Wohnung kühlt extrem aus im Winter?

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Mit Deinem Heizverhalten sorgst Du nicht für Kosteneinsparung, sondern für Kostensteigerung! Der Dämmwert der Wände ist vermutlich auch grundsätzlich nicht schlecht, aber Dein Heizverhalten selbst sorgt für Auffeuchtungen der Wände und einen stark verminderten Dämmwert, was Deine Heizkosten steigen lässt.

J.S. Cammerer hat vor Jahrzehnten schon das Dämmverhalten einer Ziegelwand bei Auffeuchtung untersucht. Mit seinem Namen und der Bildersuche ist über Google sein Untersuchungsergebnis in Diagrammform schnell zu finden.

Hierbei wird ersichtlich, das bereits geinge Auffeuchtungen an der Wand den Dämmwert sehr stark sinken lässt. Andersrum kann der Dämmwert der Wand durch Trocknung stark verbessert werden und je trockener die Wand wird, um so größer wird die Dämmwertverbesserung. Daher sind die letzten Prozent der Wandtrocknung die wichtigsten.

Ein Massivhaus kühlt im Winter nach Abschaltung der Heizung über mehrere Tage aus, weil die massiven Wände eine große Wärmemenge eingespeichert haben. Schaltet man die Heizung für wenige Stunden aus, so strahlt aber die Aussenwand immer noch Wärme an die Umwelt ab. Das hört nicht schlagartig mit dem Abstellen der Heizung auf! Hier entsteht nun ein Wärmedefizit in der Wand, welches nach dem Anschalten der Heizung durch ein verstärktes Heizen ausgeglichen werden muss und auch ausgeglichen wird.

Hinzu kommt noch, dass die Heizkörperheizung sehr viel Warmluft produziert, die erst nachfolgend die thermisch trägen Wänder erwärmt. Durch das Abstellen der Heizung sinkt die innere Wandoberflächentemperatur der Aussenwand. Beim Wiederanheizen, eilt die innere Wandoberflächentemperatur der schnell ansteigenden Raumlufttemperatur noch eine lange Zeit hinterher. Es entsteht eine unnötig große Temperaturdifferenz. Hier kühlt sich die Raumluft vor der Aussenwand unter Wärmeübertragung an diese ab. Wo sich Luft jedoch abkühlt, steigt in ihr die relative Luftfeuchte an. Das geschieht hier unmittelbar im Wandoberflächenkontakt auf den letzten Milimetern. Die Wand übernimmt aber auch den Feuchtewert der an ihr anliegenden Luft(-schicht). Damit feuchtet die Wand über die normale Raumluftfeuchte auf und verliert an Dämmwert, was die Heizkosten steigen lässt.

Besser ist es also, die Heizung auf geringem Niveau durchgängig heizen zu lassen, dann durch die Auffeuchtung an den Wänden steigt auch das Schimmelrisiko. Besonders gefährdet sind hier die unteren Raumecken der Aussenwände und hinter Möbelstücken vor den Aussenwänden, wo die Warmluft der Heizung nur noch sehr schlecht zur Oberflächenerwärmung hin kommt. Mit der Erhöhung des Schimmelrisikos erhöht sich auch die Gefahr der Bewohner krank zu werden.

Regelmäßiges kurzes Stoßlüften (3x täglich für 3-5min) senkt die Raumluftfeuchte, mindert das Schimmelrisiko durch Auffeuchtung an den Wänden und entsorgt Luftschadstoffe, Keime, Staub und eine ggf. erhöhte Schimmelsporenkonzentration nach draussen.

Wenn du in Energie sparen möchtest, solltest du deine Raumtemperatur über Nacht lediglichen absenken. Energetisch gesehen bringt das abdrehen der Heizkörper über Nacht nämlich nichts. Dies hast du bereits selbst festgestellt. Du musst die Auskühlverluste deines Raumes, egal wie du es drehst und wendest, kompensieren. Wenn du den Raum kurz vorm ins Bett gehen aufheizt und dieser dann über Nacht auf tatsächlich 14 Grad auskühlt musst du die verlorene Energie wieder zuführen. Senke daher über Nacht deine Raumtemperatur auf zum Beispiel 18 Grad Celsius ab, dies geschieht über den Heizkörperthermostaten ( abhängig vom Hersteller etwa Stufe 2). Mit dieser Maßnahme reduziert sich die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen und damit auch der Transmissionswärmeverlust. Ein Heizkörperthermostat ist im Übrigen dafür da, die Raumtemperatur in etwa konstant zu halten. Er sorgt nicht dafür dass heißeres oder kälteres Wasser in den Heizkörper strömt. Heizkörper Stufe 3 entspricht etwa 21 Grad Celsius. Mein Tipp ersetze den vorhandenen mechanischen Thermostat durch einen elektronischen mit Zeiteinstellung. Hinsichtlich der Isolierung des Gebäudes: Grundsätzlich sollte die Beschaffenheit der Wohnung -spricht der Außenwände -bei Einzug bekannt gewesen sein.

Die Heizung anlassen, abschalten ist Unsinn, denn dann kühlt es aus und Du mußt nur wieder aufheizen. Wegen dem Auskühlen mußt Du den Vermieter ansprechen, ob es eine Möglichkeit gibt die Wände zu isolieren.

Hallo, die Heizung abgesenkt in Betrieb lassen, total abdrehen spart man am verkehrten Ende. Habe ich auch mal probiert, da hatte ich morgens 12 Grad im Zimmer. Dazu kommt die Gefahr von Schimmel an den Wänden. denn wenn der Raum so auskühlt, freuen sich die Schimmelpilze.