Würdet ihr als Bürokauffrau oder Sektetärin arbeiten wollen?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
Und was ist mit dem anderen Geschlecht??
Früher waren alle Bezeichnungen männlich, ich schrieb alles in weiblich.
Wir sind quit.
☹️
😂
9 Antworten
Ich habe eine Lehre zum Bürokaufmann absolviert, war aber nur während meiner Lehrzeit in diesem Beruf tätig. Nein, ich würde nie wieder freiwillig in einem Büro arbeiten wollen, da habe ich zu viele schlechte Erfahrungen gesammelt und bin seither ziemlich "Büro geschädigt".
Es ist für mich unzumutbar, den ganzen Tag vor einem flimmerndem Bildschirm sitzen zu müssen - insbesondere dann, wenn ich gar keinen Kontakt mit Kunden habe. Ebenso sind, meiner persönlichen Erfahrung nach, die "modernen" Büros so eingerichtet, das wirklich jeder auf den Schreibtisch schauen kann. Ich kann nicht und konnte auch nie ungestört arbeiten, wenn ich weiß das mit jemand über die Schultern schaut - da würde ich lieber in einem kleinen, würfelförmigen Büro sitzen wollen.
Hoffe du kannst etwas mit meiner Antwort anfangen!
Gruß! :-)
Es gibt nichts schlimmeres als von den Eltern zu einem Beruf/Schultyp gedrängt zu werden – das unterschreibe ich.
Ich bin aufgrund der Lehre psychisch und später auch körperlich kaputtgegangen und habe nach all den Jahren immernoch damit zu kämpfen. :-(
Man hat mir dadurch auch die letzten sehr wichtigen Jahre der Entwicklung geraubt.
Ich habe im Maturajahr dann die Schule abgebrochen (einen blöderen Zeitpunkt für den Abbruch gibt es nicht), da ich nicht wollte, dass meine Mutter endgültig gewinnt, indem ich den Abschluss mache, den sie wollte.
Ich sage dir, so blöd es klingt, es war die einzig richtige Entscheidung, die ich zu diesem Zeitpunkt treffen konnte. Ich konnte meine letzte Würde, mein letztes Stück meiner Identität noch retten. Wenn ich das nicht getan hätte, glaube ich nicht, dass ich überhaupt noch eine Chance hätte, davon zu heilen, was mir bis jetzt alles passiert ist. Auch wenn es nach außen natürlich furchtbar scheiße aussieht.
Bei mir kommt noch dazu, dass ich in dieser Scheisschule, die mir ohnehin nicht gefiel, auch noch ausgegrenzt und gemobbt wurde. Wobei ich von meiner Mutter, als auch von den Lehrern ziemlich stehen gelassen wurde. Was das mit der Entwicklung macht, kannst du dir glaube ich zu gut denken.....
Psychisch und körperlich kaputt gegangen
Ich war vorher schon nicht wirklich ok, da mich damals schon meine Mutter fertig gemacht hat. Dann kam ich total labil hier rein. Psychisch waren die Folgejahre dann ebenfalls alles andere als gut für mich. Ich kann echt fühlen, was du schreibst.
Körperlich scheint es auch nicht spurlos an mir vorbei gegangen zu sein, Stichwort Darm und Blase. Die Blase scheint nervös zu sein, der Darm entzündet. Alles nur wegen diesem sinnlosen Blödsinn.
Und die Erwachsenen (älteren Erwachsenen meine ich, ich bin ja jetzt auch 20) verstehen oft gar nicht, dass sich eine falsche Ausbildung so auswirken kann. Das finde ich mitunter am fatalsten. Denn dann bekommt man nicht die Hilfe, die man bräuchte. Und Probleme mit der Peer Group werden auch oft abgetan und nicht ernst genommen. Dabei wäre genau die in dieser Zeit so unglaublich wichtig. Das merkt man besonders dann, wenn man keine hat.
Sorry, dass es so lang wird, ich will dich nicht vollnerven.
Man hat mir.....
Poah, wie sehr ich diesen Satz fühle. Genauer hätte ich es nicht ausdrücken können.
Und genau diese Jahre hätte ich so sehr gebraucht. Als Preis habe ich jetzt die halbe das Gefühl, überhaupt nicht zu wissen, wer ich bin, da das Rebellieren in meiner Teenagerzeit irgendwie ausgeblieben ist. Aufgrund von Ohnmacht und Angst.
