Wofür lebt ihr/Was ist euer Lebensziel?

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Als ich jünger war, wollte ich einen tollen Job, bei dem man gut verdient und mit dem Geld aufregende Sachen machen.

Später wurde mir das immer unwichtiger und ich wollte einfach nur möglichst viel und schöne Zeit mit meinem Mann und den Kindern haben. Wichtig war es mir auch anständig zu wohnen. Keine Villa oder so, nur eine saubere nette Wohnung mit etwas Grün und in netter Nachbarschaft.

Jetzt sind die Kinder erwachsen und der Mann ist quasi in Rente. Nun ist es schön für mich, dass wir viele tolle Freunde haben und wir einigermaßen anständig und gesund durchs Leben gekommen sind.

Jetzt ist unser Ziel allen Ballast abzuwerfen und uns nur noch auf die wirklich nötigen und wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Dazu muss ich keinen Besitz oder Statussybole anhäufen. Ich bin schon sehr glücklich, wenn ich mit meinem Mann in einer fröhlichen Runde echter Freunde viel lachen und soglos Zeit verbringen kann. Ich will mich nicht mehr um Dinge kümmern, die man nicht wirklich braucht. Wenn es den wichtigen Menschen im meinen Leben gut geht, sitze ich gerne mit meinem Mann und einem guten Bier in der Sonne und necke meinen Nachbarn, während der seine Hecke schneidet.

Für jedes grüne Blatt, jeden frisch geschnittenes Holz, für jedes geborene Ferkel, für jedes gute Stück Fleisch, für den Anblick eines Zwölfenders, für das erlegen eines guten Stückes, für das Fohlen und für meine Dicken Arbeitspferde.

Für jeden Mitarbeiter und jeden Kunden.

Im Zweifel für die Biene die mir meinen Honig macht.

Ich lebe inzwischen für den Augenblick, vielleicht für ein gutes Essen mit Freunden am Wochenende.

Alles andere würde in der heutigen Zeit eher nur zu Enttäuschungen führen.

Assurbanipal aus Ninive, ein berühmter Herrscher, ließ auf seinen Grabstein schreiben: „Ich war, was ich aß und trank und was ich an Liebesblumen pflückte. Der Rest war nichts.“

Der Philosoph Aristoteles kam als Tourist an dem Grabmal vorbei, las die Inschrift und sagte: „Auf das Grab eines Ochsen hätte man nichts anderes schreiben können.“

Ich erwarte nichts vom Leben und vegetiere nur so vor mich hin.

Ich kann das leider nicht nachfühlen, wie es sein muss Ziele zu und Spaß am Leben zu haben.

Ich lebe also nur um zu sterben