Würden Männer mit einer arbeitslosen Frau eine Beziehung führen?

15 Antworten

Manchen ist Selbstständigkeit und Gesundheit wichtig, grade wenn man eine Beziehung frisch eingeht, bzw sich grade erst kennenlernt.

Wenn man bereits eine Weile in einer Beziehung ist, würden wenige deshalb sofort Schluss machen - und dann war es eh keine Liebe.

Es kommt allerdings auch darauf an welche Krankheit man hat, ob diese heilbar ist, wie man damit umgeht und wie lange man etwa Arbeitslos sein wird.

  • Wenn man die nächsten Jahre nur auf der Couch rumhängt und jammert, ziehen die meisten irgendwann die Reisleine.
  • Wenn man dagegen aktiv etwas dafür tut wieder gesund zu werden und bald wieder Arbeitsfähig zu werden, dann ist es kein so großes Problem.
Anmerkung  02.12.2022, 10:17

Es gibt auch schwerwiegende und unheilbare Erkrankungen wie Krebs

3
Katze446  02.12.2022, 10:36

Ja, es kommt auf den Umgang des Erkrankten mit seiner Situation an. Kenne ich von mir selbst: Ich musste mich auch damit abfinden, chronisch krank und schwerbehindert zu sein. Erst als ich das akzeptiert hab und das Beste draus gemacht hab war ich auch wieder beziehungsfähig.

Dauerhaft in Selbstmitleid versinken und den Partner über Jahre psychisch mit runter ziehen geht nicht gut.

Aber es kann sein, dass man nie wieder arbeiten oder nicht mehr viel arbeiten kann, das wäre für mich jetzt kein Grund, mir geht es ja nicht anders.

1
Loka95  02.12.2022, 11:35
@Katze446

Ich war ein paar Jahre lang auch nicht Arbeitsfähig und wo ich nur apathisch rumsaß, hätte niemand mit mir glücklich werden können. Später hingegen habe ich mich wirklich angestrengt etwas zu ändern und gesund zu werden und da ist auch eine gute Beziehung wieder möglich geworden.

Wenn man nie wieder arbeiten gehen kann, aber dennoch zb den Haushalt macht, ehrenamtliche Tätigkeiten ausführt oder sich um seine Gesundheit kümmert, ist es auch nichts so belastendes für die Beziehung.

1
Katze446  02.12.2022, 11:42
@Loka95

So ist es. Da haben wir beide einen ähnlichen Lebenslauf.

Mein Absturz kam dadurch, dass meine Medikamente gegen Epilepsie nicht mehr gewirkt haben, der Körper war resistent. Das wurde so schlimm, dass ich 10 bis 20 Anfälle pro Tag hatte, ein Pflegefall war und mir damals auch das Leben nehmen wollte. So war eine Beziehung auch nicht möglich.

Zum Glück wurde ein Weg über die Hirnchirurgie gefunden, in zwei Hirn-OPs wurden mir so gut es ging diese kranken Hirnteile entfernt. Was natürlich auch nicht ohne dauerhafte Folgen blieb.

Dann musste ich mich erstmal erholen und akzeptieren, dass mein Leben nun mal anders sein wird wie das der Masse. Aber heute bin ich wirklich sehr froh darüber, dass die Ärzte mir helfen konnten.

Nur Leute wie du, die was Ähnliches erlebt haben, können das verstehen. Für Andere ist es selbstverständlich, gesund zu sein und ihren Alltag zu bewerkstelligen. Für mich nun mal nicht.

0
Loka95  02.12.2022, 13:29
@Katze446

Das klingt furchtbar. Ich wusste gar nicht das so was passieren kann. Ich hoffe dir geht es inzwischen wieder gut :)

Bevor es mich getroffen hat, dachte ich auch noch völlig anders über das Thema. Man muss es einfach selbst durchmachen oder es im nahen Umfeld hatnah miterleben, um es nachvollziehen zu können.

1
Katze446  02.12.2022, 15:17
@Loka95

Ja, inzwischen hab ich mich erholt, doch natürlich bleiben Einschränkungen durch die Medikamente und die Folgen der Hirn-OPs. Verbote wie kein Auto fahren, keine Maschinen bedienen, keine medizinischen Berufe usw.

Zum Glück sieht man mir das nicht an, aber jedes Mal wenn ich gefragt werde, was ich arbeite und sage, dass ich Hausfrau und Mutter bin, schauen mich alle an, als käme ich vom Mars. Und dann kommen diese Sprüche warum wieso weshalb und du könntest doch, blablabla.... Dabei haben die noch nicht einmal im Leben einen epileptischen Anfall gesehen oder selbst erlebt. Das ist, als würde ich zu einem Rollstuhlfahrer sagen: Ach komm, wenn du nur willst, dann kannst du die Treppen hochfahren...

0
Loka95  02.12.2022, 15:49
@Katze446

Puh, immer diese unqualifizierten Äußerungen von Leuten die es nichts angeht 😩

1

Was kann die Frau dafür, dass sie wegen Krankheit nicht arbeiten kann?

Ich denke/(hoffe), dass die meisten Männer ihre Frau in solch einer Situation gerade noch mehr beistehen und unterstützen - nicht verlassen. Sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Katze446  02.12.2022, 10:27

So sollte es sein. Ich würde meinen Mann auch nie verlassen, wenn er krank werden würde. Denn ich bin selbst krank und weiß wie es ist. Dafür kann niemand was.

1

Wenn man jemanden liebt, trennt man sich auch nicht von ihr / ihm, wenn sie / er wegen Krankheit arbeitslos wird! Bevor man eine Beziehung eingeht, würde man sich aber wahrscheinlich schon Rückversichern wollen, ob es wirklich nur an der Krankheit, oder an der Einstellung liegt. Wenn man selbst fleißig ist und arbeitet, würde man das Gleiche auch von seiner Partnerin / seinem Partner erwarten!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das ist doch Unsinn! Jeder kann seinen Job verlieren und jeder kann mal krank werden. Auch jeder kann dauerhaft krank, arbeitsunfähig oder arbeitslos werden.

Wenn ich eine Beziehung ernst nehme, dann ist das eher ein Grund, zu seinem Partner oder zu seiner Partnerin zu halten. Dafür sind Beziehungen da. In guten und in schlechten Zeiten, wie es so schön heißt.

Mein Mann hat mich kontaktiert und wollte mich kennenlernen, obwohl ich chronisch krank und arbeitsunfähig war und von Grundsicherung gelebt hab. Und er war da nicht der Einzige: Ich war auf einer Online-Partnerbörse und hatte genug Anfragen, obwohl in meinem Profil ganz klar meine Krankheit Epilepsie und arbeitsunfähig stand.

Die, die das Profil nicht durchgelesen hatten, sondern nur die Bilder angeglotzt, die haben dann einen Rückzieher gemacht. Die, die das durchgelesen hatte, wussten von Anfang an Bescheid und wollten mich trotzdem haben.

Also: Ja, Männer nehmen auch eine arbeitslose, kranke Frau