Jetzt bin ich grad dabei, mich wieder zu suchen und habe teilweise alle halbem Jahre eine neue Haarfarbe, kann mich aber irgendwie mit nichts identifizieren. Man sieht inzwischen auch äußerlich, dass ich was suche. (Mich selbst)
Ich weiß, es ist viel geworden. Ich hoffe, ich habe dich nicht gelangweilt. Aber so einen Leidensgenossen finde ich ehrlich gesagt auch selten, meistens können die Leute sowas gar nicht nachvollziehen.
Ich sage dir, so blöd es klingt, es war die einzig richtige Entscheidung, die ich zu diesem Zeitpunkt treffen konnte.
Es klingt auf keinen Fall "blöd", sondern eher verständlich! Ich lese ständig auf gutefrage.net Beiträge von ganz jungen Schülern, die unbedingt eine bestimmte Ausbildung machen wollen, aber die Eltern es nicht erlauben. So etwas ist in meinen Augen nicht zielführend, auch wenn die Eltern "nur das beste für's Kind wollen".
Während einer Zugfahrt erzählte mir vor ein paar Jahren eine Mutter, ihr Kind dürfe nicht selbst entscheiden, was es nach der Hauptschule macht - da nur sie wisse "was das beste sei". Ich habe daraufhin die provokative Frage gestellt: "Ob sie wirklich das beste für's Kind möchte oder eher doch für sich selbst?" - naja, sie hat danach nicht mehr mit mir sprechen wollen, aber diese Aussage konnte ich mir nicht verkneifen. :')
Dazu kommt es mir vor, als hätte die Matura heutzutage nicht mehr das Ansehen, wie noch vor knapp 20 Jahren. Die heutigen Arbeitgeber legen, in meinen Augen, eher Fokus auf Praxiserfahrung. Trotzdem kann man die Matura immer nachholen, wenn man dies möchte! :-)
Bei mir kommt noch dazu, dass ich in dieser Scheisschule, die mir ohnehin nicht gefiel, auch noch ausgegrenzt und gemobbt wurde.
Ging mir genau gleich! Man weiß das man es zwar nicht möchte, eigentlich auch nicht muss und es einem sowieso dort nicht gefällt - und trotzdem "muss" man jeden Tag an diesen Ort...
Persönlich habe ich das Mobbing in meiner Gymnasiumzeit komplett verdrängt. Die Tatsache das ich dann aber im Lehrbetrieb und in der Berufsschule große Probleme mit Mobbing hatte, haben mich im Endeffekt komplett zerschmettert.
Mir ging es ebenfalls auch "davor" schon etwas schlechter - nur dachte ich bis zum 16. Lebensjahr "so etwas sei normal". Zumindest habe ich mir dies selbst eingeredet, auch wenn ich wusste das es in der Heimat komplett anders (= normal, angemessener) zu geht, als in der Gegend in der ich immer noch lebe. Ich lebe in einer Region voller toxischer und fieser Menschen, die mir förmlich die Seele aus dem Leibe saugten.
Und die Erwachsenen (...) verstehen oft gar nicht, dass sich eine falsche Ausbildung so auswirken kann.
Das kann ich nur unterschreiben! Mich persönlich wird meine abgeschlossene Lehre mein gesamtes Leben lang verfolgen. Es interessierte leider niemanden was ich möchte, solange ich nicht die richtige Ausbildung mitbringe. Ich habe bis letztes Jahr bei einem der besten Arbeitgeber Österreichs arbeiten dürfen - das Unternehmen hat mich schon immer interessiert und ein Kindheitstraum ging mit der Einstellung in Erfüllung.
Tja, zeitgleich mit der Pandemie bin ich (aufgrund der bereits vorhandenen seelischen Leiden) krank geworden und landete im Krankenhaus. Meine Arbeit habe ich verloren, da mich die Betriebsmediziner nicht mehr für den Dienst zulassen konnten und ich hatte knapp ein halbes Jahr (aufgrund der Pandemie) Schwierigkeiten, einen neuen Job zu finden der mir gefällt.
Ja, ich weiß, man soll nicht immer die Schuld in anderen suchen - aber ich habe vieles der schlechten Dinge meinen Eltern zu verdanken. Mein Vater hat mich in der Berufsschulzeit, als ich 17 Jahre alt war, sogar mehrfach in der Öffentlichkeit geohrfeigt, wenn ich etwas negatives über meinen Lehrbetrieb äußerte oder eine mangelhafte Schulnote beichten musste. Dabei war ich auch noch Klassenbester..., welch' Ironie?
Ich traue mich ganz frech die Behauptung aufzustellen, ich hätte nie meinen Traumberuf verloren, wenn's mir in der Lehre nicht so schlecht ergangen wäre.
