Würde ich das Medizin-Studium schaffen?
Gibt es hier zufällig jemanden der Medizin studiert und mir etwas darüber erzählen könnte? Ich habe in 2 Jahren voraussichtlich mein Abitur, bin mir aber immernoch nicht im klaren was ich eigentlich studieren möchte. Ich interessiere mich allerdings sehr für Medizin, Schwerpunkt Chirurgie. Über den Aufbau der 6Studienjahre habe ich mich bereits informiert, ich wüsste allerdings gerne inwiefern Chemie / Physik eine Rolle spielt.. Ich weiß zwar, dass man meistens mit dem Physikum anfängt beim Studium, aber inwiefern sind Vorkenntnisse notwendig? Ich habe weder Physik noch Chemie gewählt, meine LK's sind Englisch und Deutsch. Latein habe ich ebenfalls nicht, also meine Voraussetzungen sind nicht gerade die Besten... Aber ich bin sehr lernwillig und interessiert.. Angenommen, dass ich vom NC her auch einen Studienplatz bekommen würde, wie sehen meine Chancen aus das Studium zu schaffen? Ohne Chemie und Physik-Kenntnisse? Über sonstige Informationen wäre ich ebenfalls sehr dankbar!! LG
11 Antworten
ich hab Medizin geschafft mit mittelprächtigen Mathe-und Chemie- Kenntnissen, ohne Physik und mit großer Begeisterung für Naturwissenschaften und Bio-Leistungskurs (Biochemie war allerdings superhart für mich ....). Ich hatte das Latinum.Meine weiteren Schwerpunkte waren Deutsch, Geschichte, Englisch, was mir nicht geschadet hat - wie ja überhaupt ein erweiterter Horizont niemals schadet. Ich war auch lernwillig wie du es nennst, hinzu kam, dass viele Zusammenhänge, die mir in Mathe, Physik etc. in der Schule einfach nicht in den Schädel rein wollten, während des Medizinstudiums auf einmal logisch und sinnvoll für mich waren. Ich habe es im Zusammenhang einfach besser verstanden. Aber es ist wirklich ein Paukstudium, man muss - wie du richtig erkannt hast - sehr viel lernen (auch auswendig lernen). Eine Liebe zum Menschen ist eine unabdingbare Voraussetzung und die Bereitschaft auch unter harten Arbeitsbedingungen Leistung zu bringen. Ein Praktikum gibt einen kleinen Einblick. Wenn du an Chriurgie interessiert bist, ergibt sich evtl. auch eine Schnuppermöglichkeit als Rettungsassistent bzw. Ehrenamtlicher beim Roten Kreuz. Für mich fiel die Entscheidung, nachdem wir zuhause ein schwer erkranktes Familienmitglied gepflegt hatten und ich merkte, dass ich das kann und mich nicht ekle. Meine andere Liebhaberei (das Schreiben) habe ich inzwischen auch zum Beruf gemacht, wobei mir zugute kommt, dass einem als Arzt nichts Menschliches mehr fremd ist, wie man so schön sagt (weiter Horizont, siehe oben ....). Du solltest dir aber darüber klar werden, warum es gerade die Chirurgie sein soll. Was fasziniert dich an diesem Gebiet? Es gibt sehr viele Fachgebiete und es lohnt sich auch hier sich nicht allzufrüh festzulegen. Ich bin letztendlich auch ganz woanders gelandet und trotzdem zufrieden. Du hast ja noch Zeit dich gründlich zu informieren, ich finde es toll, dass du dir bereits jetzt diese Gedanken machst. Wir brauchen ganz dringend gute, (auch) denkende Ärzte!
Das große Latinum würdest Du an der Uni nachmachen müssen.
Fundierte Kenntnisse in Chemie sind unbedingt notwendig, insbesondere für Seminare zur Biochemie und darauf aufbauend Physiologie.
Mathe und Physik sind zwar auch insofern notwendig, als da Scheine verlangt werden, aber dafür gibts dann ja auch die entsprechenden Proseminare. Das ist auch ohne Leistungskurs zu schaffen.
Dann bin ich da nicht auf dem neuesten Stand. Zu meiner Studienzeit war das noch Voraussetzung.
Elli hat recht. Ich habe 98 approbiert und hatte nicht eine Stunde Latein in meinem Leben. Im ersten Semester gibt es die schöne Vorlesung über Medizinische Terminologie, da lernt man alles was ein Mediziner an Altsprachen brauch... Exitus letalis, glandula submandibulare, digitus IV und das ganze Fachchinesisch.
Ohne Latein nicht machbar,Physik und Chemie werden im Vorphysikum gelehrt und geprüft.
Natürlich wirst Du es schaffen. Egal welche Noten du bis jetzt in der Schule hattest, wenn du Dich jetzt richtig motivierst und disziplinierst, dann schaffst du auch jedes Studium.
Entscheidend ist nur die Sache, ob Dich Medizin auch wirklich begeistert. Wenn ja, dann wirst du genug möglichkeiten finden um weiter zu lernen und es wird ich auch jedes neue Wissen weiter motivieren. Ich habe beispielsweise BWL abgeschlossen. Meine Lehrer würden sich ziemlich wundern, wenn sie mein Diplom gesehen hätten, die wollten mich nicht mal ins Gymnasium schicken. Daher denke ich dass du auch mit der richtigen EInstellung das Medizin Studium abschließen kannst. Mir haben Tipps von der Seite http://www.allesgelingt.de/erfolgreich_studieren/ beim BWL studium geholfen. Suche nach solchen Seiten zum Thema MEdizin und du wirst es auch schaffen.
Mach dir keinen Kopf. Die vorklinischen Kurse in Physik und Chemie sind zwar Pflicht, aber keine ernstzunehmende Hürde. Mein Bruder hat Chemie studiert und so einen Kurs für Mediziner geleitet. Er war immer entsetzt über den geringen Kenntnisstand der meisten Studenten. Und später in der Klinik sind diese Fächer nicht mehr relevant. Und Latein schon mal gar nicht. Einfach im ersten Semester fleißig die Vorlesung in Medizinischer Terminologie besuchen...passt. Da ist Deutsch und Englisch als LK mit Sicherheit hilfreicher.
Das mit dem Latinum ist Quatsch. Das war früher mal so, aber heute braucht man das nicht mehr.