Ws ist der Erkenntnisgewinn des Marxismus?

Der Marxismus selbst ist keine Erkenntnis, sondern in erster Linie eine wissenschaftliche Disziplin, vorwiegend um soziale Zusammenhänge in ihrem historischen Kontext zu begreifen. Große Erkenntnisgewinne sind unter anderem, dass die Geschichte mit dem Kapitalismus noch lange nicht abgeschlossen ist, dass gegenwärtige Zustände nie unhinterfragbar sind, dass die "Utopie" einer solidarischen Gesellschaft weniger utopisch ist als behauptet, dass der Kapitalismus nicht auf Begriffe wie z.B. "freie Marktwirtschaft" reduzierbar ist, dass ebendiese Wirtschaftsweise voller Widersprüche und Absurditäten ist,... Es ist schwer "den" Erkenntnisgewinn des Marxismus herauszuschreiben, weil Marx' und Engels' Arbeiten zu sehr vielen Schlussfolgerungen führen. Wenn du die Frage konkretisieren würdest, wäre das hilfreich.

Der Erkenntnisgewinn liegt darin, dass man durch den Marxismus erst den Kapitalismus richtig versteht, also sein Wesen und nicht nur seine Erscheinungsformen, oder gar nur eine bloße Addition von Einzelphänomenen, die dann keine richtige Einschätzung, Gewichtung und Bewertung ergibt.

Wie genau nun der Erkenntnisgewinn im Einzelnen ausschaut, kann erst dann konkretisiert werden, wenn du exemplarisch was rausgreifst, was man dann näher unter die Lupe nehmen kann.

In welchem Zusammenhang? Und aus welcher Sichtweise soll das beleuchtet werden? 

Unterm Strich kann man sagen, dass der Marxismus mit dem
Ende des Kommunismus Anfang der 1990er gescheitert ist. Das ist die offizielle Lesart, wenn Du aber einen überzeugten Kommunisten fragst, wird der Dir wohl was Anderes erzählen :-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnistheorie#Von_Marx_bis_Lenin:_Dialektischer_Materialismus