Ich weiß, es ist viel geworden. Ich hoffe, ich habe dich nicht gelangweilt.
Natürlich nicht! Ich schreibe und tausche mich sehr gerne mit Menschen aus! :-) Dazu ist mein Text doch auch sehr ausführlich geworden? :-) Es ist, meiner Erfahrung nach, auch nicht mehr so einfach ein Gespräch mit einem jungen Menschen zu finden, da die meisten heutzutage nur noch Zeit mit Social Media verbringen.
Gruß! :-)
Den Beruf Bürokauffrau gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr.
Früher war es einer der einfachsten kaufmännischen Berufe. Inzwischen wurden mehrere Bereiche zusammengelegt und die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement (so heißt er nun) ist viel umfangreicher und eher im oberen Kreis der kaufmännischen Berufe angesiedelt.
Warum sollte man nicht in einem der von der genannten Bereiche tätig sein? Wenn du gut bist, Weiterbildungen machst etc. kannst du ziemlich viel Geld verdienen und Verantwortung übernehmen.
So wie in den Filmen, drei Telefonate am Tag führen, Kaffee kochen und Fingernägel lackieren ist es mit Sicherheit nicht.
Ich weiß nicht aus welchem Land du stammst, aber auf Österreich trifft das von dir Beschriebene nicht zu.
Den Beruf gibt es da genau so sehr wohl noch.
Hier in Deutschland ist es wie von mir beschrieben. Bürokauffrau ist hier die alte Bezeichnung und wird nur im Volksmund verwendet. Die Berufsbezeichnung ist Kauffrau/mann für Büromanagement.
Aha. In Österreich wurde das nicht umgestellt. Aber vielleicht kommts ja noch.
Österreich macht den Deutschen ja ziemlich oft was nach. :D
Aha, dann hinkt ja Ö diesmal ganz schön hinten nach. 😂
Warum soll Österreich das ändern, wenn es passt? Die Bezeichnung ist lediglich eine andere, das Aufgebengebiet wohl das gleiche. Das ist das gleiche wenn ich sage, ich würde im Facility Management arbeiten, bin aber weiterhin nur eine normale Putzfrau ;)
Weil Österreich den Deutschen oft was nachmacht.
Das ist alles. Es geht hier nicht um Sinn.
Den hat die österreichische Regierung sowieso ganz selten ins Haus gelassen.
Bürokauffrau ist ein Ausbildungsberuf. Damit kann man alle möglichen Tätigkeiten ausüben. Viele davon überschneiden sich mit dem was man mit meiner Ausbildung (Industriekaufmann) machen kann.
Sekretär wäre absolut gar nichts für mich.
Ich arbeite in diesem Berufsfeld und bin zufrieden. Kauffrau ist zumindest in der Schweiz sehr flexibel und mit vielen Weiterbildungen anpassbar.
Nein würde ich nicht wollen, bzw. war für mich niemals auch nur der Gedanke.
Es gibt für Frauen weitaus bessere Berufe als Bürokauffrau oder Sekretärin
Oder Wissenschaftlerin in einem interessanten Bereich.
Definitiv! Da wären für mich Physik und Molekularbiologie heiße Kandidaten!
Das vorher war eher humorvoll gemeint, aufgrund meines Profils. 😂 Obwohl es natürlich auch zutrifft.
Ohje, ich bin k.o. Hätte ich nichts gesagt. 😂😂😂
Danke, ja kann ich.
Ich wurde von meiner Mutter in eine Wirtschaftsschule gedrängt und hatte auch total schlechte Erfahrungen im Rahmen des Praktikums gemacht.
Was die Leute betrifft, sowohl als auch die Arbeit selbst. Die Aufgaben waren einfach super hohl und manche Leute kamen mir einfach total von oben herab. "Wenn du ins Büro willst, dann sollst du mal das 10-Fingersystem lernen." (Voll arrogant ausgesprochen natürlich.)
Dabei wollte ich da doch gar nicht hin. Man hörte mir nur einfach nie zu.
Sorry, dass ich das so sagen muss. Aber das wären so ca die hohlsten Jobs für mich und ich hätte zu wenig Kontakt mit Menschen.
Das mit dem PC kann ich auch voll unterschreiben. Das ertragen meine Augen nicht.
Auch würde ich ständig alleine auf diesem Tisch arbeiten. Nein. Viel zu langweilig und kontaktlos. Und zu wenig sinnstiftend.
NIE werde ich da hingehen.