absolute Seltenheit. Eine Option in dieser Richtung wäre noch ein freiwilliges ökologisches oder soziales Jahr. Da gibt es auch Einsätze im Ausland. In dieser Zeit wärst du sozialversichert und bekämst neben Unterkunft und Essen auch noch ein kleines Taschengeld. Dafür musst du aber unter 26 Jahren alt sein.
Ehrenamtliche Tätigkeiten, bei denen du Menschen helfen kannst, gibt es aber auch in Deutschland massenhaft! Schau doch einfach mal, welche sozialen Einrichtungen und Vereine es bei dir vor Ort so gibt. Die allermeisten freuen sich immer über Menschen, die ehrenamtlich mitanpacken möchten! Und auch da tust du ein sehr gutes Werk, dann ja, auch in Deutschland gibt es arme Menschen jeden Alters, die in schwierigen Situationen stecken und Hilfe benötigen.
Danke für deine motivierende Antwort.Möge Gott dich dafür belohnen.
Es gibt durchaus "Hilfsorganisationen", bei denen das gesammelte Geld zu 80% (oder gar mehr) für Werbung und Vorstandsgehälter ausgegeben wird.
Diese sind natürlich reine Bauernfänger und die Macher finanzieren sich damit primär selbst ihre Posten.
Es gibt aber auch positive Organisationen (z.B. Ärzte ohne Grenzen) die man uneingeschränkt unterstützen kann.
Informier Dich, und googel nach deren Bilanz. Echte Hilfsorganisationen veröffentlichen ihre Finanzen und den "Unkostenanteil".
Im Zweifel: es braucht nicht immer eine große Organisation. Sicher gibt es in Deiner Nähe ein Altenheim, ein Hospitz oder eine Tafel, die Essen für Arme besorgt.
Oder ein Flohmarkt, oder Kinder, die sich keinen Schulausflug leisten können.
Es muss nicht immer eine Megaorganisation sein - man kann auch im Kleinen viel Gutes ausrichten.
So viel ich weiß gibt es da sogar eine Orga die das anbietet in Österreich fürs Ausland.
Ich weiß jetzt aber leider nicht mehr wie die hieß...