Das amerikanische Strafsystem dürfte gerne das jugendliche Alter der Täter und die fehlende Gehirnreifung mehr berücksichtigen. Auch sonst ist mir das Systeme zu sehr auf Rache und das "gesunde Volksempfinden" ausgerichtet.
Ich persönlich halte das für sinnfrei. Rache ist ein starkes Gefühl. Nur ist es sehr persönlich und meistens komplett sinnlos für die sozialle Gruppe. Gleiche Strafen für gleiche Taten bekommt man nicht mit einem Geschworenensystem und aushandelnden Staatsanwälten.
Einen Jugendlichen ohne Aussicht lebenslang wegzusperren macht keinen Sinn. Er fällt als Wirtschaftfaktor aus, lernt nichts dazu und kostet dem Steuerzahler ein Vermögen. Hinzu kommt, dass man seine (zumeist unschuldige) Familie mitbestraft. Mein Bruder z. B. hat noch nie gemacht, was ich von ihm wollte. Erfahrungsgeäß würde eine Straftat von ihm mich oder meine Eltern mitstigmatisieren.
Trotzdem kann es nicht angehen, dass so ein versuchter Mord folgenlos bleibt. Die restliche Gesellschaft benötigt Schutz vor ihm und Nachahmern.
Ich bin ein Anhänger davon, dass Taten uns Strafen in Zusammenhang stehen müssen. Also Hausarrest/Gefängnis bei Steinewurf macht nur begrenzt Sinn. Da wäre es angebracht, z. B. dass er Opferfamilien helfen muss. Wenn er kein Geld hat, dann eben anders. Vielleicht nicht seinen Opfern, sondern ähnlichen Opfern. So dass er unmittelbar die Folgen seiner Tat erleben muss und anderen auch davon berichten kann.
Projekte, bei denen gefährdete Jugendliche von Schwerverbrechern ins Gewissen geredet wird oder Praktikum im Knast oder Patologie schweben mir da vor. Und zwar bevor es richtig schlimm wird. Wie bei der "broken Windows"-Theorie. "Wehret den Anfängen ...". Ich denke nicht, dass das teurer ist als ein lebenslänglicher Knastaufenthalt. Aber die USA sind ja nicht dafür bekannt langfristig zu planen. Dort zählt immer vorrangig der schnelle Effekt, so wird man schwerlich Geld genug dafür auftreiben können. Für Rache wird lieber bezahlt.