Wozu dient der Martingal?

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Ein Matingal ist vorwiegend fürs Springen und Gelände Reiten da man dort die Pferde nicht ausbinden kann und darf ;) In der dressur ist es (in Prüfungen) an sie nicht gestattet aber zum training ist es ganz gut... die Pferde kommen nicht ALT zu weit hoch mit dem Kopf und man verlässt sich nicht zu sehr auf das Matingal da es wie fdu schon gesagt hast nicht sehr viel Bringt... Also kommt man zum Reiten und sitzt nicht einfach nur blöd auf dem Pferd rum :)

LG

Lumita  28.02.2011, 22:08

DOCH! Das Martingal ist sowohl auf Reiterprüfungen, Springprüfungen, Geländeprüfungen, Jagden und auch Dressurprüfungen erlaubt. Zumindestens in den unteren Klassen, bei Gelände, Jagd und Springen auch in den Höchsten.

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Der ursprüngliche Gedanke, warum man ein Martingal benutzt hat, war, dass es das Pferd in keiner seiner Bewegungen stört, es sich also voll ausbalancieren kann, bei Sturz des Reiters jedoch die Zügel aufgefangen werden und nicht gleich in einer riesigen Schlinge herunter hängen, in der sich das Pferd verletzen kann. Natürlich ist die Schlinge immer noch groß, aber das ganze wird gebremst und manches Pferd kommt zum Stehen, bevor es drin steht. Daher verschnallt man es so, dass der Halsring locker um den Hals hängt und der Bauchriemen samt Gabeln so lange geschnallt wird, dass der Ring bis in die Ganaschenbeuge reicht, wenn das Pferd den Kopf ganz hoch streckt (Pferd wirklich auffordern, den Kopf richtig weit zu heben). Es sollte aber auch nicht länger sein als hier ganz hoch reichen, weil es sonst beim normal am Zügel gehenden Pferd zu große Schlingen bildet.

Heutzutage sehe ich oft mal Menschen, die ihre Pferde damit ausbinden, sodass der Zügel einen Knick macht, wenn das Pferd den Kopf hoch nimmt. Sie meinen, damit vermeiden zu können, dass das Pferd den Rücken weg drückt und durchgeht. Wenn man es genau betrachtet, kommt dann aber die fiese Einwirkung auf die Lade, die man auch bei zu tiefer Reiterhand hat und das Pferd wird einen Schmerz am Unterkiefer spüren, dem es erst recht davon laufen möchte. Sie werden bei solchen Schmerzeinflüssen gradezu kopflos. Das läuft dann unter "trotz Martingal nicht halten können". Daher sollte man es eben nicht so kurz verschnallen, sondern lang lassen wie eigentlich vorgesehen (wie ich im ersten Absatz beschrieben habe), damit man in Richtung der Maulwinkel einwirken kann. Mit dieser weniger Schmerz verursachenden Einwirkung könnte man auch zu einem flüchtenden Pferd vordringen, sobald es wieder so weit ist, überhaupt was mitzubekommen. Je mehr es seinen Reiter kennt und als vertrauenswürdig einstuft, desto schneller geht das. Dieses Bewegungsfreiheit einschränken per Martingal ist eigentlich ein Missbrauch, aber einer, der sich schon ziemlich eingebürgert hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Also im Prinzip ist der Martingal dafür da, dass das Pferd beim Springen oder im Gelände den Kopf nicht hochreißt und das Gebiss vielleicht sogar verrutsch. Ist das der Fall, können die Zügelhilfen nicht mehr richtig wirken. So etwas verhindert der Martingal zwar, ist bei mir aber bis jetzt noch nie passiert. Oft wird der Hilfszügle auch bei jungen Pferden angewendet, da die Ausbinder oft zu grob sind... Ich persönlich besitze zwar auch einen Martingal, reite aber lieber ohne jeglilche Hilfszügel ins Gelände. gLG