Würde es sich lohnen einen Doktor in Geschichte zu machen? Was für Berufsmöglichkeiten hätte man den darauf?

8 Antworten

Eine Promotion, die zum Doktorgrad führt, ist in Geschichte dann nötig und sinnvoll, wenn du wirklich eine Wissenschaftskarriere verfolgen möchtest. Bleibt allerdings die Frage, ob es bei diesem Ziel wiederum sinnvoll ist, ein Lehramtsstudium zu machen anstelle des klassischen Bachelor-Master-Wegs in genau diesem einen Fach. Klar, Lehramt ist quasi der Plan B, die Möglichkeit, wenn es in der Wissenschaft nicht klappt, trotzdem einen klaren, sicheren, beruflichen Weg zu haben. Aber es ist eben wiederum nicht der klare Weg in die Wissenschaft...

Wissenschaftskarrieren sind allerdings alles andere als einfach. Der Freund meiner Schwester verfolgt diesen Weg in der Mathematik seit einigen Jahren. Dadurch haben die beiden die letzten fünf Jahre nicht zusammen in einer Stadt gelebt, sondern eine Fernbeziehung kreuz und quer über den Globus führen müssen. Und seine Stellen waren immer auf 1-2 Jahre befristet. Im Gegensatz zu anderen Jobs geht so eine Befristung in diesen Fällen aber oft einher damit, dass man weiß, dass man am gleichen Wohnort keine neue Stelle finden wird und wieder umziehen muss, oft auch international, also in ein ganz anderes Land.

Das ändert sich erst, wenn man wirklich eine Professur bekommt. Diese Stellen sind aber extrem rar, dafür aber umso umkämpfter. Von daher sollte man sich beim Anstreben einer Karriere in der Wissenschaft direkt von Anfang an klar machen, dass dieser Weg nur schwer mit sowas wie Familienplanung vereinbar ist... Es ist ein Weg, den man aus Leidenschaft für sein Fach UND die Forschung in diesem Bereich geht.

Aber mach erst mal die Schule fertig, fang dann an zu studieren und schau dann, wenn du erst mal eine Weile an der Uni bist, wohin deine Reise gehen soll!

mirabellaxxo  26.04.2020, 11:43

In der Branche, muss man gute Beziehungen haben.

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HappyMe1984  26.04.2020, 13:10
@mirabellaxxo

Jein. Natürlich muss man in der Wissenschaft netzwerken, veröffentlichen, Vorträge halten und so auf sich aufmerksam machen. Dabei knüpft man natürlich Kontakte, was wiederum die Chance erhöht, dass man entsprechende passende Stellen bekommt.

Was allerdings in der Wissenschaft tatsächlich ziemlich irrelevant ist, vor allem auch im Vergleich zu den hohen Positionen in der freien Wirtschaft, sind Kontakte aus dem Privatleben. Niemand bekommt die Professur, nur weil er der Sohn oder die Tochter von irgendwem ist. Da geht es in der Wissenschaft tatsächlich sehr viel mehr um die eigenen Leistungen und Erfolge, natürlich mit dem gewissen Anteil "Selbstmarketing" dabei.

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mirabellaxxo  26.04.2020, 13:31
@HappyMe1984

Mir ist aber aufgefallen das viele die so Sachen wie Literatur etc studieren es schwer haben einen guten Job zu finden. Da kanns schon helfen wenn man aus gutem Hause kommt, welches gut vernetzt ist.

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HappyMe1984  26.04.2020, 13:31
@mirabellaxxo

Das sind dann aber eben keine Jobs in der Wissenschaft, sondern wieder in der freien Wirtschaft :).

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Eine Promotion, die zum Doktorgrad führt, ist immer der erste Schritt zu einer Karriere in der Wissenschaft. Insofern sind mögliche Stellen, dann halt auch in der Wissenschaft (Universität/Forschungsinstitut) zu finden. Wie HappyMe1984 schon sagt, muss man aber schauen, ob ein Lehramtsstudium wirklich, dass richtige ist wenn man in die Wissenschaft will. Auf der einen Seite halt man somit natürlich einen Plan B wenn es mit der wissenschaftlichen Karriere nicht klappt. Obwohl man für manche Schulleiter mit einem Doktortitel auch schon überqualifiziert wirken kann. Auf der anderen Seite spezialisiert man sich bei einer wissenschaftlichen Karriere in der Regel auf ein bestimmtes Themengebiet (z.B. auf Medieval Archaeology d.h. auf Archäologie des Mittelalters). Wenn manden klassischen Bachelor-Master-Wegs in Geschichte macht, ist diese Spezialisierung spätestens im Master möglich und man kann halt schon ein wenig Wissen und Kontakte für PhD/Promotion sammeln.

