Wortfindungsstörungen durch Fremdsprache?
Hallo Liebe Community,
seit neustem habe ich das Problem öfters nach Wörtern (im deutschen) zu suchen, welche ich aber zum Beispiel auf Englisch wüsste.
Ich lese sehr viel englische Literatur und spreche viel (und auch relativ gut) englisch.
Ich habe das Gefühl meine Wortfindungsstörungen haben damit zu tun, dass ich "zu viel" Englisch spreche und lese und kaum noch deutsche (anspruchsvolle) Literatur lese.
Kann das sein?
Im Internet habe ich leider nichts zu einem solchen Phänomen gefunden...
LG
5 Antworten
Ich hab in der Schule mal n Paare jahre Französisch gehabt und spreche ganz akzeptabel Englisch (schaue auch auf Netflix ca 50% auf Englisch) und hab das auch.. finde ich aber nicht so schlimm aber das passiert auch nur ~1-2 mal die Woche.. und es fällt mir dann auch irgendwann ein..
Kenn ich. Ich hab mal auf ner Reise im Zug mit einem Afrikaner 2 Stunden auf Englisch gequatscht und im Hamburger Hauptbahnhof hab ich verzweifelt überlegt, wie denn noch mal luggage lockers auf deutsch heißen...
Das ist normal, ich arbeite viel in den Niederlanden, spreche auch Niederländisch und erwische mich oft dabei, wörtlich aus dem Niederländischen auf Deutsch zu übersetzen, manchmal klingt es nach langem Aufenthalt in den Niederlanden für mich zum Beispiel seltsam, "ich habe vergessen" oder "ich habe begonnen" zu sagen und übernehme dann die auf Niederländisch richtige Variante, "ich bin vergessen" und "ich bin begonnen". Usw
Ja, aber es heißt trotzdem "ich habe begonnen" (wenn man denn beginnen nimmt) und auf Niederländisch "ik ben begonnen"
Habe ich schon verstanden.
Ich hatte die Idee, dass Du mit derselben Zweisprachigkeit im Deutschen merkst, dass man deutlich weniger „anfangen" anstellen „beginnen" benutzt, weil man eben aus dem NL heraus denkt.
Ja, ... jetzt, wo du es sagst ... mir fallen halt immer die Fehler auf, die ein Niederländer (und auch ich nach langem Aufenthalt in den Niederlanden) typischerweise macht...
....Ja, der dann zum Beispiel „Rechnung mit etwas hält.... " ;-)
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Vieles ist aber auch so schön praktisch dort: Ich „fußballe" und „appe"...
da kann man sich im Deutschen schonmal eine Scheibe abschneiden.
Oh ja, "rekening met iets houden"... aber das bringe ich (noch?) nicht durcheinander :-D
Übrigens: Manche Süddeutsche dagen auch oft: „ich bin vergessen" oder „ich bin angefangen."
Das ist sehr interessant. Würde mich interessieren, woher das kommt
Das beruhigt mich etwas. Ich dachte ich bin da die einzige der es so geht 😅
Yepp. Kenne ich auch. Ich spreche sehr viel Englisch und manchmal fehlen mir auch die deutschen Worte. 😆 Ich mach mir aber keine Gedanken darum. Nach einem kurzen Moment der Überlegung fällt's mir ja wieder ein. 😊
Sprachverwirrung. Heißt im Fachjargon Interferenz.
Gehört bei Zweisprachigen dazu.
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Ist bei mir immer schlimmer, wenn ich müde bin.
*bis man dann schließlich merkt, dass es auch „ich habe angefangen" heißen darf...