woher weiß man woraus Jupiter/Saturn/ Uranus und Neptun bestehen?

3 Antworten

... wenn kein Mensch jemals den Jupiter bsw betreten hat?

Ganz allgemein: Es ist ein großer Irrtum, dass wir Wissen nur durch Augenzeugenberichte anhäufen könnten. Erheblich zuverlässiger als alle Augenzeugen sind reproduzierbare Messdaten. Reproduzierbar bedeutet: Wenn man nachmisst, kommt wieder dasselbe heraus, wieder und immer wieder. Wir können Wissen, das wir über reproduzierbare Messdaten begründen also immer wieder überprüfen. Das ist viel zuverlässiger als ein Augenzeuge, der sich irren könnte.

Daher: Wir wissen über die Beschaffenheit der Gasplaneten durch Messdaten.

Jetzt willst Du natürlich noch wissen, welche Messdaten ;-)

In den anderen Antworten sind Spektralanalysen schon angeklungen. Man analysiert das vom Jupiter reflektierte Licht. Man kann daraus auf die große Wasserstoffhäufigkeit und die sehr kalte Oberflächentemperatur (etwa - 120 ° C) schließen.

Die sehr kalte Oberflächentemperatur passt natürlich auch zu seiner mittleren Entfernung von der Sonne, die wir aus seinen Bahndaten kennen.

Aus seiner Größe und seiner Masse ergibt sich seine mittlere Dichte, die mit 1,33 g/cm^3 sehr gering ist - zu gering für einen erdähnlichen Planeten. Das informiert uns über seinen inneren Aufbau!

Über die Masse kann man dann ausrechnen, dass der Wasserstoff in tieferen Regionen unter unglaublich hohem Druck steht. Er kann dann nicht mehr gasförmig sein, sondern liegt in Form von sogenanntem metallischen Wasserstoff vor. Das ergibt sich allein aus dem durch die Masse resultierendem Druck.

Neben diesen allgemeinen Daten hat man den Jupiter mehrfach mit unbemannten Raumsonden untersucht. Bisher haben sieben Raumfahrzeuge den Jupiter besucht.

Insbesondere 1995 die Mission "Galileo" , bei der der Planet mehrfach umkreist wurde und auch eine Atmosphärensonde abgesetzt wurde; eine solche Sonde wird in die Gasschichten fallen gelassen und sie sendet während dieses Falls Messdaten über Druck- und Temperaturverlauf in der Atmosphäre zurück. Das hat unser Wissen über die Jupiteratmosphäre sehr verfeinert. Google doch einmal nach dieser Galileo-Mission.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU

Hi,

Das wurde durch viele Sachen belegt. Eine zum Beispiel ist, dass man mit Hilfe der Radioastronomie die Zusammensetzung der Planeten untersucht hat und dann herausfand, dass diese zum größten Teil aus Gasen bestehen. Falls du mehr zur Radioastronomie lesen willst dann hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Radioastronomie . Eine andere Methode war auch, dass mehrere Sonden, da denke ich z.B. an die Voyager Zwillinge, Cassini diese Planeten passierten und ihre chemische Beschaffenheit analysierten.

weckmannu  18.01.2015, 04:44

Das war nicht die Radioastronomie, sondern Spektralanalysen im optischen, IR und Uv- Licht.

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Hallo NewEra2017! :)

Da gibt es heute extrem ausgefeilte Methoden. Über Spektralanalysen und natürlich Radioastronomie ist da alles drin. Zudem gibt es ja immer noch Sonden die den jeweiligen Planeten gegebenfalls sehr genau untersuchen können.

LG Pflanzengott! :)

Woher ich das weiß:Hobby – Langjähriger Hobbyastronom