Aber wie HappyMe1984 schon sagt, ist eine wissenschaftliche Karriere nicht einfach. Wenn man einen halbwegs guten Masterabschluss hat, ist es ohne größere Probleme möglich eine Promotionsstelle zu bekommen. Aber sich danach in der Wissenschaft zu halten ist sehr schwierig. Die meisten PostDoc Stellen sind zeitlich begrenzt. In der Regel ist es so das ein Professor oder ein Forschungsinstitut ein Forschungsprojekt hat. Dafür werden dann halt wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt und nach 1-2 Jahren, wenn das Projekt vorbei ist werden diese Mitarbeiter wieder entlassen. Und dann muss man sich halt was neues suchen, was dann oft auch mit einem Umzug verbunden sein kann.

Die festen Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten/Forschungsinstituten halten sich in Grenzen. Die meisten Forschungsgruppen bei uns an der Universität bestehen aus 1 Professor + 1-2 festen Mitarbeitern + PhD Studenten & PostDocs. Und wenn dann einmal eine feste Stelle (Prof. oder Mitarbeiter) vergeben ist, dann wird die natürlich so schnell auch nicht mehr frei. Und es ist halt auch so, dass die Professoren ein bestimmtes Budget von der Universität bekommen und wenn das halt nur für einen festen Mitarbeiter reicht, dann kann man auch nur einen Mitarbeiter einstellen.

Englisch / Geschichte,

außer Lehrer zu werden, kannst Du damit nichts in der Wirtschaft anfangen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
123rt  26.04.2020, 22:20

Falsch es gibt einige, die damit Tourismusunternehmen gegründet haben

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123rt  27.04.2020, 13:02
@albatroz1102

Nur weil etwas in der Krise nicht läuf, heißt das nicht, dass es normalerweise nicht profitabel ist.

Denk mal an Zahnärzte

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albatroz1102  27.04.2020, 13:05
@123rt

Wie viele Leute gründen schon ein Tourismusunternehmen?

Als ob es nicht schon zu genüge welche geben würde.

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123rt  27.04.2020, 13:08
@albatroz1102

Wie viele Leute gründen tech unternehmen, wie viele gründen eisdielen, wie viele gründen it unternehmen, da meint man auch es wären genug.

Konkurrenz belebt das Geschäft

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albatroz1102  27.04.2020, 13:09
@123rt

Na dann viel Spaß.

Du solltest Dir die hohe Quote von denen sehen die im Jahr Pleite gehen.

Gerade weil es zu viel Konkurrenz gibt! Wie willst Du dann noch Preisaufschläge durchsetzen und Gewinn machen?

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123rt  27.04.2020, 13:11
@albatroz1102

Es gibt nicht zu viel Konkurrenz, sondern nur Borniertheit und fehlende Innivation.

Aber was hat das mit einem Doktor in Geschichte zu tun

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Es ist schön wenn du eine wissenschaftliche Passion hast und vorhast diese auszuleben. Inhaltlich kann dir @ArnoldBentheim sicher mehr erzählen. Du solltest dich aber auch jetzt schon zumindest ein wenig mit den Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens an Hochschulen und Einrichtungen beschäftigen. Insbesondere was eine

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Promotion_(Doktor)

Ist und wie man dahin kommt sollte dir bekannt sein. Ebenso solltest du die Hierarchie an der Uni, die Einordnung von StudentInnen, wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Professor

kennen.

dann lieber gleich geschichte diverser variationen studieren ! pädagogik ist da verlorene zeit .

viele haben da schon gebuddelt - schlieman hatte glück mit troja .

dann kommt die lotto - chance auf eine monitäre erfolgsleiter 1 : 200

ZDF History !

Kristall08  26.04.2020, 10:34

Historiker buddeln nicht. du verwechselst das mit Archäologie. ;)

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Kristall08  26.04.2020, 10:37
@Kuestenflieger

Das kann man so nicht sagen.

Archäologen können hervorragend ohne Geschichte auskommen. Und umgekhrt ebenso.

Und als Historiker buddelt man nicht. Das ist einfach so.

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